Womelsdorf. . Die neue private Wasserkraftanlage an der Womelsdorfer Mühle wächst weiter: Am Montag setzte die Fachfirma einen Diffusor ein, der später den Wasserdruck erhöht und die Leistung der Turbine ankurbelt. Sie soll ab Mai 2016 Strom fürs öffentliche Netz produzieren. Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau ist von dem Projekt begeistert.
Die neue private Wasserkraftanlage an der Womelsdorfer Mühle wächst weiter: Am Montag setzte die Fachfirma einen Diffusor ein, der später den Wasserdruck erhöht und die Leistung der Turbine ankurbelt. Sie soll ab Mai 2016 Strom fürs öffentliche Netz produzieren. Erndtebrücks Bürgermeister Henning Gronau ist von dem Projekt begeistert.
„Einfach spannend, absolut begrüßenswert“, lobte er gestern bei einem Kurzbesuch auf der Baustelle. Wie das große Biomasse-Kraftwerk im Industriepark Schameder sei auch diese kleine Anlage mit Blick auf den weltweit diskutierten Klimaschutz „ein Schritt in die richtige Richtung“. Und: Die Wasserkraft sei „grundlastfähig“, so Gronau, also im Gegensatz etwa zur Energie aus Sonne ständig verfügbar.
Wirtschaftlich darstellbar
Die Gemeinde Erndtebrück unterstütze das private Projekt ausdrücklich, so Bürgermeister Gronau. Es zeige, dass Stromgewinnung aus Wasserkraft auch im Kleinen „wirtschaftlich darstellbar sei“.
Dr. Ronald Steinhoff, Geschäftsführer der Steinhoff Energieanlagen GmbH im hessischen Taunus, mit dem die beiden künftigen Betreiber Achim Wickel und Bernd Föllmer bei der Planung der Anlage intensiv zusammenarbeiten, erwartet eine Jahresleistung von rund 150 000 Kilowattstunden Strom. Das spare schätzungsweise 90 Tonnen CO2 ein, die ansonsten für die gleiche Menge Strom bei der Verfeuerung von rund 150 Tonnen Braunkohle entstünden. Die Einspeisung der Womelsdorfer Energie ins Stromnetz werde eine Vergütung von zwölf Cent pro Kilowattstunde nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bringen, schätzt Steinhoff – also rund 18 000 Euro im Jahr. Damit könnte sich die Investition von rund 250 000 Euro in etwa 14 Jahren lohnen.
Derweil geht es auf der Baustelle prima voran. „Zum Glück spielt das Wetter mit“, freut sich Bernd Föllmer. Bis jetzt liege man sehr gut im Zeitplan.
Die Turbine selbst soll im nächsten Frühjahr installiert werden. Dabei werde im Übrigen auch der Schutz der Fische im Mühlbach berücksichtigt, den man in Womelsdorf für die Stromgewinnung anzapfe, betont Anlagenplaner Steinhoff. Der Rechen in der Anlage sei so ausgelegt, dass Forellen, Saiblinge, Neunauge oder Äschen hindurch passen. Damit werde die Anlage ökologisch noch aufgewertet.