Warstein. . Es ist nicht nur ein Spruch, sondern vielmehr greifbare Realität: „Warstein sieht in Zukunft ganz schön alt“.

Die neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung, die jetzt im Auftrag der Staatskanzlei in Form einer Modellrechnung vorlegt worden sind, lassen keinen anderen Schluss zu.

Demnach wird sich der Anteil von Menschen, die älter als 80 Jahre sind, in der Wästerstadt von aktuell 1578 auf 2880 im Jahr 2030 fast verdoppeln. Einen solchen Anstieg gibt es sonst nirgendwo im Kreis Soest. Zum Vergleich: Für Rüthen sagen die Forscher einen Rückgang bei den über 80-Jährigen von knapp 26 Prozent voraus, in Soest einen Anstieg von nur 14 Prozent.

Gleichzeitig verliert Warstein bei den jungen Menschen geradezu dramatisch. In der für die Zukunftsfähigkeit einer Kommune besonders wichtigen Altersgruppe zwischen 16 und 25 Jahre sind es etwa 44 Prozent und auch bei den 25- bis 40-jährigen sowie den 40- bis 65-Jährigen sind es mit 24 und 30 Prozent noch alarmierende Zahlen. Dies führt dazu - so die Forscher in ihrer Prognose -, dass die Bevölkerung in Warstein insgesamt bis zum Jahr 2030 rasant abnehmen wird: und zwar um 16 Prozent. Noch rasanter fällt der Rückgang im Kreis Soest nur noch in Rüthen aus. Hier geht die Bevölkerungszahl um 17,3 Prozent zurück. Einzig für Möhnesee und Geseke wird ein leichter Anstieg in Aussicht gestellt. Selbst die Kreisstadt Soest wird Einwohner verlieren, mit weniger als drei Prozent fällt dieser Rückgang allerdings vergleichsweise moderat aus.

Für die Stadt Warstein kommt die neueste Berechnung aus Düsseldorf nicht überraschend. Allenfalls werden die Konturen eines Trends, der sich schon vor Jahren abgezeichnet hat, noch ein wenig geschärft.

„Wir haben bereits 2010 in unserem Demografiebericht auf diese Entwicklung hingewiesen“, erklärt Wolfgang Heppekausen. Zusammen mit Stadtplaner Meinolf Kreggenwinkel hat Heppekausen die demografische Entwicklung von Warstein zu einem Schwerpunktthema gemacht. Seit 2005 wird der Verwaltung und der Politik kontinuierlich Bericht erstattet.

In dem angesprochenen Demografiebericht wurden für die Handlungsfelder Infrastruktur, Verkehr und Umwelt, Arbeit und Wirtschaft sowie Soziales, Bildung und Kultur konkrete Leitlinien entwickelt. Die sollen Politik und Verwaltung so etwas wie ein Gerüst geben, um auf die Herausforderung des demografischen Wandels reagieren zu können. „Das wird eine der Kernaufgaben der nächsten Jahre“, prophezeit Heppekausen