Siegen-Wittgenstein. . Netzwerk Natur und Verkehr Siegen-Wittgenstein kritisiert die hohen Kosten der Route57-Pläne. Geld sollte stattdessen in ÖPNV investiert werden.

Die Region Siegen-Wittgenstein verliere immer mehr den Anschluss, was den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angehe. Alrun Hoffmann-Krönert vom Netzwerk Natur und Verkehr Siegen-Wittgenstein kritisiert damit die Politiker der Mehrheitsparteien im Kreis – allen voran Landrat Andreas Müller (SPD). Die „katastrophale Lage“ der Rothaarbahn zwinge Pendler dazu, das Auto zu nutzen. „Es entsteht der Eindruck, als sei genau dies gewollt, um eine Notwendigkeit für ein Straßenbauprojekt ‘Kreuztal – Frankenberg’ zu erzwingen.“

Die Finanzen

Die hiesige Politik habe mit einzelnen Lobbygruppen ihre ganze Kraft darauf verwendet, die „Route 57“ in den vordringlichen Bedarf einstufen zu lassen. Obwohl die Verkehrszahlen dagegen sprechen: „Die Zahlen der Verkehrszählung 2015 zeigen auf der B 62 im Bereich Lützel wie Affholderbach eine Verkehrsabnahme von mehr als 10 Prozent im Zeitraum von 2010 bis 2015. Schwer vorstellbar, dass bei diesen Zahlen das Bundesverkehrsministerium bereit ist, Summen von rund 600 Millionen Euro für ein solches Straßenbauprojekt bereitzustellen.

Der Vorschlag

Der Politik im Kreis Siegen-Wittgenstein fehle es an Willen und Engagement für Investitionen in den ÖPNV. Dabei könne mit nur 10 Prozent der geplanten Summe für die „Route 57“ viel erreicht werden. „Man könnte alle Engstellen beseitigen, neue Bahnhaltepunkte einrichten und bekäme eine schnelle Verkehrsverbindung von Bad Berleburg über Hilchenbach und Kreuztal bis Siegen“, sagt Hoffmann-Krönert. Auch ein Gleisanschluss im Industriegebiet Schameder könne damit gebaut und damit die Straße vom Güterverkehr entlasten werden.

>>>MEINUNGEN

  • Pro Rothaarbahn, contra Route 57? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an berleburg@westfalenpost.de.