Bad Berleburg. . Heimatvereine beraten über ein zentrales Magazin mit Exponaten. Standort könnte das neue Museum als „Heimatzentrum“ am Sengelsberg werden.

  • Die Vision von einem „Wittgensteiner Heimatzentrum“ rückt offensichtlich näher
  • Ideen sind beim „Runden Tisch der Museen“ von Vereinsvertretern diskutiert worden
  • Investitionen für das neue Museum am Sengelsberg liegen wohl über 500 000 Euro

Es kann mehr als ein Museum werden, was der Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum auf seinem Grundstück oben am Sengelsberg plant. Die Umsetzung der Vision vom „Wittgensteiner Heimatzentrum“ rückt offenbar näher. Vertreter aller hiesigen Heimatvereine wollen am heutigen Donnerstag gemeinsam darüber diskutieren und Varianten der Realisierung ausloten.

Vernetzung spielt eine wesentliche Rolle

Im Vorfeld der Tagung verrät der Vorsitzende des Wittgensteiner Heimatvereins, Otto Marburger, „ohne etwas vorwegzunehmen“, was auf der Tagesordnung steht: „Wir wollen uns untereinander noch besser vernetzen um zu wissen, was in den einzelnen Vereinen überhaupt an Exponaten vorhanden ist, welche Planungen laufen.“ Das Vorbild für die geplante Bestandsaufnahme liefert der Berleburger Heimatverein Landwirtschaft und Brauchtum. Im Vorfeld der Schließung des Museums „Hof Espe“ haben Vorsitzender Klaus Daum und seine Mitstreiter alle Exponate fotografisch festgehalten, beschriftet und in eine umfangreiche Inventarliste aufgenommen.

Alles in einer Datenbank archiviert

Was lagert wo? Was ist Eigentum des Vereins, was eine Leihgabe? Welchen Wert haben die einzelnen Stücke? Aus welcher Epoche stammen sie und wurden sie überhaupt schon einmal gezeigt? Diese Fragen werden mittlerweile mit der von Studenten der Universität Siegen entwickelten Datenbank auf Knopfdruck beantwortet. Die unzähligen Stücke des Vereins sind mit Computerchips der Berleburger Firma Winckel ausgestattet und in eine Datenbank aufgenommen.

„Viele unserer Museen sind einfach überladen“, meint Otto Marburger, „von drei Webstühlen in einer Einrichtung kann einer durchaus als Dauerleihgabe in ein anderes Heimathaus gegeben werden“. Marburger weiß, dass die Heimatvereine und Museen gut funktionieren und ist deshalb zuversichtlich, „dass sich alle Vereinsvertreter für eine enge Zusammenarbeit aussprechen“ und wohl das geplante „Haus der Geschichte“ unterstützen werden.

Projekt aus der Kulturentwicklungsplanung

Konkreter besprochen wurde diese Idee übrigens bei dem als „Runder der Tisch der Museen“ bezeichneten Treffen einiger lokaler Akteure. Das ist ein Projekt aus der Kulturentwicklungsplanung unter Federführung von Christoph Haupt, was heute Rikarde Riedesel weiter betreut. „Wir tauschen uns regelmäßig über aktuelle Themen und neue Projekte aus. Aktuell planen wir die zweite Museumsnacht“.

Die Idee eines zentralen Magazins als Unterbringungsort für viele Wittgensteiner Exponate hält die Archivarin der Stadt Bad Berleburg „für bestechend, weil das ein Schritt in die richtige Richtung bedeutet. Der allerdings könnte für das ein oder andere Museum oder einen Verein nicht ganz einfach sein.“

Ein Projekt für die Leader-Region

Für den Bau des neuen Museums am Sengelsberg rechnet Vorsitzender Klaus Daum mit Investitionskosten von „bestimmt 500 000 Euro“. Dafür sind Fördermöglichkeiten von bis zu 35 Prozent möglich, was der Verein Landwirtschaft und Brauchtum bereits bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt hat. Ehrenamtliche Eigenleistung kann mit 15 Euro pro abgerechneter Stunde ebenfalls bezuschusst werden.

Für das Projekt „Haus der Geschichte“ erhoffen sich die Akteure Förderung durch das Wittgensteiner Leader-Programm. Informationen dazu gibt Regionalmanagerin Carolin Brauer am heutigen Donnerstag in der Versammlung.

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Um das interkommunale Projekt „Wittgensteiner Heimatzen­trum“ kümmern sich federführend Guido Schneider (Erndtebrück), Karl-Ludwig Bade (Bad Laasphe) und Klaus Daum (Bad Berleburg).

Alle Heimatvereine bzw. die lokalen Museen sollen sich unter einem Dach in der zentralen Einrichtung in Bild und Film darstellen können.