Siegen-Wittgenstein. . Fast jeder vierte Zug der Rothaarbahn ist zu spät. Die HLB macht dafür Mängel in der Infrastruktur und Verspätungen anderer Züge verantwortlich.

  • Rothaarbahn: Züge kommen im Januar nur in 62,6 Prozent der Fälle pünktlich
  • Obere Lahntalbahn: Witterung und Leistungsprobleme alter Fahrzeuge oft Ursache von Unpunktlichkeit
  • Hessische Landesbahn: Fehler im eigenen Unternehmen sieht die HLB nur in sechs Prozent der Fälle

Laut Hessischer Landesbahn (HLB) sind Ursache für die Pünktlichkeitsprobleme der Rothaarbahn (RB 93) überwiegend Mängel in der Infrastruktur und Verspätungen anderer Züge, die auf der Strecke zwischen Betzdorf und Bad Berleburg nicht wieder aufgefangen werden könne. Das geht aus Zahlen des Eisenbahnverkehrsunternehmens hervor, die Günter Padt, Geschäftsführer des Zweckverbands Westfalen-Süd (ZWS) bei der Verbandsversammlung vorstellte. Bei sich selbst sieht die HLB nur eine geringe Schuld.

Die Rothaarbahn

33 Prozent – so hoch sei der Anteil der nicht ausreichenden Infrastruktur an den Pünktlichkeitsproblemen, die im Jahresschnitt 2016 bei 77,6 Prozent liegt – fast jeder vierte Zug auf der Strecke kommt demnach zu spät. Vor allem der Bahnübergang zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück mache massive Probleme, man sei in permanentem Kontakt mit DB Netz und HLB, versicherte Padt.

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Im Januar kam die Rothaarbahn sogar nur in 62,6 Prozent der Fälle pünktlich, was allerdings witterungsbedingt auch bei anderen Linien im Winter zu beobachten ist.

Die Obere Lahntalbahn

Die Obere Lahntalbahn (RB 94) brach in diesem Monat völlig ein und kam nahezu jedes zweite Mal zu spät: In 54,7 Prozent der Fahrten. Ursache laut Markus Stirnberg, stellvertretender ZWS-Geschäftsführer: Neben der Witterung Leistungsprobleme der alten Fahrzeuge, die aber derzeit abgelöst werden.

Padt: Strecke selbst das Problem

19 Prozent der Rothaarbahn-Ausfälle seien auf Züge Dritter zurückzuführen, vor allem der RE 9, den der RB 93 zwischen Betzdorf und Siegen überholen lassen muss.

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Folgeverspätungen (40 Prozent) resultierten daraus, Fehler im eigenen Unternehmen sieht die HLB nur bei 6 Prozent.

„Die Großbaustelle am Bahnhof Siegen, die Bahnübergänge an der Rothaarbahn selber und die Abhängigkeit von der RE 9“ seien das Problem, fasste Padt zusammen.