Bad Berleburg. Das Ehrenamt ist in Corona-Zeiten besonders wichtig. Unterstützung finden Berleburger Ehrenamtliche bei Ehrenamtskoordinator Christian l’Hiver.

Christian l’Hiver steht vielen Bad Berleburgern mit Rat und Tat zur Seite. Er ist Ehrenamtskoordinator bei der Stadtverwaltung und damit Anlaufstelle für viele Bürger. Was seine Aufgaben sind und wie seine Arbeit in der Corona-Krise abläuft, hat er Ina Carolin Lisiewicz verraten.

Bad Berleburg: Ehrenamtskoordinator möchte Anlaufstelle sein

Was macht ein Ehrenamtskoordinator?

Christian l’Hiver: Das kann unterschiedlich sein. Bei der Stadt Bad Berleburg haben wir uns dazu entschieden, in erster Linie als Lotse zu fungieren. Wir wollten den Ehrenamtlichen eine zentrale Anlaufstelle bieten. Sie sollen nicht immer an verschiedene Stellen geschickt werden, sondern gebündelt eine Information erhalten oder bei speziellen Fragen schnell Antworten bekommen. Wir möchten das Ehrenamt unterstützen und auch würdigen. Ein wichtiges Instrument dazu ist die „Ehrenamtskarte NRW“, die in ganz NRW gültig ist. Diese Karte können viele Ehrenamtler bekommen. Sie berechtigt zu Vergünstigungen im Einzelhandel, in gastronomischen Betrieben oder auch bei städtischen Einrichtungen, zum Beispiel zur kostenfreien Nutzung der Stadtbücherei oder einem Nachlass auf den Eintritt für das Rothaarbad.

Wie kam es dazu, dass Sie Ehrenamtskoordinator der Stadt Bad Berleburg geworden sind?

Als ich im Sommer 2015 bei der Stadt Bad Berleburg angefangen habe, hatte ich die Gelegenheit, gemeinsam mit einer Kollegin an dem Projekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“ teilzunehmen. Nach Ende dieses sehr bereichernden Projektes habe ich gerne und gut vorbereitet die Aufgaben des Ehrenamtskoordinators übernommen.

Corona: Angebote aus dem Ehrenamt sollen in Bad Berleburg gebündelt werden

Wie läuft die Arbeit als Ehrenamtskoordinator in der Corona-Krise?

In der jetzigen Situation geht es insbesondere darum, die Angebote von Ehrenamtlern zu bündeln und an Menschen mit entsprechendem Bedarf zu vermitteln. Die ehrenamtlichen Angebote reichen von der Erledigung von Einkäufen über das Anbieten von Fahrdiensten bis zum Nähen von Alltagsmasken und dem telefonischen Seelentrost in dieser schwierigen Zeit.

Inwieweit können Sie die Ehrenamtler in Bad Berleburg gerade jetzt unterstützen?

Ich glaube, dass es gerade jetzt wichtig ist, dass jeder jedem hilft. Und ohne das Ehrenamt geht das nicht. Ich helfe zum Beispiel bei organisatorischen Fragen und baue eventuell bestehende Unsicherheiten ab. Ich bin immer telefonisch für alle Ehrenamtler erreichbar.

Corona-Krise: Ehrenamtliches Engagement in Bad Berleburg ist groß

Können Sie in der Corona-Krise auch positive Dinge erkennen, die mit ihrer Tätigkeit als Ehrenamtskoordinator bei der Stadt Bad Berleburg zu tun haben?

In erster Linie war ich positiv überrascht, wie viele Personen sich am Anfang der Corona-Pandemie gemeldet haben, um zum Beispiel die Einkäufe für Hilfsbedürftige zu übernehmen, aber auch über das Angebot von Ulrike Schultz, Alltagsmasken selbst zu nähen.

Was ist das Schöne an Ihrer Tätigkeit als Ehrenamtskoordinator?

Der Kontakt mit den Menschen und die Tatsache, wie viele Bürgerinnen und Bürger sich ehrenamtlich engagieren. Mir macht das große Freude, mittendrin zu sein und helfen zu können, Ideen zu fördern und weiterzuentwickeln.

Wie mobilisieren Sie Menschen für das Ehrenamt?

Das geht bei den vielen Vereinen, Institutionen und Einzelpersonen in Bad Berleburg von ganz alleine!

Bad Berleburg: Zahl der Ehrenamtler bleibt auf konstantem Niveau

Stieg oder sank die Zahl an Ehrenamtlern in Bad Berleburg in den vergangenen Jahren?

Ich würde sagen, dass die Zahl der Ehrenamtler konstant bleibt. Na klar sind schon mal im Vorstand Wechsel angesagt oder Feuerwehrleute beenden aus Altersgründen ihren aktiven Dienst. Aber die Nachwuchsarbeit ist in vielen Vereinen und Institutionen sehr gut.

Was macht das Ehrenamt Ihrer Meinung nach so wichtig?

Ehrenamt ist eine ganz wichtige Säule der kommunalen Arbeit! Überlegen Sie: Ständig treffen wir in der Kernstadt und den Ortschaften auf Menschen, die sich im Kleinen für ihren Verein, die Kommune oder einfach nur so für andere engagieren.

Den Antrag für die Ehrenamtskarte finden Interessierte auf der Homepage der Stadtverwaltung unter www.bad-berleburg.de.

Die Favoriten von Christian l’Hiver:

Lieblingsfilm: James Bond

Lieblingsmedium: Tageszeitung

Lieblingsserie: Da gibt es einige… Zählt die Fußball-Bundesliga auch dazu?

Lieblingsort: Ich fahre gerne an die See, aber auch in die Berge. Zuhause ist es aber am schönsten.

Lieblingsessen: Champignonrahmschnitzel

Steckbrief von Christian l’Hiver:

- Christian l’Hiver ist 38 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt mit seiner Familie in Dotzlar.

- Neben seiner Aufgabe als Ehrenamtskoordinator ist er bei der Stadt Bad Berleburg auch Leiter der Abteilung „Bürger- und Seniorenservice“.

- Christian l’Hivers Hobbies sind das Fahrradfahren und Fußballspielen. Außerdem unternimmt er gerne etwas mit seiner Familie.

- Ehrenamtlich ist er beim TuS Dotzlar aktiv. Bis zum vergangenen Sommer war er als Trainer im Jugendbereich tätig. Im Anschluss wechselte er als Beisitzer in den Vorstand.