Hilchenbach. . Das Kurgebiet des künftigen Luftkurorts Hilchenbach könnte von der Route 57 gestreift werden. Der Stadtentwicklungsausschuss zieht die Grenze.

Der Kulturhistorische Lernpfad über dem Dreisbachtal zwischen Oberbach und Oechelhausen wird Teil des Kurgebietes im künftigen Luftkurort Hilchenbach. Dafür hat sich der Stadtentwicklungsausschuss mit 10 gegen 2 Stimmen bei einer Stimmenthaltung entschieden. Aus den Reihen der CDU kam Widerspruch: aus Sorge um die Route 57.

Kerstin Broh von der städtischen Wirtschaftsförderung versuchte, die Bedenken zu entkräften: Die Ausweisung eines Kurgebietes werde niemals den Bau einer Fernstraße verhindern. Allenfalls werde die Stadt nach dem Straßenbau überlegen müssen, das Kurgebiet in diesem Bereich zurückzunehmen. „Aber die Diskussion wird dann erst wieder losgetreten“, warnte Oliver Schneider (CDU).

Klaus Stötzel (SPD) sah das ähnlich, aber unter anderem Vorzeichen. Dass die Route 57 nicht durch ein Kurgebiet aufzuhalten sei, „bedaure ich ausdrücklich sehr“. Stötzel riet davon ab, die Hilchenbacher Luftkurort-Ambitionen von den Planungen der Südumgehungskette Kreuztal-Schameder abhängig zu machen, die der Bundestag gerade in den vordringlichen Bedarf des neuen Fernstraßenbedarfsplans eingestuft hat. „Überall diese dämliche Straße“, schimpfte Stötzel, „die kommt sowieso nicht.“

Abstand zu Windrädern

Kerstin Broh hatte auch eine Variante für einen Zuschnitt des Kurgebietes angeboten, das bereits im Tal der Vorderen Insbach abschließt, diesseits des Wanderweges zur Wilhelm-Münker-Hütte. Damit wäre auch die Tal-Variante der Ortsumgehung ausgeklammert, die statt über die Oberbach an der Bahnstrecke entlang über Dahlbruch, Allenbach und durch die Insbach zur Kronprinzeneiche hinauf führen soll. Auf jeden Fall ausgespart wird der Hang zwischen Insbach und Oberbach, den die Stadt einmal als Gewerbegebiet „Vordere Insbach 2“ erschließen könnte. Außen vor bleibt auch die Oberndorfer Höhe, um einen Abstand von 600 Metern zur geplanten Windkraft-Vorrangzone einzuhalten. Auch das fand Klaus Stötzel (SPD) „widersinnig“: Der Windpark auf der Lümke, mit einem „Windwanderweg“ erschlossen, sei beliebtes Ausflugsziel. Erfüllt werden aber alle anderen Wünsche aus der Politik, das Kurgebiet möglichst groß zu bemessen: Das obere Ferndorftal bis Oberndorf ist drin, einschließlich des „Löffelpfades“, der dort 2018 als Wanderweg angelegt wird, auch der Sonnenhang und der Schulberg in der nördlichen Stadtmitte.

Neuanfang beim Dinner in Weiß

Eine Vorstellung davon, was Besucher in den künftigen Luftkurort locken könnte, vermittelte Kerstin Broh am Mittwoch auch, indem sie das Veranstaltungsprogramm von Touristik-Information und Aktionsring vorstellte. Es beginnt Gründonnerstag mit der Ostereiersuche auf der Gerichtswiese, bei der — diesmal erst Mitte April — wohl niemand mehr so frieren muss wie 2016 im März; erstmals wird es nun auch einen Heuhaufen für die ganz Kleinen geben.

Voneinander getrennt werden das Musikfest und „Dinner in Weiß“. Die Open-Air-Konzerte finden am 17. Juni statt. Das Dinner – am 1. Juli — kehrt zurück zu den Ursprüngen, nachdem es zwei Mal ins Wasser gefallen ist: Mitbringen ist angesagt; bisher war für die Menüs die örtliche Gastronomie zuständig. Auch Jubiläen werden gefeiert. Hilchenbach ist Gastgeber für „200 Jahre Siegen-Wittgenstein“, Hadem wird 600.

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