Berghausen. Die Kripo Bad Berleburg ermittelt wegen des Verdachts auf Tierquälerei. Womöglich wurden Fleischwurststücke präpariert mit Rattengift ausgelegt.

Derzeit ermittelt die Kriminalpolizei Bad Berleburg wegen des Verdachts auf Tierquälerei. In Berghausen in der Nähe des Sportplatzes sollen Giftköder in Form von Fleischwurststückchen mit Rattengift ausgelegt worden sein. Der Hund einer Seniorin, der in dem betroffenen Bereich die Köder gefressen hatte, musste schließlich eingeschläfert werden. Eine Anzeige gegen Unbekannt sei am Montag aufgenommen worden, sagt Polizeipressesprecher Christoph Irle von der Polizeikreisbehörde Siegen-Wittgenstein. „Die Ermittlungen haben aber gerade erst begonnen. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht sicher sagen, ob es sich tatsächlich um Giftköder handelt“, so Irle weiter.

Tibet-Terrier Tobi konnte noch gerettet werden

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Bereits Ende Februar veröffentlichte eine Nutzerin in der Facebook-Gruppe „Wittgensteiner Tierfreunde“ eine Warnmeldung mit den Worten: „Passt auf eure Hunde auf. Egal wo. Es wird leider immer mehr hier in der Gegend Gift verteilt.“ Sandra Becker hatte diesen Rat befolgt und auf ihren Hund Tobi aufgepasst. Sie war mit ihrem Tibet-Terrier am Berghäuser Sportplatz spazieren, griff aber rechtzeitig ein.

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„Er zeigte mir fröhlich, dass er am Fressen war, worauf ich ihn sofort zurückgezogen habe, um zu schauen, was es war. Ich musste lange suchen bis ich kleine Fleischwurststücke im Busch gefunden habe, schön säuberlich im Kreis ausgelegt. Da habe ich schnell genug gehandelt und sofort meinen Tierarzt informiert“, erzählt Becker. Tobi überlebte.

Schon 2019 legte ein Unbekannter vergiftete Wurststückchen aus

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Am Montag ging Becker schließlich zur Polizei, um ihre Zeugenaussage zu machen. Eine Anzeige sei in ihrem Fall jedoch nicht möglich gewesen – unter anderem, weil die Tierärztin, die die Fleischwurststückchen untersucht hatte, nicht zweifelsfreie bestätigen konnte, ob diese tatsächlich Rattengift enthielten.

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In dem zweiten Fall, bei einer bekannten Seniorin von Sandra Becker, sieht das jedoch anders aus: Ihr Hund, der sich ebenfalls am Berghäuser Sportplatz aufhielt und etwas gefressen hatte, musste in Folge einer Vergiftung eingeschläfert werden. Auch sie war am Montag zur Polizei gegangen und erstattete Anzeige.

Schon im Februar 2019 warnte die Gemeindeverwaltung der Stadt Bad Laasphe Hundebesitzer vor Spaziergängen in Niederlaasphe und Umgebung. Auch damals hatte ein Unbekannter Wurststücke mit Rattengift präpariert und diese im Bereich Amalienweiher und Planetenlehrpfad ausgelegt. Wegen einer schweren Vergiftung musste auch hier ein Hund eingeschläfert werden.