Womelsdorf. . „Der Stecker geht von der Turbine an die Fahrzeuge, daher denke ich, dass das eine Demonstration der ökologischen Wende ist“, freut sich Föllmer
- Es ist das wässrige Reich von Bernd Föllmer und Achim Wickel
- Zwei, die viel Geld, viel Zeit in die Renovierung der Edermühle in Womelsdorf gesteckt haben.
- Ein Elektroauto und ein Elektrofahrrad sind die ersten Beweise für die Effektivität der Wasserkraft.
Es ist das wässrige Reich von Bernd Föllmer und Achim Wickel – zwei Unternehmer, die in Eigeninitiative viel Geld, viel Zeit in die Renovierung und Modernisierung der Edermühle in Womelsdorf gesteckt haben. Dass sich dieser mutige Schritt gelohnt hat, sollen an diesem sonnigen Pfingstmontag, der zudem der deutschlandweite Mühlentag ist, zwei mit sauberer Energie betriebene Fortbewegungsmittel offenbaren. So sind ein Elektroauto und ein Elektrofahrrad die ersten Beweise für die Effektivität der Wasserkraft.
„Saft“ für E-Bike und Elektroauto
„Der Stecker geht von der Turbine an die beiden Fahrzeuge, daher denke ich, dass das eine Demonstration der ökologischen Wende ist“, freut sich Föllmer, an die rund 25 Besucher gewandt. Im Rahmen einer gesonderten Führung stellen Föllmer und Wickel ihr Werk den Besuchern vor. Los geht’s draußen am Fischabstieg, wo das Wasser je nach Pegelstand der Eder kontrolliert angesogen wird. Die Turbine, deren Konstruktion Experten für Wasserbau aus dem Erzgebirge erstellt haben, sorgt letztlich dafür, dass über die Schnecke die „Müllerflügel“ auch gleichmäßig belastet werden. Bis Mitte der 1980er Jahre wurde vor Ort noch Mehl und Schrot produziert, wobei die Leistung der Mühle damals bei zehn Kilowattstunden lag. „Heute liegen wir in den Monaten Oktober bis März zwischen 35 und 40 Kilowattstunden. Das ist schon eine deutliche Steigerung“, erläutert Föllmer stolz.
Gerätschaften für die Ausstellung
Das Innenleben der Mühle ist geprägt von Gerätschaften der früheren Produktion – heute dienen sie auf drei Etagen verteilt nur noch als Ausstellungstücke. Für Föllmer und Wickel haben sie dennoch historischen Wert und sollen im Vergleich zu ihren Modernisierungsarbeiten die Anfänge einer sauberen Energie dokumentieren.
„Wir beide haben fast schon eine Lehre im Umgang mit dieser Wasserenergie gemacht. Aber der Anreiz und der viele Spaß, der damit einhergeht, hat uns letztlich angetrieben. Es würde uns eine große Freude machen, wenn wir unser Wissen an andere Interessierte weitergeben können“, so Föllmer. Und Wickel ergänzt: „Braunkohle oder Gas ist irgendwann aufgebraucht. Daher benötigen wir solche Innovationen, die zudem der Umwelt zugute kommen.“