Erndtebrück. Erndtebrücker Chöre besprechen mit Bürgermeister und Politik die Lage in der Corona-Krise. Die Sänger wünschen sich vor allem Planungssicherheit.

Da Vereinsarbeit stets mit Gemeinschaft einhergeht, war das Zusammentreffen der Erndtebrücker Chöre per Videokonferenz ein erster Schritt in die gemeinsame Richtung. Eingeladen hatten dazu Christian Dellori als Vorsitzender des Sängerkreises Wittgenstein, Tim Saßmannshausen als Vorsitzender des Erndtebrücker Ausschusses für Soziales, Sport und Kultur und Bürgermeister Henning Gronau. Die letzten Wochen waren coronabedingt von vielen Einschränkungen im Privat-, Berufs- und auch Vereinsleben geprägt, bei diesem Zusammentreffen sollte es hingegen um einige Lockerungen und die damit verbundenen Möglichkeiten und Lösungen gehen.

Chorbetrieb möglich?

„Klasse, dass Ihr alle heute dabei seid. Es ist wertvoll, dass man sich hier gegenseitig von Erfahrungen berichten kann“ leitete Henning Gronau das Treffen ein. „Austausch ist das, worum es uns heute geht“, kündigte Tim Saßmannshausen zu Beginn des Treffens an – und darum, „wie es weitergehen kann“, erweitert Christian Dellori die Begrüßung des Treffens. Denn diese Frage stand zu Anfang groß im digitalen Raum: Ist Chorbetrieb möglich?

Blick ins Chorleben

Auch interessant

Zunächst gewährt die Austausch-Runde einen Blick in das aktuelle Erndtebrücker Chorleben. So berichtet Carolien Treude von der Klangschmiede Wittgenstein von einem Corona-Beauftragten des Chors und Lösungsansätzen von Proben im Freien. Michael Groß vom Chor BelCanto Erndtebrück erzählt vom abgesagten Konzert und wünscht sich wieder Planungssicherheit. Und auch Anna Iselt vom Chorisma Birkelbach erzählt vom noch ausgesetzten Probenbetrieb.

Die Unterstützung

Der Sportplatz in Schameder: Chören, die im Freien proben wollen, bietet Tim Saßmannshausen vom SV-Vorstand die Fläche zur unbeschwerten Singen mit Abstand an. 
Der Sportplatz in Schameder: Chören, die im Freien proben wollen, bietet Tim Saßmannshausen vom SV-Vorstand die Fläche zur unbeschwerten Singen mit Abstand an.  © Heiko Rothenpieler

Christian Dellori verweist unterstützend auf Hilfe durch den Chorverband NRW. Dieser habe einen Leitfaden entwickelt und informiere speziell Musiker und Chöre über den Umgang mit der Schutzverordnung. Auch Henning Gronau teilt diese Empfehlung, da der Verband individuell auf die Ansprüche der Chöre eingehe. Außerdem empfiehlt er den Vereinen, sich bei Fragen mit dem Ordnungsamt der Gemeinde Erndtebrück in Verbindung zu setzen. Dieses nehme – gerade zu dieser Zeit – auch viele beratende Aufgaben wahr. Steffen Haschke von MGV Sangeslust Birkefehl informiert über eine Idee, die vom Vorstand des Männerchores konzipiert wurde: Am 8. Juni wurde in Birkefehl wieder gesungen – zum einen in größeren Räumlichkeiten, zum andern nicht in voller Besetzung. Die Teilnahme der Sänger dabei beruhe selbstverständlich auf freiwilliger Basis.

Proben unter freiem Himmel

Auch Tim Saßmannhausen bietet – über seine Position als Ausschussvorsitzender für Soziales, Sport und Kultur hinaus – Unterstützung durch den SV Schameder an. Sollte ein Proben unter freiem Himmel für die Sänger funktionieren, gebe es auf den Sportplatz Schameder sicherlich genug Raum, um hier mit dem gesamten Chor und ausreichend Abstand zu proben.

In Kontakt bleiben

Auch interessant

Da sich die Regelungen der Schutzverordnung in den letzten Monaten als dynamischer Prozess dargestellt haben, lebt die Vereinsarbeit auch weiterhin vom Austausch und Erfahrungswerten. Ein erneutes Treffen im digitalen Raum könnte also gerne weitergeführt werden. „Ich bin sehr dankbar, dass Ihr als Vorstände viele Ideen und Engagement einbringt, um das Vereinsleben auch in schwierigen Zeiten am Leben zu erhalten“, findet Henning Gronau. Und auch Christian Dellori schließt mit positiven Worten das Zusammentreffen der Chöre ab: „Lasst uns in Kontakt bleiben!“