Wetter. . Schlimmer Verdacht: Zwei Hunde von der gleichen Straßen sind in Wetter an einem Tag gestorben. Tierärztin vermutet, dass Tiere vergiftet wurden.

Es ist erstmal nur ein Verdacht, dennoch möchte Tierärztin Julia Drowatzky warnen. Sie hatte am Dienstag in ihrer Praxis einen Hund, der nach zwei Stunden auf ihrem Tisch verstorben ist. Die Vermutung: Gift.

„Ich will keine Panik oder Hysterie schüren, aber die Hundehalter auf die mögliche Gefahr aufmerksam machen“, sagt Drowatzky. Der Hund wurde ihr am Dienstag mit unspezifischen Symptomen gebracht. „Er hatte morgens gefressen und sich danach zweimal erbrochen, aber er hatte kein Durchfall“, berichtet die Tierärztin. Als das Tier in der Praxis ankam, konnte es kaum stehen oder gehen. „Wir haben ihn zwar schnell in die Seitenlage gebracht, aber es gab keine Besserung“, so Drowatzky. Die Röntgenaufnahmen seien unauffällig gewesen. Es gab keine Verschlingungen am Darmtrakt, keinen übermäßigen Speichelfluss. Dennoch war der Hund zwei Stunden später tot.

Auch bei zweitem Hund gab es Anzeichen für Vergiftung

Und er war nicht der Einzige, wie die Tierärztin am Abend erfuhr. Es gab einen zweiten Fall am gleichen Tag. Die Besitzerin hatte ihren Hund morgens Zuhause lethargisch liegend vorgefunden. Sie sei mit ihm in eine Tierklinik gefahren, doch es sei zu spät gewesen. Die Tierärztin erfuhr von dem Fall und telefonierte mit der Besitzerin. „Ich kenne den Hund ebenfalls und weiß, dass er ebenso wie der Hund, der bei mir verstorben ist, eigentlich gesund und gut gepflegt war“, sagt die Tierärztin.

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Damit meint sie, dass die Tiere regelmäßig zur Impfung und Wurmkur zu ihr gebracht wurden, es keinerlei Hinweise auf eine schwere Krankheit gab. Deshalb wurde sie hellhörig. Sie fragte per Telefon bei der Besitzerin nach, ob es auch eine Vergiftung hätte sein können. Die Besitzerin bejahte, die Möglichkeit bestünde. Dennoch sagt Julia Drowatzky: „Man kann nicht mit Sicherheit von einer Vergiftung ausgehen, aber zwei tote Hunde, sind zwei tote Hunde zu viel.“

Der schnelle Tod der beiden eigentlichen fitten Tiere am gleichen Tag ist jedoch nicht das Einzige, was die Tierärztin stutzig macht. Die beiden Hunde wohnten mit ihren Besitzern in dergleichen Straße und gingen immer am Harkortberg spazieren. „Die Besitzer trauern natürlich noch um ihre Tiere, aber man müsste noch einmal nachfragen, ob es bestimmte Orte am Harkortberg gab, an denen sie spazieren waren oder ob ihnen aufgefallen ist, dass die Hunde dort irgendwas gefressen haben könnte“, sagt die Tierärztin. Sie selbst geht mit ihren Hunden auch immer am Harkortberg spazieren. „Mir ist da bisher nichts bekannt gewesen“, sagt sie.

Tierärztin: Parallelen sind sehr auffällig

Generell tue sie sich schwer, ohne konkrete Beweise von einer Vergiftung zu sprechen, doch diese beiden Fälle wären sehr auffällig gewesen. Tierbesitzern empfiehlt sie daher, die Hunde an der Leine zu halten und genau hinzusehen, was die Vierbeiner machen.

Die meisten Tiere seien zwar so erzogen, dass sie nichts vom Boden fressen, aber das könnte nie ausgeschlossen werden. Ein Maulkorb für die Vierbeiner könnte ebenfalls helfen, doch daran müssten die Tiere erst gewöhnt werden.

Was tun, wenn der Verdacht einer Vergiftung besteht?

Doch was kann ich machen, wenn ich das Gefühl habe, mein Hund könnte etwas gefressen haben? „Am besten sofort zum Tierarzt. Wir können den Hund erbrechen lassen und ihm beispielsweise Aktivkohle geben, um alles zu binden“, sagt Drowatzky. Wirkliche Vergiftungsfälle hätte sie jedoch in ihrer Praxis selten erlebt.

Oftmals wären Hunde an Rattengift gelangt, weil es im eigenen Haushalt beispielsweise in einem Schuppen falsch gelagert worden war. Dass wirklich mal jemand aus böser Absicht Giftköder ausgelegt hätte, daran könne sie sich nicht erinnern und tue sich deshalb auch mit ihrer Vermutung so schwer. Aber die Sorge um die Vierbeiner sei nun mal größer.