Erndtebrück. . IHK Siegen und die Gemeinde Erndtebrück verweisen auf Erfolge bei den Planungen. Breitband-Ausbau soll noch dieses Jahr beginnen.

  • IHK, Politik und Gewerkschaften arbeiten intensiv an Öffentlichkeitsaufklärung für Route57
  • Gronau: Noch 2017 soll mit Baumaßnahmen für schnelleres Internet begonnen werden
  • Digitalisierung bringt Wettbewerbsvorteile

Die Erndtebrücker Unternehmen warten händeringend auf Fortschritte in der Umsetzung der Route 57. Das zeigte einmal mehr das Wirtschaftsgespräch, zu dem die IHK Siegen gemeinsam mit dem Erndtebrücker Bürgermeister Henning Gronau ins Clubhaus des Golfclubs Wittgensteiner Land eingeladen hatte.

„Uns ist wichtig zu sehen, dass sich etwas tut. Hiervon hängen unsere Investitionsentscheidungen für die Zukunft ab. Seit Jahrzehnten werden wir hingehalten. Das ist unerträglich“, betont Rolf Sturm-Kaupert, Geschäftsführer der Dr. Ing. Kaupert GmbH & Co. KG.

Südumgehung Kreuztal vor der Planfeststellung

Nachdem die Ortsumgehungskette im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes berücksichtigt sei, gebe es nun planerisch freie Fahrt. Die Südumgehung Kreuztal sei am weitesten gediehen und stehe vor der Planfeststellung. Es komme nun darauf an, dass über die weiteren Schritte breit informiert werde und jeder in seinem Umfeld aktiv für das Projekt werbe, erläutert der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Hermann-Josef Droege: „Je besser wir die Leute mitnehmen, desto schneller sollte es gehen. Daran arbeiten wir als IHK derzeit gemeinsam mit der Politik und den Gewerkschaften sehr intensiv.“

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Nicht minder drängend ist in Erndtebrück die Anbindung an schnelles Internet. Bürgermeister Henning Gronau verweist auf die Kooperation beim Breitband-Ausbau mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein – und das politisch gesetzte Ausbauziel: Bis Ende 2018 soll eine flächendeckende Versorgung mit mindestens 50 Mbit/s im Download erreicht sein. Gronau: „Die Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird noch in diesem Jahr mit den hierfür erforderlichen Baumaßnahmen begonnen.“

Bürgermeister: Hoher Problemdruck

In der Edergemeinde sei der Problemdruck mit am größten, so der Bürgermeister weiter. Erndtebrück sei in der Planung mit überdurchschnittlich vielen Ausbaugebieten vertreten, profitiere daher besonders vom Breitband-Ausbau, unterstreicht IHK-Geschäftsführer Hans-Peter Langer: „Verbesserungen im Breitbandnetz sind auch deshalb dringend erforderlich, weil sie den Betrieben Chancen der Digitalisierung eröffnen. Dies wiederum sichert wichtige unternehmerische Wettbewerbsvorteile.“

Wie schnell kommt die Route 57?

  • Wer ehrlich sein wolle, könne zum jetzigen Zeitpunkt keinen exakten Termin nennen, an dem die Route 57 fertiggestellt sei, so IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener.
  • Allerdings, so Klaus Gräbener weiter: „Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten fünf bis zehn Jahren sichtbare Erfolge gibt. Wir sind im letzten Jahr einen ganz wesentlichen Schritt vorangekommen. Die Frage ist nicht mehr, ob die Straße kommt, sondern wie schnell.“

Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass die Lebensqualität des Standorts Erndtebrück weiter ausgebaut werden müsse, um Fachkräfte in der Gemeinde halten und neue gewinnen zu können. Dies sei ein maßgebliches Argument für den Bau der Golfanlage in Sassenhausen gewesen, erläuterte Diplom-Ingenieur Bernd Berge, Geschäftsführer der Berge-Bau GmbH & Co. KG.

Das 1875 gegründete Unternehmen mit den Schwerpunktgeschäftsfeldern Hochbau, Tiefbau, Schlüsselfertigbau sowie Projektentwicklung und Immobilien legt seit jeher großen Wert auf Mitarbeiter-Angebote. Berge-Bau hatte 2008 gemeinsam mit der Erndtebrücker Eisenwerk GmbH & Co. KG die Freizeit-Einrichtung im Rahmen einer Projekt-Entwicklung ins Leben gerufen, um die Attraktivität Wittgensteins als Wirtschaftsstandort zu steigern – und den Golfsport für jeden zugänglich zu machen. Bernd Berge: „Es sind Angebote wie diese, die wir unseren 180 Mitarbeitern und 16 Auszubildenden eröffnen. Sie fühlen sich dem Unternehmen besonders verbunden, nicht selten über Generationen hinweg.“