Bad Berleburg. Die Stadtverwaltung hatte den Auftrag, Konzepte für einen neuen Wochenmarkt zu erarbeiten. Sie SPD fragt nach, was aus dem Konzept geworden ist.
Wann gibt‘s endlich wieder einen Wochenmarkt in Bad Berleburg? Das fragt die SPD-Fraktion – und beantragt zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt, bislang vorgesehen für den 24. März, einen umfassenden Sachstandsbericht.
Das vorläufige Ende
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Im Antrag verweist SPD-Fraktionschef Bernd Weide auf einen politischen Beschluss vom Oktober 2017, eine Wiederbelebung zu prüfen. Zur Erinnerung: Der letzte Wochenmarkt auf dem Marktplatz vor dem Bürgerhaus ging im Sommer 2017 über die Bühne – mit nur noch zwei Händlern. Sie störte zuletzt ganz offensichtlich auch ein Zelt, das mitten auf dem Platz stand und Besuchern der beliebten Sommer-Veranstaltungsreihe „BLB live“ Wetterschutz bieten sollte.
Der künftige Termin
Nebenan nach wie vor erfolgreich
Unterdessen laufen die beiden Wochenmärkte in den beiden Wittgensteiner Nachbarkommunen Bad Laasphe und Erndtebrück nach wie vor erfolgreich.
Der zentrale Standort für die Händler in Erndtebrück ist dienstags von 8 bis 12 Uhr der Platz unter den großen Schirmen am alten Rathaus, Siegener Straße – und das laut Gemeindeverwaltung schon seit mehr als 15 Jahren. Üblicherweise bietet der Markt hier ein Sortiment aus Bekleidung, Blumen, Obst und Gemüse, Brathähnchen und frischem Fisch.
Bereits seit mehr als 30 Jahren mittwochs von 8 bis 12 Uhr geht der Wochenmarkt in Bad Laasphe auf dem Wilhelmsplatz über die Bühne. Hier gibt es neben Fisch auch Fleisch- und Wurst-Erzeugnisse aus der Region, traditionell hergestellte Brot- und Backwaren, frisches Obst und Gemüse, knusprige Brathähnchen direkt vom Grill, Honig aus eigener Imkerei und mediterrane Feinkost.
Oktober 2017: Die Stadtverwaltung schlägt den Politikern im Ausschuss für Planen, Bauen, Wohnen und Umwelt vor, den Markt für interessierte Betreiber neu auszuschreiben – und zwar „für samstags in der Zeit von 9 bis 14 Uhr“, vorzugsweise im 14-tägigen Rhythmus, mit Schwerpunkt „Regionale Produkte“. Bislang lief der Wochenmarkt stets am Mittwochnachmittag, 14 bis 18 Uhr.
Die künftigen Betreiber
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Der Betreiber hätte neben der Akquise von Marktbeschickern den Marktmeister zu stellen und die ordnungsgemäße Durchführung des Marktes im Auftrag der Stadt zu verantworten. Denkbare Alternativen nach Angaben aus dem Rathaus: Die Stadt betreibt den Wochenmarkt in Eigenregie – oder setzt einen Wochenmarkt auf Antrag eines Vereins fest. Letzteres funktioniere in anderen Städten und Gemeinden beispielsweise mit landwirtschaftlichen Vereinen sowie Heimat- und Tourismus-Vereinen als eigenständige Betreiber. Für einen Markt in Eigenregie dagegen sieht sich die städtische Abteilung Sicherheit und Ordnung derzeit personell nicht in der Lage.
Der künftige Standort
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Einig waren sich alle Parteien darin, dass der Wochenmarkt nicht vom Marktplatz weg verlegt werden solle. „Wir wollen an diesem Standort festhalten“, formulierte Karl-Heinrich Sonneborn (SPD) eine Grundbedingung. Und: „Wir begrüßen den Vorschlag eines samstäglichen Marktes mit regionalen Produkten“, formuliert es damals Werner Wegener von der CDU.
Der angedachte Neustart
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Starten werde ein solcher Markt aber erst, wenn die geplante Umgestaltung des Bürgerhauses am Markt hin zum Jugendforum und zum Eingangsportal des Naturparkes Rothaargebirge abgeschlossen sei. Auch darauf verständigte sich der Bauausschuss, als er der Verwaltung den Prüfungsauftrag erteilte.
Genau hier hakt SPD-Fraktionschef Weide im Antrag ein: „Die im Beschluss angeführten Baumaßnahmen am Bürgerhaus sind inzwischen abgeschlossen, so dass hierdurch keinerlei Einschränkungen mehr auf dem Marktplatz bestehen.“ Im Übrigen habe „durch die Neugestaltung des Bürgerhauses […] auch der davorliegende Marktplatz eine deutliche Steigerung der Attraktivität erfahren“.
Das Einzelhandelskonzept
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Zwischenzeitlich liege zudem das Einzelhandelskonzept der BBE-Handelsberatung vor, so Weide weiter, das „im Fazit unter anderem eine Wiederbelebung des Wochenmarktes als wesentlichen Beitrag zur Aufenthaltsqualität im Stadtkern“ empfehle. Mehr noch: „Explizit genannt werden im Gutachten neben dem touristischen Mehrwert auch mögliche Frequenz-Steigerungen für den umliegenden Einzelhandel durch Kopplungseffekte sowie weitere positive Aspekte durch einen Wochenmarkt.“