Belecke. . Für Celina steht schon lange fest, was sie nach der Schule mal machen will: „Maschinenbaumechanikerin.“ Was sie dafür können muss, das hat die Realschülerin am Mittwoch im Berufs- und Bewerbungstraining herausgefunden.
Was kann ich und in welchen Beruf könnte ich damit gehen? – Unter dieser Fragestellung beschäftigen sich die Achtklässler der Realschule Belecke drei Tage lang mit ihren ganz persönlichen Stärken und Schwächen. Berufsberaterin Barbara Cramer und Lars Scarpello von der Talentbrücke Köln gaben den Schülern wertvolle Tipps – und stellten sie auf die Probe.
Teamtraining zum Auftakt
„Am Montag haben wir mit einem Teamtraining begonnen“, erklärte Lars Scarpello, „da ging es viel um Vertrauensbildung.“ Mit Elementen aus der Erlebnispädagogik sensibilisierten Scarpello und seine Mitarbeiterin die Jugendliche für die Frage, die bei ihnen allen bald im Raum stehen wird: „Was möchte ich nach der Schule machen?“ „Viele der Schüler haben in dem Alter noch keine wirkliche Idee, wo sie hin wollen“, weiß Barbara Cramer, die als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit den Schülern zur Seite steht, „sie haben unendlich viele Möglichkeiten: Sie können weiter eine Schule besuchen oder direkt in eine Berufsausbildung starten. Die vielen unterschiedlichen Bereiche, die sie dort erlernen können, sind oft schwer zu durchblicken.“
Wer sich für den richtigen Beruf entscheiden will, der muss zunächst einmal seine eigenen Stärken und Schwächen kennen. Deswegen stand der Dienstag ganz im Zeichen der Analyse der eigenen Fähigkeiten: „Die Schüler haben einen Konzentrationstest gemacht. Dazu wurde auch ihre Fähigkeit zum logischen Denken untersucht. Ziel ist es, dabei die eigenen Stärken herauszuarbeiten“, erklärt Lars Scarpello. Mit diesen Ergebnissen ging es dann am Mittwoch auf die Suche: Welches Berufsfeld passt zu den Stärken, die ich habe? Celina freut sich, dass der Test bei ihr genau in ihre Wunschrichtung weist: „Ich muss ein gutes technisches Verständnis haben, um als Maschinenbaumechanikerin zu arbeiten. Das passt gut.“
Früh Erfahrungen sammeln
Wofür sie dieses Technik-Wissen in der Praxis braucht, weiß die 14-jährige Schülerin aus Rüthen auch schon: „Ich habe beim ‘Girl’s day’ bei meinem Papa im Unternehmen mitgearbeitet und geholfen, die Schläuche in einer großen Fräsmaschine auszutauschen.“ Eine Arbeit, die ihr Spaß gemacht hat – und die zu ihren Stärken passt, wie der Test zeigt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Ronja (14) sucht sie jetzt gezielt Informationen rund um die Ausbildung zur Maschinenbaumechanikerin. Später werden alle Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer Recherche auf Plakaten präsentieren. Auch Ronja weiß schon sehr genau, was sie nach ihrem Schulabschluss machen möchte: „Als Tierarztassistentin arbeiten.“
Die wichtigste Grundvoraussetzung dafür bringt die 14-Jährige aus Sichtigvor mehr als mit: „Ich habe drei Hunde, zwei Katzen, einen Hamster und zwei Pflegepferde.“ Die Tierliebe lässt sich also nicht leugnen. Dass es damit allein aber nicht getan ist, erfährt Ronja beim Blick auf die genauen Tätigkeitsbeschreibungen der Arbeit einer Tiermedizinischen Assistentin: „Da muss man auch Telefonate führen, Unterlagen bearbeiten und sich um die Sauberkeit der Praxis kümmern.“
So zielstrebig wie Celina und Ronja seien längst nicht alle Jugendlichen im Alter von 14, 15 Jahren, weiß Barbara Cramer. Aber: „Je früher sie anfangen, sich mit ihren Stärken auseinanderzusetzen, desto mehr hilft ihnen das bei der Suche nach dem richtigen Job.“