Bad Berleburg. . Berge Bau zeigt Interesse am Wohn- und Geschäftszentrum in der Odebornstadt.

Die Firma Berge Bau (Leimstruth) ist auf dem heimischen Markt nicht nur als Anbieter von Immobilien aktiv. Auch der Ankauf bestimmter Objekte komme infrage, erklärte Projekt-Manager Matthias Heß im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Auge hat er dabei nicht irgendein Null-Acht-Fünfzehn-Gebäude. Vielmehr meint er das fast 8700 qm große Areal des früheren Einkaufmarktes an der Berleburger Schulstraße.

„Der 1-A-Komplex ist höchst interessant für uns“, gibt es Heß unumwunden zu. Mehr noch: „Wir haben bereits in der Vergangenheit Ideen zur Nutzung der Immobilie entwickelt - auch unter Einbeziehung umliegender Grundstücke.“ Matthias Heß sieht darin eine „Chance für die städtebauliche Entwicklung in Bad Berleburg.“ Dass es bereits konkrete Kauf-Verhandlungen zwischen Berge Bau und dem Anbieter des Objektes gibt, wollte Heß nicht bestätigen.

Nur ein Abriss ist sinnvoll

Für den Bad Berleburger Immobilien-Kaufmann Volkmar Schruttke kommt für den 1-A-Markt „nur ein Abriss infrage. Das haben wir schon bei Untersuchungen vor sechs Jahren festgestellt. In seiner heutigen Form gehört der Markt nicht mehr ins 21. Jahrhundert.“ Vor diesem Hintergrund, so Schruttke, relativiere sich der auf den ersten Blick mit 600 000 Euro günstig erscheinende Preis, der für den Wohn- und Geschäftsbereich mitsamt dem Parkhaus und den 300 Stellplätzen für Pkw erzielt werden soll.

Realistischer Kaufpreis

Diese Kaufpreisvorstellung der Besitzer schätzt auch der Berleburger Stadtplaner Wolfgang Acker-Marx mit Blick auf „den gewaltigen Renovierungsstau als realistisch“ ein. Was die Vermarktung betreffe, so sei die Stadt künftig „bei allen Gesprächen beteiligt“, sagte der Fachbereichsleiter. Stattgefunden habe allerdings noch kein Termin mit etwaigen Interessenten. Die Stadt sei immerhin durch die Sicherung von rund 90 (von 300) Stellplätzen im Parkhaus involviert und besitze ja das Planungsrecht. „Deswegen“, so Acker-Marx, „geht nichts ohne die Stadt. Da kann niemand das Parkhaus einfach abreißen.“

Wohnungen erhalten

Einen Abriss favorisiert jedoch Wolfgang Laux aus Wittlich. Er ist als Makler von der Corpus Sireo Holding GmbH & Co. KG eingesetzt worden. Diese Holding mit Sitz in Heusenstamm (Hessen) war ursprünglich mit der Vermarktung des Eins-A-Komplexes beauftragt worden und zwar von der Investorengruppe Promontoria Rebound 6 BV in Baarn/Niederlande.

Wolfgang Laux ist überzeugt, dass „man das Gebäude mit den Wohnungen erhalten kann.“ Für das Parkhaus käme aber wohl nur ein Abriss und dann „was neues, Schönes“ infrage. Eine Sanierung des Parkhauses „wird sicher einiges an Geld kosten.“ Wolfgang Laux bestätigte die Information unserer Zeitung, dass es bereits „einige Interessenten für das Objekt“ gebe. Mit denen würden nun Termine und Verhandlungsgespräche anbraumt.

Den Preis von 600 000 Euro bezeichnete der Makler als „äußerst moderat. Wenn da jetzt kein Interessent zugreift, dann wird das Objekt bestimmt nie mehr verkauft.“