Belecke. . Mit der Info-Veranstaltung am Mittwoch Abend geht die Vorbereitung für die Sekundarschule im Schulzentrum Belecke in ihre entscheidende Phase. Denn jetzt müssen die Eltern ihr Votum abgeben.

„Sie entscheiden für das Wichtigste, was Sie Zuhause haben: Ihre Kinder“ – Diese Worte bringen es auf den Punkt: Ob im kommenden Schuljahr eine Sekundarschule in Warstein an den Start geht, entscheiden allein die Eltern. Und die waren am Mittwoch Abend zahlreich in der Schützenhalle Belecke erschienen, um sich die nötigen Informationen für eben diese Entscheidung zu holen.

Die einleitenden Worte kamen von Ulrike Schulz, die bei der Bezirksregierung Arnsberg für die neuen Schulformen zuständig ist. Immer weniger Kinder, dafür immer mehr Eltern, die einen hohen Bildungsabschluss wünschen – was das heißt, schilderte Schulz so: „Wir müssen eine Schule einrichten, wo den Kindern so lange wie möglich alle Wege offen stehen.“

Landesweiter Trend

Ausdrücklich betonte sie, dass die Schaffung einer neuen Schulform nicht bedeute, dass vorhandene Schulen – konkret die Haupt- und die Realschule Belecke – keine gute Arbeit geleistet hätten. „Aber gerade die Hauptschulen haben immer geringere Übergangsquoten von den Grundschulen, das ist ein landesweiter Trend.“ (siehe Grafik). Gemeinsam mit der stellvertretenden Schulleiterin der Realschule, Christine Terske, stellte Hauptschulleiter Marcus Schiffer das Konzept der Sekundarschule vor. Drei Tage in der Woche Unterricht bis 15.15 Uhr, dazu die Einteilung in Ergänzungs- und Grundkurse und die Möglichkeit, Neigungsfächer zu wählen: Diese drei Bausteine stießen bei den anwesenden Eltern auf das größte Interesse – und viele Nachfragen. Wie sicher es denn sei, dass die Schule mit diesen hehren Zielen tatsächlich schon ab dem ersten Schuljahr ihres Betriebs ordentlich laufen würde, wollte eine besorgte Mutter wissen: „Unsere Kinder sind doch Versuchskaninchen.“ Schulamtsleiter Josef Pieper beruhigte: „Wir werden am 20. August 2014 mit der Schule so starten können, dass alle Schüler gute Bedingungen vorfinden.“ Und welche Lehrer werden künftig an einer Sekundarschule unterrichten? Gerade der Anspruch der individuellen Förderung sei als einzelner Lehrer auch bei „nur“ 25 Kindern pro Klasse wohl kaum zu realisieren, so eine Mutter. Dem widersprach Ulrike Schulz: „Ich erwarte und ich gehe davon aus, dass Lehrer heute wissen, wie sie Kinder innerhalb einer Klasse individuell fördern können.“

Jetzt entscheiden die Eltern, wie überzeugt sie von diesem Konzept sind: Am Montag werden in den Grundschulen die Fragebögen ausgegeben, mit denen die Eltern der Dritt- und Viertklässler angeben, ob sie ihr Kind an einer Sekundarschule anmelden würden. Mindestens 75 Eltern aus jeder Jahrgangsstufe müssten zusammenkommen, damit die Stadt einen Antrag auf Errichtung einer Sekundarschule stellen kann. Bis zum 17. Oktober müssen die Fragebögen zurück an die Stadt, dann wird gezählt: Am 18. Oktober steht dann fest, ob der Weg „Sekundarschule“ in Warstein weiter verfolgt werden kann. Josef Pieper: „Wir sind optimistisch, dass die Schule am 20. August 2014 starten kann.“