Bad Berleburg. . Investor und die Stadt Bad Berleburg sind sich noch nicht einig. Besitzer Gawron sieht sich auf einem guten Weg.

  • Besitzer sieht sich auf einem guten Wege
  • Lidl plant zweistöckige Supermarkt-Filiale
  • Verbindung zwischen Marktplatz und Gelände erwünscht.

Dieter Gawron, Besitzer der weitgehend leerstehenden Eins-A-Immobilie in der Berleburger Schulstraße, sieht sich auf einem guten Weg. Was die Realisierung seines Projektes auf dem knapp 9000 qm großen Gelände betrifft, sagte er unserer Zeitung: „Wir sind mit der Stadt in guten Gesprächen und versuchen, die Planungen so darzustellen, dass die Stadt mit ihren Vorstellungen und ich als Investor damit leben können“.

Besitzer zeigt sich kompromissbereit

Der 47-jährige Unternehmer aus Köln strebt nach eigenen Angaben dabei eine „Lösung an, mit der wir alle zufrieden sind. Dabei hängt aber auch einiges von der Stadt ab. Es wird für mich entscheidend sein, ob wir bei unseren bisher unterschiedlichen Ansichten einen Kompromiss finden werden.“ Gawron betont, ihm sei durchaus bewusst, dass „die Stadt bei diesem Filetstück in Berleburg ein Mitspracherecht bei den Planungen“ habe. Aber er selbst wolle ja „keinen Leerstand“ produzieren. Dafür sei das Gelände im Stadtkern zu schade.

Glaspalast mit zwei Etagen

Was unsere Zeitung bereits berichtet hatte, bestätigte der Investor: „Lidl möchte dort ein Prestige-Objekt haben, plant einen der modernsten Märkte der neuesten Generation auf zwei Ebenen.“

Eine Ansicht des Komplexes, wie er einmal aussehen soll, existiert zwar in der Münchener Lidl-Zentrale, wird aber noch geheimgehalten. Bekannt ist lediglich, dass es sich bei der Gestaltung um einen „Glaspalast“ handeln soll. Der soll seinen Eingang im schrägen Winkel in Richtung Sparkassengebäude hin erhalten. Aus dem Grund hat Dieter Gawron das „Haus Kaletsch“ an der Ecke Schul-/Talstraße erworben, um es ebenso wie den ehemaligen Markt abreißen zu lassen.

Nicht erworben, das betont Gawron, habe er trotz anders lautender Gerüchte, einen Grünstreifen zwischen Haupteingang und Zufahrt zum Parkhaus. Der gehöre nach seiner Kenntnis weiterhin einem Bad Berleburger Kaufmann. Wie Gawron verriet, werde die Spielothek als letzter gewerblicher Mieter an der Schulstraße Ende September ausziehen.

Mitglieder des Bad Berleburger Ältestenrates haben im Frühjahr Einblick in die Planungsakte erhalten. „Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten“, so ein Teilnehmer der damaligen Runde; aber die Politik sei sich weitgehend einig gewesen, dass der Bau so noch nicht ins Stadtbild passe. Inzwischen liegt ein überarbeiteter Entwurf vor. Offen dabei ist angeblich noch die Frage des Parkhauses. Da ist der Besitzer, wie er sagt, „offen für Optionen, ob Abriss oder nicht“. Mehrere Stellplätze, die im Parkhaus vertraglich vorgehalten werden müssen, hat der Investor als Baulast vertraglich übernommen.

Bürgermeister Bernd Fuhrmann setzt bei den Planungen auf eine städtebaulich attraktive Weiterentwicklung im Stadtkern. „Es muss uns gelingen, durch weitere Branchen die Kaufkraft in Bad Berleburg zu stärken und damit der Konkurrenz unseres Einzelhandels wie zum Beispiel dem Internethandel entgegenzuwirken.“

Markt-Verlagerung reicht nicht aus

Fuhrmann verweist auf einen (noch) gültigen Bebauungsplan, der mit bestimmten Festlegungen die Vorstellungen des Investors nicht zulässt. Fuhrmann: „Die Verlagerung eines Marktes reicht allein nicht aus. Das Konzept muss stimmig sein zur guten Innenstadt-Entwicklung“. Aus städtebaulicher Sicht wünschenswert, so fügt der Bürgermeister an, sei eine Verbindung zwischen Marktplatz und dem Eins-A-Gelände. Bestätigen konnte der Verwaltungschef, dass der Antrag auf Abriss der Immobilien beim Kreis in Bearbeitung sei.