Energiegenossenschaft Wittgenstein zieht Bilanz und berichtet von erheblichen Zuwächsen. Diese Zahlen sollen noch wachsen.

Wittgenstein. Die Energiegenossenschaft Wittgenstein kann auf ein sonniges Jahr 2019 zurückblicken – so die Bilanz der Genossenschaft. Zudem können die Mitglieder auf ein Wachstum von knapp 40 Prozent blicken. Das geht aus einer Pressemitteilung der Genossenschaft hervor.

Dabei haben die beiden neuen Anlagen auf der Aula des Städtischen Gymnasiums in Bad Laasphe mit 90 Kilowatt und die Anlage auf einer Gewerbehalle in Oberndorf (35 Kilowatt) zu dem deutlichen Wachstum beitragen. Ebenfalls hat die Anlage auf der Kulturhalle Wittgenstein erstmals ein ganzes Betriebsjahr durchproduziert.

Durch einen erneuten starken Sommer konnten die Bestandsanlagen ihre überdurchschnittliche Produktion aufrechterhalten. Gegenüber 189.000 kWh im Vorjahr wurden 2019 insgesamt über 259.000 Kilowattstunden erzeugt. Oder: Ein Elektroauto könnte anderthalb Millionen Kilometer zurücklegen. Insgesamt wurden seit der Gründung der Genossenschaft etwa 850.000 Kilowattstunden erzeugt.

Ausblick

Auch für 2020 soll die Stromproduktion weiter steigen. Die neuen Anlagen haben jeweils ihre erste „volle Saison“, produzieren also von Januar bis Dezember und weitere Anlagen kommen ans Netz. Neu in Betrieb genommen werden noch die Anlagen auf dem Erndtebrücker Schwimmbad, bei Wedis Gartenbau in Volkholz und auf dem Sportheim Banfe.

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Ebenso ist die Installation neuer Anlagen in diesem Jahr geplant. Damit folgt ein weiterer Ausbau der sauberen Solarstromerzeugung mit positiven Folgen für die Region und die Umwelt. „Nach dem zweiten Dürrejahr sollte jedem deutlich werden, dass Extremwetter gravierende Folgen auch auf Wittgenstein hat und der menschengemachte Klimawandel diese immer weiter verschlimmert.

Nur durch einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien sind die Folgen zu lindern und es können Leben gerettet werden. Die Klimawandel-Folgen sind heute bereits eine Gefahr für Menschenleben, wie die Waldbrände in Australien gezeigt haben“, schreibt die Energiegenossenschaft.

Der Genossenschafts-Solarstrom vermeidet umgehend fossile Stromerzeuger. Im Gegensatz zu manch landläufiger Meinung ist die technische und praktische Umsetzung der Energiewende kein Problem, wie beispielsweise auch die beiden Elektroautos im ehrenamtlichen Vorstandsteam zeigen.

Mitgliederzahl

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Die Genossenschaft hat aktuell 78 Mitglieder, die insgesamt 128.500 Euro an Anteilen investiert haben. Neben der positiven Wirkung für Klima, lokaler Wertschöpfung und einer guten Energieversorgung sei das eine stabile Investition, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. Getragen wird die Genossenschaft von einem ehrenamtlichen Team um den dreiköpfigen Vorstand, den Aufsichtsrat und weiteren aktiven Unterstützern. Insgesamt hat die Genossenschaft bisher in ihre Anlagen eine dreiviertel Millionen Euro investiert.

Ehrenamt

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Alle Tätigkeiten sind ehrenamtlich: Im vergangenen Jahr wurde erneut eine Photovoltaik-Anlage zusammen mit dem VfB Banfe in Eigenleistung errichtet. Die Energiegenossenschaft plant – vorbehaltlich der Corona-Thematik – ihre Generalversammlung für den 19. Juni 2020, wozu alle Interessierten und Mitglieder eingeladen sind. Ein positiver Ausblick: Die jüngste Prüfung der Genossenschaft durch den Genossenschaftsverband ergab, dass an einer geordneten Vermögenslage oder an der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung zu zweifeln wäre.