Bad Berleburg. Die Ortsvorsteher sammeln derzeit Standort-Vorschläge – und die Stadtverwaltung prüft die finanzielle Unterstützung aus geeigneten Fördertöpfen.
Was läuft eigentlich in den Dörfern der Stadt Bad Berleburg zum Thema „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“? Und wo könnten dort demnächst öffentliche WLAN-Hotspots für den drahtlosen Internet-Zugang vor allem via Smartphone entstehen? Zwei Fragen, mit denen sich derzeit Bad Berleburgs Ortsvorsteher beschäftigen. Dabei geht es nicht zuletzt um Fördergelder aus verschiedenen Töpfen zur Finanzierung von Projekten.
WLAN in der Kernstadt
„Öffentlich zugängliches WLAN – wo macht so etwas Sinn?“ Bad Berleburgs Ortsvorsteherin Ursula Belz zum Beispiel entdeckt in der Kernstadt drei besonders wichtige Standorte:
> den Marktplatz vor dem Bürgerhaus. „Für mich persönlich eigentlich ein Muss“, betont Belz. Schließlich soll sich das neue Bürgerhaus innerhalb eines modernen Kur- und Ferienortes Bad Berleburg als Kommunikationszentrum für Bürger, Tagungszentrum für Unternehmen sowie Haus des Gastes/Touristikinformation für Besucher und Gäste von Bad Berleburg im Naturparadies Südwestfalen und als „Schatztruhe“ im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge präsentieren – WLAN-Hotspot für die Zielgruppen inklusive.
> den Goetheplatz. Immerhin sei er Treffpunkt für Gäste der Stadt, so Belz – für Touristen, die dort ankommen, dort im Hotel wohnen.
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> und nicht zuletzt das Schul- und Sportzentrum am Stöppel. Dabei stelle sich natürlich die Frage, so Belz: „Was machen die Schulen?“ Dazu verwies Stadtkämmerer Gerd Schneider bereits in den politischen Beratungen zum städtischen Haushaltsplan 2020 auf fast 710.000 Euro an Mitteln aus dem „Digitalpakt Schule“ des Bundes und der Länder. Sie sollen in einem ersten Schritt „für den Aufbau und die Verbesserung der schulischen IT-Grundstrukturen“ samt WLAN verwendet werden.
Aber auch den Rathausgarten oder die Parkplätze der Verbraucher-Märkte hat Belz für öffentliches WLAN im Blick. Bei den Parkplätzen allerdings müsse man sich natürlich mit den Grundstückseigentümern verständigen.
WLAN in Hemschlar
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In Hemschlar nehmen die Bewohner natürlich ihr frisch renoviertes Dorfgemeinschaftshaus als WLAN-Hotspot ins Visier. „Wir haben hier in Hemschlar schon einen Router und richten jetzt den Hotspot ein“, berichtet Ortsvorsteher Helmut Janner im Gespräch mit unserer Redaktion. Dabei gelte es, mit einem sogenannten Repeater den Radius des geplanten öffentlichen Zugangs zu erweitern – und außerdem für die notwendige Sicherheit zu sorgen, damit das offene digitale Angebot später nicht von Nutzern missbraucht werde.
Den Router als Hardware habe die Stadt zur Verfügung gestellt, so Janner – und die Hauptnutzer des Gemeinschaftshauses unter den Vereinen teilten sich die laufenden Kosten. Die seien mit 13 Euro pro Monat und Nutzer im Übrigen überschaubar.
Das Ziel der Stadt
Ziel der Stadt als „Global nachhaltige Kommune NRW“ ist es im Übrigen, den Ausbau der stadtweiten WLAN-Infrastruktur bis 2030 abzuschließen, „sodass von zu Hause gearbeitet (Homeoffice) und gelernt (E-Learning) werden kann. In diesem Zuge wird auch die Einrichtung von Co-Working-Spaces und die Niederlassung von Start-Ups begrüßt“.
Die Förderung
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Vorschläge aus den Dörfern möchte die Stadtverwaltung Bad Berleburg noch bis Ende Februar sammeln. Anschließend soll im Rathaus geprüft werden, inwieweit der Ausbau der Standorte finanziell unterstützt werden kann – etwa aus dem europäischen Förderverfahren „WiFi4EU“, dessen Budget für Bad Berleburg sich allerdings laut städtischer Wirtschaftsförderung auf einen Fixbetrag von 15.000 Euro beschränkt. Es sei „davon auszugehen, dass die Fördersumme nicht ausreicht, um alle Ortschaften zu bedienen“, sagte Wirtschaftsförderer Manuel Spies bereits Ende November im Haupt- und Finanzausschuss. „Daher ist gegebenenfalls eine weiterführende Finanzierung zu klären.“
Stichwort „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“
Hier sind die Ortsvorsteher derzeit gebeten, konkrete Projekt-Ideen in den Dörfern zu sammeln. Zum Paket geschnürt sollen sie unter anderem tauglich gemacht werden für eine Förderung aus dem LEADER-Programm für die Region Wittgenstein.
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Das könnten etwa eine Streuobstwiese oder auch Baumpflanz-Aktionen sein, erklärt Hemschlars Ortsvorsteher Helmut Janner. Ebenso Blühstreifen am Straßenrand oder Nistkästen, ergänzt Bad Berleburgs Ortsvorsteherin Ursula Belz: „Da sind der Fantasie in den Ortschaften keine Grenzen gesetzt.“
Präsentation heute Abend
Colette Siebert, Stabsstelle Regionalentwicklung im Rathaus, das Konzept zum Paket heute Abend in der öffentlichen LEADER-Projektideenschmiede ab 18 Uhr im Arfelder Zentrum „Via Adrina“ an der Stedenhofstraße vorstellen – Motto: „Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit – Kleinprojekte zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den Ortschaften Bad Berleburgs“. Zur Förderung anstehen soll dann auch eine Personalstelle zur Projekt-Koordination.
Rund 2,3 Millionen Euro stehen der Region Wittgenstein im laufenden Förderzeitraum aus LEADER-Mitteln für gute Projekte zur Verfügung – und das Budget sei durchaus noch nicht ausgeschöpft, heißt es.
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Eine weitere Quelle, um die Realisierung solcher Kleinprojekte zu finanzieren, soll jenes Preisgeld von 30.000 Euro sein, das die Stadt Bad Berleburg bei der Auszeichnung als „Deutschlands nachhaltigste Kleinstadt 2020“ erhalten hat. Bei der Preisverleihung in Düsseldorf hatte Bürgermeister Bernd Fuhrmann betont: „Dieses Geld soll in nachhaltige Projekte investiert werden, die bei unseren Bürgerinnen und Bürgern in allen 23 Ortschaften ankommen und gemeinsam mit ihnen umgesetzt werden.“