Warstein. .

Nagelneu erstrahlt die von den Pfadfindern angelegte Sitzecke auf dem Lioba-Schulhof seit dem vergangenen Wochenende. Doch wie lange wird das so bleiben? Befürchtungen, dass Vandalen über kurz oder lang den aufwendig neu gestalteten Schulhof zerstören, äußerten gleich mehrere Mitglieder des Schulausschusses in dessen letzter Sitzung.

Schulleiterin Karin Scheithauer zeigt sich jedoch optimistisch: „Wir haben bisher keine Probleme damit gehabt und ich hoffe natürlich sehr, dass das auch nach der Neugestaltung so bleibt.“ Ein paar Frittenschalen finde sie ab und zu nach den Wochenenden auf dem Schulgelände, mehr aber auch nicht. „Wenn es dabei bleibt, ist es in Ordnung.“ Dadurch, dass alle Warsteiner Kinder ihre Grundschulzeit an der Liobaschule verleben, entwickeln sie auch eine gewisse Bindung und Verantwortung gegenüber „ihrem“ Schulhof, hofft Karin Scheithauer. „Gerade mit dem neuen Schulhof werden sich die Kinder ja identifizieren können. Hoffentlich erinnern sie sich dann auch als Jugendliche noch daran.“ Ohnehin böte das Gelände am Schwarzen Weg nicht unbedingt die besten Bedingungen für ungestraftes Zerstören von Spielgeräten: „Das Gelände ist sehr gut einsehbar, es stehen viele Familienhäuser drum herum; dadurch ist die Gefahr, entdeckt zu werden, relativ hoch“, meint Scheithauer.

Hinzu käme die Präsenz der Musikschule im gleichen Gebäude, wodurch auch nach Schulschluss eigentlich immer jemand vor Ort sei. Ganz anders sieht es da an der Grimme-Schule aus: Erst kürzlich haben unbekannte Täter wieder zugeschlagen und Beete zerstört, Steine aus der Fassung geschlagen und die Wände der Förderschule beschmiert. Schulleiterin Ulrike Wiegelmann ärgert sich: „Die Beete haben wir gemeinsam mit unseren Schülern angelegt. Und sie müssen jetzt sehen, wie ihre Arbeit einfach so zerstört wurde.“

Steine los getreten

Direkt unterhalb der Fenster der Klassenräume liegen die Beete, die von kleinen Kopfsteinpflastersteinen eingefasst sind. Auch die wurden herausgerissen, liegen nun lose einfach herum. „Ich frage mich, wann es das erste Mal passiert, dass sie uns so einen Stein in die Fenster werfen“, kann Ulrike Wiegelmann die sinnlose Zerstörung nicht begreifen. Anders als der Lioba-Schulhof ist der obere Hof der Grimme-Schule nicht einsehbar, zusätzlich bietet ein Überdach direkt vor dem Schuleingang Sicht- und natürlich auch Regenschutz. Dass dort regelmäßig nach den Wochenenden Zigarettenkippen und Glasscherben liegen, ist die Schulleiterin schon gewöhnt: „Das macht unser Hausmeister jeden Montag weg. Sofern es denn geht, die Kokeleien unter der Decke und die Schmierereien an der wand lassen sich gar nicht entfernen.“

Der untere Schulhof der Grimme-Schule ist seit einiger zeit eingezäunt, ein hoher grüner Zaun trennt nach Schulschluss mutwillige Zerstörer von ihrem potenziellen Ziel. „Das ist nicht schön, dass wir hier hinter einem ‘Affenzaun“ sitzen müssen. Aber leider ist das wohl mittlerweile nötig“, bedauert Wiegelmann die Maßnahme.

Auch an der Johannes-Grundschule in Allagen hat man üble Erfahrungen mit Vandalismus gemacht: Hier zerstörten Unbekannte wieder und wieder die Folie des von den Schülern angelegten Teichs. Die Folge: „Das Wasser lief immer wieder ab und irgendwann trieben die Fische kieloben. Für die Kinder war das ganz furchtbar“, erzählt Schulleiterin Jutta Wennemann.

Konsequenz: Den Teich gibt es nicht mehr. „Man muss sich ja jedes Mal, wenn man etwas anschafft oder anlegt, fragen: Wann wird es kaputt gemacht? Das ist ermüdend.“