Glashütte. Der Gast, der in den Jagdhof Glashütte kommt, soll nicht in ein Hotel, sondern nach Hause kommen – so will es Edmund Dornhöfer.
Wie aus dem Nichts taucht der Jagdhof Glashütte auf – ein solch eindruckvolles Gebäude erwartet der unbedarfte Besucher zunächst nicht, wenn er durch das Wittgensteiner Örtchen fährt. Abgelegen liegt das Fünf-Sterne-Hotel, mitten in der Natur. Und genau darauf baut Inhaber Edmund Dornhöfer. „Die Natur ist für mich der wahre Luxus“, sagt er.
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Der Gast, der in den Jagdhof Glashütte kommt, soll nicht in ein Hotel, sondern nach Hause kommen – so will es Dornhöfer, der das Haus 1975 im Alter von 20 Jahren von seinem Vater übernommen hatte: „Hier kann der Gast endlich wieder Zeit für sich haben und mal wieder Mensch sein.“ Dazu trägt auch eine gewisse Portion Luxus bei: „Wir streuen Rosenblätter oder legen eine Wärmflasche ins Bett. Es sind die Kleinigkeiten, die das Wohlgefühl ausmachen“, sagt Dornhöfer.
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Doch da hören die Aufmerksamkeiten nicht auf: Die Jagdhofpost liegt jeden Morgen auf dem opulenten Frühstückstisch neben Champagnerglas, Lachs und Austern. Die kleine hauseigene Tageszeitung wartet mit den täglichen Angeboten und Ausflugtipps auf, berichtet über das aktuelle Wetter in Glashütte und erheitert nebenher noch mit einem Witz des Tages das Gemüt. In der Hotelbar gibt es an den Wochenenden immer Live-Musik.
Die Entstehungsgeschichte
Erwachsen ist der heute großzügige Jagdhof Glashütte aus einem im Jahr 1905 von Heinrich-Friedrich Dornhöfer erbauten Bauernhaus, das damals schon als regionaler Forstarbeitertreffpunkt galt. Im Jahr 1939 wurde es von Heinrich Dornhöfer zu einer Herberge ausgebaut, 1949 erfolgte der Umbau zum Gasthof, der besonders für Förster, Forstarbeiter und Fuhrmänner Anlaufstelle war.
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Zehn Jahre später ist das Lokal bereits so beliebt, dass der Platz nicht mehr ausreicht und an die Gaststube der Dorfsaal angebaut werden muss. Im Jahr 1973 folgt der Anbau eines neuen Küchenbereichs, 1977 kommt das Gourmetrestaurant „Kaminzimmer“ hinzu.
Im Jahr 1984 dann der neue Name: Das Hotel Jagdhof Glashütte entsteht mit 20 Zimmern, Edmund Dornhöfer wird im Alter von 29 Jahren vom Gastronom zum Hotelier. „Wir haben uns damals gedacht, dass wir etwas Besonderes machen müssen“, erinnert sich Dornhöfer. In den folgenden Jahren wächst das Hotel immer weiter, bereits 1985 kommen fünf weitere Zimmer sowie der Jagdsalon hinzu, 1986 wird die Küche vergrößert und die Geschäftspassage mit Boutique und Kosmetikabteilung erweitert.
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Es folgt das neue Restaurant „Rotisserie Jagdhofstuben“ im Jahr 1990 sowie die Hotelbar, zwei Jahre später entsteht eine hauseigene Konditorei. Nachdem 1999 das neue „fine dining“-Restaurant „Ars Vivendi“ eröffnet wird, hagelt es im darauffolgenden Jahr bereits Auszeichnungen: drei Kronen im „Varta Hotel Guide“ und ein Michelin-Stern. „Insgesamt neun junge Köche konnten sich hier ihren Michelinstern erkochen“, ist Dornhöfer stolz auf die Qualität seines Hauses und seiner Angestellten. Über 100 Auszubildende aus dem Haus Jagdhof Glashütte seien mittlerweile in der ganzen Welt beschäftigt.
Ein Zeugnis aus diesem Haus sei gerade in Städten wie London oder Zürich, in denen hohe Standards in der Hotelbranche groß geschrieben werden, eine gute Eintrittskarte, ist Dornhöfer überzeugt. Und das nicht ganz ohne Grund, denn das im Jahr 2009 mit fünf Sternen klassifizierte Haus ist eins von 580 Relais und Chateaux weltweit, deutschlandweit sogar eins von nur 15.
Der Wohlfühlcharakter
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Trotz der vordergründigen Exklusivität des Jagdhofs Glashütte ist Edmund Dornhöfer, der das Haus mit seiner Frau Renate – „die gute Seele des Hauses, ohne sie geht gar nichts“ – führt, stolz auf den Wohlfühlcharakter des Hotels. „Hier kann man runter kommen, wenn man raus geht ist man sofort im Wald. Man kann wieder zum Fundament, in die Natur zurück.“ Seine Gäste, die aus der ganzen Welt zu ihm kommen, wissen das zu schätzen. „Wir haben auch viele prominente Gäste hier, die die Diskretion und die Abgelegenheit zu schätzen wissen.“
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Herzstück des Jagdhofs sei nach all den Erweiterungen und Anbauten nach wie vor die Bauernstube. „Das ist die Urzelle des Ganzen und daran hängt meine Seele.“ Wie zu ihren Entstehungszeiten präsentiert sich die Gaststube den Gästen: „Daran hat sich nichts verändert. Man darf nicht vergessen, wo man herkommt und wir sind stolz darauf, Wittgensteiner zu sein.“