Erndtebrück. Die Erndtebrücker CDU kürt ihren Bewerber um das Amt des Bürgermeisters – ohne Gegenstimmen. Der Birkefehler Ortsvorsteher wirbt um Teamgeist.

Ende Februar hatte er bereits seinen Hut in den Ring geworfen, jetzt ist es auch offiziell: Mit Steffen Haschke schickt die Erndtebrücker CDU den Ortsvorsteher von Birkefehl, der seit 2014 auch in der Ratsfraktion der Christdemokraten politisch mitmischt und bereits als einer der Bürgermeister-Stellvertreter fungiert, als ihren Kandidaten für die nächste Bürgermeister-Wahl am 13. September 2020 ins Rennen.

Das Votum

22 Mitglieder des CDU-Gemeindeverbandes wählten den 43-jährigen Familienvater bei einer Versammlung in der Pulverwald-Gaststätte – einstimmig. Mitbewerber aus der eigenen Partei hatte Haschke nicht. „Ich baue stark auf Euer aller Mitarbeit“, sagt er mit Blick auf den Wahlkampf.

Die Erfahrung

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Sicher: Er komme zwar „nicht aus dem Verwaltungsbereich“, räumt Haschke bei seiner Vorstellung in der Mitglieder-Runde ein, bringe aber „Erfahrungen aus der Wirtschaft“ mit. Seit mehr als sechs Jahren ist der ausgebildete Industriekaufmann er als Sales Manager beim Erndtebrücker Eisenwerk tätig. Er wolle einen eigenen Weg finden, um sich sein Aufgabenfeld im Erndtebrücker Rathaus zu erarbeiten, sollte er die Wahl gewinnen.

Die Marke Wittgenstein

Wittgenstein betrachtet Haschke als „Marke für alle drei Kommunen“ – etwas beim Tourismus, den man für den Altkreis gemeinsam „auf andere Beine stellen“ müsse. Potenzial für eine gute Zusammenarbeit mit Bad Berleburg und Bad Laasphe sieht der CDU-Politiker aber auch bei der Digitalisierung. In jedem Fall jedoch müssten die Ziele im Einklang mit den Bürgern erreicht werden – gerade mit den älteren unter ihnen.

Die Bedürfnisse der Bürger

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Ebenso an den Bedürfnissen der Bürger müsse sich zum Beispiel der Straßenausbau orientieren, der im Moment politisch diskutiert werde. Hier seien „die Ausbau-Standards zu überdenken“, so Haschke. Nicht jede neue Wohnstraße brauche auch einen Bürgersteig, wenn es die Anlieger nicht wollten. Zugleich müsse das Thema „Straßenausbau-Beiträge nach KAG“ weiterverfolgt werden, findet der Christdemokrat. Die vorgelegte Novelle der schwarz-gelben NRW-Landesregierung in Düsseldorf zum Kommunalabgabengesetz reiche nicht, die Abschaffung der Beiträge müsse weiterhin das gemeinsame Ziel der Erndtebrücker Parteien bleiben.

Der Generationswechsel

CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Rolf Duchhardt (rechts) ehrt im Rahmen der Versammlung auch eine Reihe verdienter Mitglieder: Sieghard Friedrichs für 50 Jahre Mitgliedschaft, Heike Hoffmann und Lothar Bach für 40 Jahre, Jürgen Henrichs, Axel Jacobi, Brigitte Six sowie Helga Völkel-Linten (nicht im Bild) für 25 Jahre.
CDU-Gemeindeverbandsvorsitzender Rolf Duchhardt (rechts) ehrt im Rahmen der Versammlung auch eine Reihe verdienter Mitglieder: Sieghard Friedrichs für 50 Jahre Mitgliedschaft, Heike Hoffmann und Lothar Bach für 40 Jahre, Jürgen Henrichs, Axel Jacobi, Brigitte Six sowie Helga Völkel-Linten (nicht im Bild) für 25 Jahre. © Eberhard Demtröder

Für die CDU-Fraktion im Erndtebrücker Gemeinderat nimmt Haschke einen „Generationswechsel“ in den Blick. Hier müsse es jetzt gelten, „behutsam Nachfolger aufzubauen“. Und natürlich brauche es jetzt „eine starke Fraktion hinter ihrem Bürgermeister-Kandidaten“.

Die Gemeinde 2030

Wie sollte Erndtebrück im Jahr 2030 aussehen? Auf jeden Fall „lebenswert, liebenswert“, findet der Bürgermeister-Kandidat – mit gesicherten Gemeinde-Finanzen, guter Verkehrsanbindung, guten Schulen, guter Versorgung mit Ärzten, florierenden Unternehmen, einem soliden Bundeswehr-Standort, aktiven Vereinen und insgesamt „zufriedenen Menschen“.

Die Herkules-Aufgabe

Zunächst aber sei die Edergemeinde so weiterzuentwickeln, dass sie attraktiver werde für Fachkräfte, steckt Haschke ein Ziel. Und gleich noch ein weiteres: Als gewählter Bürgermeister wolle er alle Möglichkeiten nutzen, um den derzeit maroden Gemeinde-Haushalt zu entlasten. Erndtebrück hier „aus dem Stillstand, der Perspektivlosigkeit heraus“ zu holen, sei allerdings „eine Herkules-Aufgabe“.

Der Wahlkampf

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Im anstehenden Wahlkampf und auch später als gewählter Amtsinhaber möchte sich Steffen Haschke „den Bürgern möglichst unparteiisch präsentieren“, mit möglichst vielen von ihnen das Gespräch suchen, ihnen zuhören. Er wolle „ein aktiver Bürgermeister sein“ – im Kernort, aber auch auf den Dörfern. Und er habe sich seine Kandidatur gut überlegt, sagt der 43-Jährige – das Risiko eines Arbeitsplatz-Wechsels inklusive. „Die Menschen sind es wert, sich einzubringen.“