Bad Laasphe. „Ein großer Fehler ist, zu denken, dass ein teurer Wein auch gleichzeitig ein besserer Wein ist“, erläutert Michael Lellek den Besuchern.

Ein Rundgang, der zum Schlemmen und Genießen einlädt: Bei „Vinum Culinarium“ auf Schloss Wittgenstein bieten rund 50 Winzer, aus aller Welt, ihre Weine an. Eine solch kulinarische Exklusivität reizt Besucher aus ganz Deutschland, nach Bad Laasphe zu kommen. Jedoch werden die internationalen Weine nicht zum Verkauf angeboten, weil es nicht um Profit geht.

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„Ich möchte nicht nur Gastronomen beraten, sondern auch die Besucher. Wenn sie zuhause ihren Sonntagsbraten genießen, bedarf es einer gewissen Übung, auch den richtigen Wein auszuwählen“, erklärt Friedhelm Conrad, der gemeinsam mit seinem Sohn Frederic Conrad das Bad Laaspher Weinhaus „La Cave“ führt. „Wein trinken wird zu einem einzigartigen Erlebnis, denn ein guter Wein hebt das Essen“, fügt er hinzu.

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Conrad in dem Bereich - eine Herzensangelegenheit für ihn: „Ich achte natürlich auch auf die Nachhaltigkeit des Weinanbaus. Alle Weine, die wir hier anbieten, haben ein Alleinstellungsmerkmal. Daher findet das Vinum Culinarium auch nur alle drei Jahre statt. Denn die Veranstaltung soll ihren besonderen Wert erhalten“.

Lokale Gastronomen

Dafür verantwortlich sind aber nicht nur die Weingüter aus aller Welt, auch die Gastronomen zeigen vollen Einsatz. Mario Riffert von „Die Esse“, aus Biedenkopf, Alexandra und Frank Barth vom Restaurant „Zum Hirsch“ und die „Lahnstuben“ bieten Fingerfood-Häppchen an. Sie reichen von Fisch, Wildfleisch und Käse bis hin zu feinen Desserts. Und alle sind natürlich perfekt auf die passenden Weine abgestimmt.

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„Auch der Familie Kämmerling sind wir zu großem Dank verpflichtet. Es gibt kein schöneres Ambiente in der Region, wo wir eine solche Veranstaltung durchführen könnten. Der alte Gewölbekeller strahlt zudem ein ganz besonderes Flair aus. Hinzu komme eine Pianistin, die an drei unterschiedlichen Stellen die Besucher mit stilvoller Live Musik unterhalte. „Das rundet die ganze Veranstaltung ab“, so Conrad.

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Von Wolfgang Thiel

Auch die Aussteller seien zufrieden, berichtet der Initiator der lokalen Weinmesse über die Resonanz: „Ein solch aufmerksames und diszipliniertes Publikum haben sie selten gesehen. Das freut mich natürlich und zeigt, dass auch sie mit dem ganzen Herzen dabei sind“, berichtet der Weinkenner.

Auch für Fachgespräche stehen die Aussteller zur Verfügung. Zum Beispiel Michael Lellek. Der gelernte Lebensmittelkaufmann vertreibt seit 1980 Weine aus Italien, Frankreich und anderen Ländern. „Sehr beliebt sind die schwarzen Weine aus Cahors. Der dunkle Tropfen aus Südfrankreich verdankt seinem Namen, der auch zugleich dunklen, fast schon schwarzen Färbung“, erklärt Lellek.

Wein für jeden Geschmack

„Ein großer Fehler ist, zu denken, dass ein teurer Wein auch gleichzeitig ein besserer Wein ist. Man muss sich stufenweise ‘hochtrinken’. Denn Weinanfänger sind mit einem niedrigklassigen Wein gern zufrieden. Aber wem das nicht mehr reicht, der fängt an, an einen mittelklassigen Wein gefallen zu finden. Dies geht dann immer weiter. Aber das ist das besondere und schöne am ältesten Kulturgetränk der Menschheit. Für jeden ist der passende Wein dabei“, so der Weinkenner.

„Das Vinum Culinarium war auch dieses Jahr wieder voller Erfolg. Durch den Rundgang durch das Schloss ist kein Aussteller oder Saal überfüllt und man hat eine ruhige und individuelle Atmosphäre. Ein ganz besonderer Wert, der seine Einzigartigkeit unterstreicht“, freut sich Friedhelm Conrad.