Siegen-Wittgenstein. . Regionale Wirtschaft wird als „gut“ eingestuft. Allerdings ist das politische Umfeld auf den internationalen Märkten unberechenbar.

  • Konjunkturklima verbessert sich stetig, in kleinen Schritten
  • Aber: Inlandsimpulse sind stagnierend
  • Mehrheit der Baubetriebe geht von stabilen Geschäften aus

„Das Konjunkturklima verbessert sich leicht. Insgesamt geht die regionale Wirtschaft gut aufgestellt ins neue Jahr. Dennoch ist der Blick nach vorne bei aller Zuversicht alles andere als beruhigend. Das politische Umfeld auf den internationalen Märkten ist unberechenbarer denn je. Hiervon sind wir als industriestarke Industrieregion in besonderer Weise betroffen“, fasst IHK-Präsident Felix G. Hensel die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage zusammen, an der sich mehr als 500 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe beteiligten.

Konjunkturklimaindex ist leicht angestiegen

Felix G. Hensel bei seiner Rede zum Jahresempfang der IHK in Siegen, Anfang Februar.
Felix G. Hensel bei seiner Rede zum Jahresempfang der IHK in Siegen, Anfang Februar. © Lars Heidrich

Die Betriebe beurteilen danach ihre wirtschaftliche Lage annähernd so positiv wie im Herbst 2016: Fast 40 Prozent schätzen sie zu Jahresbeginn als „gut“ ein, nur 12 Prozent als „schlecht“. Knapp ein Viertel erwartet in den kommenden Monaten auch bessere Geschäfte, nur 10 Prozent schlechtere.

Der Konjunkturklimaindex als Zusammenfassung von Lagebeurteilungen und Erwartungen stieg dadurch gegenüber September 2016 von 118 auf nun 120 Punkte an. „Damit verbessert sich das Konjunkturklima seit zwei Jahren stetig, jedoch in sehr kleinen Schritten. Wir freuen uns über die überwiegend positiven Signale“, so Felix G. Hensel weiter.

Mehr Auftragseingänge aus dem Ausland

Mehr als jeder dritte Industriebetrieb gibt eine gute Lage an, nur 14 Prozent eine schlechte. 43 Prozent der Firmen sind bis zur Spitze ausgelastet, acht von zehn zu über 70 Prozent. Die Auftragseingänge aus dem Ausland werden besser beurteilt als 2016.

Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen bleibt aber negativ. Die Inlandsimpulse werden stagnierend eingestuft. Die Investitionsneigungen der Industrie im In- und Ausland gehen zurück. Trotz Gegenwind hoffen die Betriebe vermehrt auf positive Exportimpulse. Im Ergebnis geht rund ein Viertel von künftigen Steigerungen aus, nur 12 Prozent sind skeptisch.

Saisonbedingt stuft das Baugewerbe die Lage ruhiger ein. Dennoch beschreibt fast die Hälfte der Betriebe ihre Lage als gut. 18 Prozent stufen sie „schlecht“ ein. 2016 schloss die regionale Bauindustrie mit einem Umsatzplus von rund 6 Prozent ab. Die große Mehrheit der Baubetriebe geht von künftig stabilen oder sogar besseren Geschäften aus. Nur 7 Prozent sind pessimistisch.

Ordentliches Weihnachtsgeschäft

Knapp ein Drittel der Einzelhändler gibt eine gute Lage an, jeder Fünfte ist nicht zufrieden. Das Weihnachtsgeschäft ist ordentlich gelaufen. Die Rahmenbedingungen für den Konsum sind insgesamt weiter gut. Ein Viertel der Einzelhändler erwartet künftig bessere Geschäfte. Jeder Sechste fürchtet hingegen Einbußen, fünf Prozentpunkte mehr als im Herbst 2016.

Mehr als die Hälfte der Dienstleister meldet eine gute Lage. Die Stimmung ist in allen Unterbranchen in etwa gleich gut und die Erwartungen für die kommenden Monate haben jeweils noch einmal zugelegt. Fast ein Viertel aller Dienstleister geht so von künftig besseren Geschäften aus, nur 7 Prozent von schlechteren.