Bad Berleburg. Es gibt ein neues Konzept für das Filetstück der Stadtplanung in Bad Berleburg.

Es gibt ein neues Konzept für das Filetstück der Stadtplanung in Bad Berleburg: Seit fast drei Jahren hat die Eins-A-Immobilie im Herzen von Bad Berleburg mit dem Troisdorfer Investor Dieter Gawron wieder einen Besitzer aus Fleisch und Blut. Trotzdem passiert auf dem bereits viele Jahre leerstehenden Areal mit Parkhaus, Wohungen und 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche nichts. Die Situation ist für Dieter Gawron und seine Projektmanager Jörg Ennenbach ebenso unbefriedigend wie für die Stadt. Trotzdem sind die Standpunkte denkbar weit auseinander.

Das sagt der Investor:

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Jörg Ennenbach präsentiert in der Lokalredaktion die neuesten Planungen. Die orientieren sich nach seinen Worten an Vorgaben der Stadt Bad Berleburg, die diese 2016 bereits im Ältestenrat der Politik vorgestellt hatte. Die Voraussetzung dafür ist der Abriss des gesamten Eins-A-Marktes samt Parkhaus und der Erwerb von städtischen Verkehrsflächen und Grünflächen eines privaten Grundbesitzers: Insgesamt rund 4000 Quadratmeter. Dann könnten dort zwei von einander getrennte Baukörper errichtet werden. Der südliche - anstelle des Parkhauses – beherbergt den Lidl-Markt mit 1375 Quadratmetern Verkaufsfläche und einen direkt angebauten aber in Richtung Schulstraße vorgelagerten Drogeriemarkt mit rund 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Am nördlichen Ende sollte dann eine namhafte Kleinkaufhaus-Kette mit 1100 Quadratmetern Fläche angesiedelt werden. Dazwischen befinden sich die notwendigen Parkplätze – inklusiev der per Baulast bisher im Parkhaus verankerten Stellplätze für das Bürgerhaus. „Wir haben die Mietverträge für diese drei Märkte vorverhandelt. Es fehlen nur die Unterschriften“, sagt Jörg Ennenbach.

Jörg Ennenbach.
Jörg Ennenbach. © Lars-Peter Dickel

Der Projektplaner berichtet, dass dieser Plan im Dezember 2017 dem Bürgermeister Bernd Fuhrmann und der Verwaltung vorgelegt worden sei. Noch fehlt aber eine offizielle Antwort. Inoffiziell habe es bereits geheißen, dass diese Pläne nicht mit denen der Stadt und dem Einzelhandelsgutachten der BBE-Handelsberatung übereinstimmen, dessen Abschlussversion für Juni 2018 angekündigt wurde.

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Mit einem Kleinkaufhaus, das sein Sortiment dem Bedarf der Kernstadt und des Einzugsgebietes von Bad Berleburg anpasse, sei aber eine Stärkung zu erwarten, kontert Ennenbach: „Grundsätzlich sind wir angetreten, um die Innenstadt zu stärken“, sagt er. Und auch im Bereich der Umsiedlung eines Drogeriemarktes weist der Zwischenbericht zum Gutachtem vom BBE-Potenzial aus. Im Gegesatz dazu sehe das Gutachten auch wegen des zunehmenden Onlinehandels nur begrenzte Entwicklungspotenziale im Bereich Elektronik. Für einen immer wieder gewünschten Elektrofachmarkt gebe es auf Basis der mit Ketten geführten Gespräche kein Interesse an Bad Berleburg - übrigens ebensowenig wie an einem Tagungshotel, das für den Standort ins Spiel gebracht worden war. „Dafür reichen die Übernachtungszahlen einfach nicht aus“, sagt Ennenbach. Sollte auch dieses inzwischen dritte Konzept keine Zustimmung finden, habe Dieter Gawron einen Plan B. Dann werde man auf Basis des nach wie vor geltenden Bebauungsplanes lediglich einen Lidl-Markt mit Parkplätzen errichten.

Das sagt die Stadt:

Tobias Feige, Abteilungsleiter Wohnen, Stadt- und Dorfentwicklung weist Ennenbachs Erläuterungen zurück: „Die Erarbeitung des Einzelhandelskonzepts ist noch nicht abgeschlossen. Ein Ergebnis liegt also noch nicht vor. Von daher ist es erstaunlich, dass der Investor offenbar zu wissen scheint, dass sein Entwurf zum Einzelhandelskonzept passt. Da inzwischen sehr unterschiedliche Entwürfe vorliegen, die jedoch bisher aus städtebaulicher Sicht nicht vollständig unseren Vorstellungen entsprechen, sind wir zurzeit dabei, parallel eigene Planungen zu erarbeiten.“

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