Birkefehl. Der Fokus liegt für Steffen Haschke ganz klar auf den Vereinen und dem Ehrenamt – dafür will er sich als Bürgermeister einsetzen. Mit Video.

„Man könnte mich schon als einen Vereinsmeier bezeichnen“, sagt Steffen Haschke lachend über sich selbst. Der 44-Jährige geht als Kandidat der Erndtebrücker CDU ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters – die Vereine liegen ihm dabei sowohl politisch als auch privat ganz besonders am Herzen.

Zum Gespräch lädt Steffen Haschke nach Birkefehl zum Dorfgemeinschaftshaus ein – sein Lieblingsort in der Gemeinde Erndtebrück. An dem Gebäude hängt nicht nur sein Herz, es versinnbildlicht auch vieles, auf das Haschke als Bürgermeister sein Augenmerk legen will. „In dem Gebäude verbringe ich einige hundert Stunden im Jahr, dort singen wir aktiv als Gesangsverein und generell findet dort viel des dörflichen Vereinslebens statt“, sagt der Birkefehler Ortsvorsteher.

Die Vereine

Steffen Haschke, Kandidat der CDU in Erndtebrück

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    Vereine sind der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, ist Haschke überzeugt. „Ich komme aus dem Ehrenamt und bin daher darin verwurzelt“, macht der Bürgermeisterkandidat deutlich.

    Deshalb will er das Ehrenamt und die Vereine weiter stützen und fördern, „wo es eben möglich ist und Fördermittel auftun.“ Es gebe große Förderprogramme, die den Vereinen an die Hand gegeben werden müssen, so Haschke. Dabei soll es jedoch nicht bleiben, die Vereine sollen auch aktiv begleitet und durch Informationsveranstaltungen unterstützt werden.

    „Die Vereine muss ich mitnehmen und im Antragsprozess begleiten“, macht Haschke klar. Hilfreich wäre dabei auch ein E-Government, das er gerne voran treiben würde, denn aus seiner Sicht läuft im Erndtebrücker Rathaus noch zu viel auf analogem Wege. „Da ist noch viel Potenzial da, um zum Beispiel das Stellen von Anträgen und Genehmigungen für Vereine zu erleichtern.“

    Der Tourismus

    So spielen denn auch die Vereine eine Rolle in einem anderen Themenbereich, den Haschke als Bürgermeister Erndtebrücks angehen will: „Ich sehe in der Gemeinde viel Potenzial brach liegen, was den Tourismus betrifft. Sowohl bei den Wander- als auch bei den Fahrradwegen kann man noch einiges mehr machen.“

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    Wie da die Vereine ins Spiel kommen? „Die Gemeinde selbst kann es nicht leisten, die Infrastruktur der Wege zu erhalten und verbessern. Da sind Vereine und das Ehrenamt gefragt. Aber das kann man als Verwaltung unterstützen und das ist etwas, auf das ich Wert legen werde.“

    Als beispielgebendes Vorbild nennt er dabei den Dorfverein Aue-Wingeshausen: „Das ist eine große Hausnummer, was der Verein alles geleistet hat. Dafür braucht es die Leute, die sich aktiv beteiligen.“ Eine aktive Beteiligung der Dorfgemeinschaft spiegelt sich auch im Dorfgemeinschaftshaus Birkefehl wieder,

    Die CDU-Kandidaten im Überblick

    Hier die Reserveliste der CDU Erndtebrück im Überblick – dahinter in Klammern die Wahlbezirke im Gemeindegebiet, in denen die ersten elf Bewerber kandidieren:
    1. Steffen Haschke (Wahlbezirk 11, ev. Gemeindehaus Balde, Dorfgemeinschaftshaus Birkefehl)
    2. Markus Killer (Wahlbezirk 4, Realschule Erndtebrück)
    3. Heinz-Josef Linten (Wahlbezirk 3, Grundschule Erndtebrück)
    4. Lorenz Benfer (Wahlbezirk 6, ev. Kindergarten Ederfeldstraße, ehemalige Schule Zinse)
    5. Matthias Völkel (Wahlbezirk 2, AWO-Seniorenzentrum Struthstraße)
    6. Melanie Birkelbach-Bürger (Wahlbezirk 7, ehemalige Schule Womelsdorf, Schützenheim Birkelbach)
    7. Christian Hannig (Wahlbezirk 5, Rothaarsteigschule)
    8. Bettina Maria Pfeiffer (Wahlbezirk 1, ev. Kindergarten Martin-Luther-Straße)
    9. Karl-Friedrich Radenbach (Wahlbezirk 10, ehemalige Schule Schameder)
    10. Jörn Hendrik Wiedemann (Wahlbezirk 8, ev. Gemeindehaus Benfe, Grundschule Erndtebrück)
    11. Fritz Hoffmann (Wahlbezirk 9, Dorfgemeinschaftshaus Röspe, Schützenheim Birkelbach)

    12. Georg Lange, 13. Axel Karl Heinrich Jacobi, 14. Heidrun Benfer, 15. Ann-Kathrin Duchhardt, 16. Jürgen Henrich, 17. Klaus Krüger, 18. Rolf Duchhardt, 19. Sebastian Becker, 20. Ralf Ingo Völker, 21. Florian Roth, 22. Stefan Langer, 23. Klemens Pfeiffer, 24. Albrecht Hoffmann, 25. Hans-Werner Böhl, 26. Gerhard Tiemann, 27. Lukas Selzer, 28. Beatrix Antonia Dillmann, 29. Helga Völkel-Linten, 30. Friedhelm Treude.

    worauf Haschke sehr stolz ist: „Das Gebäude begleitet mich seit frühester Kindheit, damals war es aber noch nicht so schmuck wie heute. In den vergangenen 20 Jahren ist von der Dorfgemeinschaft unwahrscheinlich viel investiert worden.“

    Auch der Tagestourismus müsse mehr Aufmerksamkeit bekommen, betont Haschke und verweist auf die geplanten Wohnmobilstellplätze hinter dem Park+Ride-Parkplatz hinter dem Bahnhof: „Es wird Zeit, dass das umgesetzt wird.“

    Der Heimatcheck

    Stichwort Bahnhof: Der war vielen Teilnehmern des Heimatchecks ein Dorn im Auge. Eine Gemütslage, die Steffen Haschke absolut nachvollziehen kann: „Es ist eine Schande, dass wir davon sprechen, ein

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    Eisenbahnerdorf zu sein, und der eigene Bahnhof zu so einem Schandfleck verkommt.“ Doch die Entwicklung des Gebäudes steht und fällt mit einem potenten Investor, weiß Haschke. „Mit gemeindeeigenen Mitteln lässt sich das Gebäude nicht instand halten.“

    Potenziellen Investoren müssten die Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes aufgezeigt werden, macht er klar: „Steter Tropfen höhlt den Stein.“ Schlimm wäre es für die Gemeinde, sollte das Gebäude komplett verfallen, so Haschke.

    Die Freizeitangebote

    Nachdenklich machte der Heimatcheck den Bürgermeister-Kandidaten auch beim Thema Freizeitangebote – Erndtebrück war hier in der Bewertung südwestfalenweit beinahe das Schlusslicht.

    Aber auch hier weiß Haschke erneut die Vereine ins Spiel zu bringen: „Es kommt darauf an, wie man

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    Freizeitangebote wahrnimmt. Sind das Hochseilgärten oder Kletterwände? Diesbezüglich gibt es definitiv Nachholbedarf. Man kann darunter jedoch auch die Angebote der Vereine verstehen – und davon gibt es in Erndtebrück wirklich so einige.“

    In diesem Fall müsse man sich fragen, warum diese Angebote nicht richtig bei den Bürgern ankommen, so Haschke. Das Problem könnte gelöst werden, indem die Vereine flexible Mitgliedschaften anbieten. „Die

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    Leute wollen sich heutzutage nicht mehr binden. Mehr Flexibilität bei den Vereine würde deren Angebote wesentlich schmackhafter machen“, erklärt Haschke.

    So sollte den Menschen zum Beispiel die Möglichkeit gegeben werden, zunächst in einen Verein hineinzuschnuppern, ohne sofort einen Mitgliedsantrag unterzeichnen zu müssen. „Das kann man sicherlich auch galanter machen“, sagt er lachend.

    Die Kandidatur

    Für sein eigenes Vereins-Engagement würde Steffen Haschke als Bürgermeister jedoch vergleichsweise wenig Zeit haben. „Meine Verfügbarkeit würde nachlassen, dessen bin ich mir leider auch bewusst.“ Doch er wolle dennoch versuchen, weiter am Vereinsleben teilzuhaben. „Gerade das Singen im Gesangsverein

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    sind eineinhalb Stunden in der Woche, in der ich runterkommen und komplett abschalten kann. Das braucht man auch als Bürgermeister.“

    Warum er sich dennoch für das Amt des ersten Bürgers Erndtebrückers bewirbt? „Wenn man vielfältig ehrenamtlich unterwegs ist, stößt man oftmals auf gewisse Grenzen. Aber ich will in Erndtebrück richtig anpacken und dafür muss man Zeit investieren. Das geht nur, wenn der Beruf danach ausgerichtet ist. Und das ist nun mal der Beruf des Bürgermeisters.“

    Und warum sollen die Erndtebrücker ihm ihre Stimme geben? „Ich möchte de Leute, Vereine und

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    Ortsvorsteher viel mehr mitnehmen“, macht Haschke klar. Ein, zwei Mal im Jahr wolle er sich mit jedem Ortsvorsteher zusammen setzen, um gemeinsame Anliegen zu bündeln und so auch die Verwaltung zu entlasten.

    Auch das Gespräch mit den Vereinen müsse viel enger geführt werden. „Das muss regelmäßiger stattfinden.“ Auch wolle er als Bürgermeister regelmäßig die einzelnen Ortschaften besuchen und dort mit den Menschen ins Gespräch kommen. „Im persönlichen Gespräch werden viele Dinge einfach besser vermittelt.“

    Die Infrastruktur

    Das regelmäßige Gespräch müsse jedoch auch in die andere Richtung geführt werden – nämlich in Richtung Siegen, Düsseldorf und Berlin. „Nochmal: Steter Tropfen höhlt den Stein“, betont Haschke auch

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    mit Blick auf die Südumgehung Route 57. „Alle Parteien im Gemeinderat sind einstimmig für die Südumgehung. Das muss immer wieder kommuniziert werden“, so Haschke, der der Meinung ist, das die Bauarbeiten zuerst dort starten sollten, wo absoluter Konsens herrscht. So würde erst in Kreuztal und Hilchenbach mit den Bauarbeiten begonnen, „irgendwann danach kommt dann Erndtebrück, obwohl wir zu 100 dahinter stehen.“

    Derzeit plätschere das Thema nur so vor sich hin, bemängelt er. Doch im Ortskern Erndtebrücks werde deutlich, wie wichtig das Thema auch für die Attraktivität der Gemeinde ist. „Wenn man in der Eisdiele –

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    meinem anderen Lieblingsort – sitzt, sieht man, wie viele 40-Tonner dort besonders wochentags am Kreisel unterwegs sind. Eine Umgehung würde nicht nur den Kernort sondern auch Schameder entlasten und für mehr Attraktivität sorgen.“

    Auf wp.de/wittgenstein sind im Multimediabereich Videos der Wittgensteiner Kandidaten zu sehen