Bad Laasphe. Ein gemeinsamer Bürgermeisterkandidat von FDP, CDU und Grünen ist nur ein Teil des Programms, mit dem die Bad Laaspher Grünen antreten wollen.

Im Rahmen einer Arbeitstagung haben Stadtverband und Ratsfraktion der Bad Laaspher Grünen im Landhotel Doerr in Feudingen, Themen-Schwerpunkte für ein Wahlprogramm zur Kommunalwahl im September erörtert. Außerdem hat sich der gemeinsame Bürgermeisterkandidat von Grünen, FDP und CDU, Dirk Terlinden, vorgestellt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Partei hervor.

Umweltpolitik

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Im Umweltbereich sind in der Stadt sogar Rückschritte zu verzeichnen, sagen die Grünen. So gab es schon 1985 eine Baumschutzsatzung, die vom Rat durch Mehrheitsbeschluss vor einigen Jahren wieder aufgegeben wurde. Der Umgang mit der Natur im Innenbereich sei geprägt durch abholzen und versiegeln. Ersatzbepflanzungen fänden kaum statt. Eine neue Baumschutzsatzung könnte einen verlässlichen Rahmen schaffen. Seit einigen Jahren sei der Umweltausschuss lediglich zum Anhängsel des Bauausschusses degradiert worden. Gerade weil zum Beispiel gegen Klimaveränderung und Waldschäden zum Teil vor Ort gehandelt werden müsse, wollen die Grünen nach der Kommunalwahl wieder die Einrichtung eines gesonderten Umweltausschusses beantragen. Den Teilnehmern der Waldbegehung des Regionalforstamts im Sommer eröffnete sich ein erschreckendes Szenario. Inzwischen habe das Forstamt die Waldschäden ermittelt und die Vermarktungssituation beurteilt. Es stellte fest, dass in unserem Stadtbereich, im Vergleich zu den anderen Gemeinden, die höchsten Schadholzmengen anfallen. Auf Basis der Ursachenanalyse habe das Forstamt Strategieansätze ermittelt. Da es keine einfachen Lösungen gebe, haben die Grünen im November eine Veranstaltung angeregt, in der alle Interessenten an der Waldwirtschaft einbezogen werden. Ziel ist es, nachhaltige Lösungen zu finden.

Schule und Jugend

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Ein weiteres Thema waren Stadt-, Dorf und Verkehrsentwicklung. Die Teilnehmer stellten fest, dass es in Bad Laasphe kein Entwicklungskonzept gibt. Die Kinder und Jugendlichen in der Stadt sollen stärker die Möglichkeit haben, sich selbst zu organisieren. Das Kinder- und Jugendparlament soll wieder eingeführt und durch Verwaltung und Politik unterstützt werden.

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Der Schulstandort Bad Laasphe soll weiterentwickelt werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Dabei ist es für die Grünen wichtig, dass die beiden Privatschulen in die Diskussion eingebunden werden. Als sinnvolles Ziel für die Übermittagsbetreuung sehen die Grünen ein von einer Köchin oder Koch frisch hergestelltes Mittagessen an. Um die Umweltbildung in den Schulen zu fördern, wollen die Grünen eine Veranstaltung mit einem Referenten anbieten. Die Grünen nehmen das Menschenrecht auf Inklusion ernst und treiben sie in der Stadt Bad Laasphe voran. Behinderte Menschen sollen in allen Lebensbereichen gleichberechtigt teilnehmen können.

Bürgerbeteiligung

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Ein zentrales Thema war nach den Erfahrungen der letzten Monate die mitgestaltende Bürgerbeteiligung an Planungs- und Entscheidungsprozessen. Nach Ansicht der Grünen sollen die Bürgerinnen und Bürger bei allen Vorhaben frühzeitig beteiligt werden. Die Stadt soll mit ihnen zusammenarbeiten und ihren Sachverstand und Erfahrungen nutzen.

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Anschließend stellte sich der gemeinsame Bürgermeisterkandidat von CDU, FDP und den Grünen, Dirk Terlinden, vor. Seit Generationen sei seine Familie heimatverbunden. Die Region biete, vor allem durch die Natur, eine hohe Lebens- und Aufenthaltsqualität. Beispielsweise nannte er die Quellen der großen Flüsse, den Weidelbacher Weiher, aber auch traditionelle Feste. Bad Laasphe solle wieder zu einem Erfolgsmodell werden. Einen Fahrplan dazu habe er sich schon überlegt. Auch für Dirk Terlinden ist eine umfassende Kommunikation zwischen der Rathausspitze und der Stadtverwaltung mit den Politikern und Bürgern Voraussetzung für eine erfolgreiche Stadtentwicklung. Daher wolle er auch mit den Bewohnern der Dörfer, den Ortsvorstehern,Vereinen und Unternehmen in Dialog treten, um jeweilige Fragen vor Ort zu besprechen.

Wittgensteiner Grüne

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Am Nachmittag nahmen auch Grünen- Mitglieder aus den beiden anderen Wittgensteiner Gemeinden teil, um gemeinsame Termine und Projekte zu besprechen. Geplant wurden unteranderem eine Veranstaltung zum Thema „erneuerbare Energien“ und zum Thema „nachhaltige Waldwirtschaft“.Bereits für den 7. Mai terminiert ist eine Veranstaltung mit dem bekannten Umweltökonomen Prof. Niko Paesch. Eine seiner Kernthesen ist: „In einer begrenzten Natur kann es kein endloses Wachstum geben.“ Er zeigt auf, wie man mit weniger Konsum die Lebensqualität erhöhen kann. Die Grünen- Mitglieder der Kreistagsfraktion, Dr. Felix Riedel (Umweltausschuss), Bernd Schneider (Jugendhilfeausschuss), beide aus Bad Berleburg, und Karl Ludwig Bade (Kreistag/ stv. Landrat) aus Feudingen, berichteten aus ihren Gremien. Einige wichtige, gemeinsame Themen für Wittgenstein (z.B. Radwegenetz, Talsperren, Entwicklung im Kita- und Bildungswesen, Zukunft des Waldes und alternative Energie) wurden angesprochen. In Kürze soll eine weiter Tagung,insbesondere um den Wittgensteiner Teil des Kreiswahlprogramms zu erstellen, folgen.