Bad Berleburg/Finnentrop. Fotografieren ist Max Noltes größte Leidenschaft. Dabei hat er ganz besondere Lieblingsmotive: Busse. Dafür reist er auch durch Wittgenstein.

Sie sind lang, haben je nach Modell viel PS und zahlreiche Sitzplätze – die Busse in NRW. Viele von ihnen hat Max Nolte aus Finnentrop bereits vor der Linse gehabt. Denn der 15-Jährige hat eine ganz besondere Leidenschaft: Er fotografiert Busse in den verschiedensten Städten und Regionen – auch in Wittgenstein ist er häufiger unterwegs. Dort kennt sogar bereits einige Busfahrer, mit denen er einige Strecken abfährt. „So lerne ich viele Orte und schöne Fotostellen kennen“, sagt Max, der einige seiner Bilder auf Instagram veröffentlicht – mit Erfolg. Mehr als 1500 Follower konnte er bereits mit den Fotos begeistern. Insgesamt elf Partnerseiten wurden seitdem auf Instagram gegründet. Busjunge_Sauerland: Der Name ist Programm – nicht nur bei Busliebhabern.

Dabei fing die Faszination für Busse erst so richtig an, als Max auf die nahe gelegenen Realschule kam. „Dort konnte man die unterschiedlichsten Busse von verschiedene Herstellern und Unternehmen sehen“, sagt er. „Später fuhr ich auch nachmittags zu den Zentralen Omnibusbahnhöfen (ZOB) in der Nähe, um dort die Busse zu fotografieren.“ Damals noch mit dem Handy.

Das Erkunden neuer Orte

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Am 20 Mai 2018 war es dann soweit: Max Nolte eröffnete seinen Instagram Account (busjunge_sauerland) und fing an, dort Bilder von Bussen hochzuladen. Ende Februar 2019 kaufte er sich sogar seine erste eigene Spiegelreflexkamera (Canon EOS 250D). Zuhause bearbeitet der Schüler dann die Bilder mit diversen Programmen. Doch damit nicht genug: „Am 17. Juni 2019 entschied ich mich dazu, auch eine Facebook Seite zu erstellen. Aktuell arbeite ich an einer eigenen Website. Dort möchte ich die Busse hier aus der Region und den umliegenden Kreisen zeigen und Informationen zum Unternehmen und zu den gezeigten Bussen geben.

Aber wie kommt es, dass ein Schüler aus dem Kreis Olpe in Wittgenstein unterwegs ist, um Busse zu fotografieren? „Da ich noch Schüler bin und somit das Schülerticket besitze, kann ich auch in den Kreis Siegen-Wittgenstein fahren. Ich fotografiere dort gerne. Zudem kenne ich dort auch ein paar Busfahrer. So kommt es, das unter #badLaasphe und #badBerleburg einige seiner Bilder zu finden sind.

Und auch sonst ist der 15-Jährige viel und vor allem gerne unterwegs. „Ich kann mit Stolz sagen, dass ich schon fast überall im Sauerland und in Siegen-Wittgenstein war. In den Ferien hole ich mir dann auch oft ein DB Ferienticket NRW. Somit bin ich in den unterschiedlichsten Orten/Städte unterwegs und fotografiere dort die Busse.“ So war er bereits im Rheinland, Oberbergischen Land, Münsterland, Ostwestfalen Lippe sowie im Ruhrgebiet mit seiner Kamera unterwegs. „Ich liebe das Reisen und Erkunden neuer Orte einfach.“

Zwangspause dank Corona

Für sein großes Hobby – das Fotografieren – hat sich Max Nolte extra eine Spiegelreflexkamera zugelegt. 
Für sein großes Hobby – das Fotografieren – hat sich Max Nolte extra eine Spiegelreflexkamera zugelegt.  © Privat

Aktuell aber muss auch der 15-Jährige auf das Reisen vorerst verzichten. „Ich finde die aktuelle Lage mit dem Coronavirus sehr schlimm, da man nicht vorhersagen kann, wie es nun weitergeht und wir alle wieder unser ganz normales Leben leben können. Aber damit dies schneller klappt, müssen wir uns momentan im Leben und vor allem in der Freizeit sehr einschränken“, sagt er. „Ich bin natürlich nicht mehr auf Reisen. Man sollte den Anweisungen der Bundesregierung folgen. Zudem sagt einem der gesunde Menschenverstand, dass man bei der aktuellen Lage nicht unbedingt in Zügen und Bussen unterwegs sein sollte.“

Keine leichte Zeit für den Schüler, der für gewöhnlich fast jedes Wochenende unterwegs ist. „Es fällt mir schon schwer, aber man muss stark bleiben und Ruhe bewahren. Aktuell nutze ich die Zeit, um mein Archiv aufzuräumen. Dafür hatte ich vor der Pandemie kaum Zeit, da ich natürlich sonst lieber draußen unterwegs bin.“ Manchmal aber zieht es den Schüler dennoch für einen kleinen (Foto)-Spaziergang nach draußen. „Vor Kurzem wurde bei mir in der Nähe ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Das ließ mich natürlich nicht kalt. So habe ich einen Spaziergang an der Schienenersatzverkehr-Strecke gemacht und die Busse dort abgelichtet. Das war aber auch die einzige Tour, die ich bis dato machte.“

Die Lieblings-Modelle

Reisen – das bedeutet für den 15-Jährigen ein großes Stück Freiheit. Zudem ermöglicht es Max, die unterschiedlichsten Busse an den unterschiedlichsten Stellen zu fotografieren, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Doch was begeistert den Schüler daran so sehr? „Ich finde an Bussen ihre Geschichte sehr interessant – das Alter, die Herkunft und das Aussehen. So beispielsweise das Busunternehmen Eberhard Wied aus Feudingen (Bad Laasphe), das rote Busse führt, oder die Firma Diehl Reisen aus Bad Laasphe, deren Busse minzgrün sind.“ Aber auch die technischen Daten der Busse, sprich Ausstattung des Fahrarbeitsplatzes und wie der Innenraum aussieht, oder welches Getriebe und welcher Motor verbaut wurde, interessieren Max Nolte.

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„Mein Lieblingsbushersteller ist die Firma Evobus GmbH, sprich Mercedes Benz und Setra (Kässbohrer).“ Vor allem der Mercedes Benz O405 (Solobus) oder Mercedes Benz O405G (Gelenkbus) – beide werden seit 2001 nicht mehr hergestellt (trotzdem noch anzutreffen) – gefallen dem 15-Jährigen. Bei Setra (Kässbohrer) ist es der auch nicht mehr gebaute Setra SG 221 Ul. „Dies sind noch Hochflurbusse. Bei diesen Exemplaren kann man noch den Motor sehr schön hören“, sagt Max.