Silke Rothenpieler aus Bad Berleburg kann mit den neuen Lockdown gut umgehen.

Über meine Arbeitsstelle muss ich mir in der aktuellen Zeit glücklicherweise keine Gedanken machen. Ich arbeite als Betreuungskraft in einem Seniorenheim und die Bewohner brauchen uns. In diesem Lockdown dürfen die Bewohner auch Gott sei Dank Besuch empfangen, wenn auch unter sehr strengen Auflagen. Im ersten Lockdown gab es diese Möglichkeit eine Zeit lang nicht und ich erinnere mich daran, wie schlimm und traurig das für unsere Bewohner war. Vielen von ihnen fiel es schwer, diese Entscheidung zu akzeptieren — und einige andere konnten es krankheits- oder altersbedingt leider nicht einmal verstehen. Deswegen bin ich wirklich froh, dass unser Haus aktuell Besuch empfangen darf. Das ist natürlich nicht nur für die Bewohner toll, sondern auch für ihre Angehörigen.

Für Erwachsene leichter als für Jugendliche

Für mich persönlich ist die momentane Zeit okay. Ich habe meine Kontakte natürlich heruntergefahren und sehe meine Freunde nicht mehr in dem Ausmaß wie vor Corona. Aber ich bin gerne Zuhause oder mit mir alleine unterwegs. Deswegen macht mir das nicht viel aus. Vielmehr finde ich die Kontaktbeschränkungen für Kinder und Jugendliche schwierig— auch, wenn ich die Regelungen nachvollziehen kann. Es ist natürlich wichtig, das Virus einzudämmen und die Infektionsketten so klein wie möglich zu halten. Trotzdem glaube ich, dass es uns Erwachsenen insgesamt leichter fällt, die Entscheidungen der Regierung zu akzeptieren, als den Jüngeren unter uns.

Dadurch, dass ich momentan viel Zeit Zuhause verbringe, habe ich das Nähen für mich entdeckt. Ich habe die Nähmaschine vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt bekommen, doch dann stand sie für lange Zeit in der Ecke. Seit April benutze ich sie täglich. Angefangen mit Mund-Nasen-Bedeckungen bin ich jetzt schon bei richtigen Handtaschen.

Der Wald als Erholungsort

Wenn ich nicht Zuhause oder auf der Arbeit bin, bin ich meistens im Wald. Die Natur ist für mich einfach Auszeit. Jetzt wo es kalt ist gehe ich gerne spazieren, zu wärmeren Jahreszeiten war ich immer eher mit dem Fahrrad unterwegs.

Unseren Mädels-Stammtisch lassen wir nur noch digital stattfinden. Das ist mal was ganz Neues, aber es ist immer wieder lustig. So kann man sich trotzdem mal sehen, austauschen und zusammen lachen.

Aufgezeichnet von Emma Rothenpieler

Silke Rothenpieler ist 46 Jahre alt, wohnt in Bad Berleburg und arbeitet als Betreuungskraft im Friederike-Fliedner-Haus in Bad Berleburg. Zu ihren Hobbys gehören Nähen, Fahrradfahren und die Natur.