Warstein/Belecke. . Längeres gemeinsames Lernen, mehr Zeit für die individuellen Lernprozesse jedes einzelnen Schülers - klingt alles erstmal gut, was die Sekundarschule verspricht. Doch was würde eine solche Schule für Warstein bedeuten?
„Ich bin überwältigt, wie viele Menschen gekommen sind.“ – Michael Feldmann, stellvertretender Vorsitzender der Warsteiner SPD war sichtlich überrascht, wie viele Bürger am Donnerstag abend den Weg in die Domschänke gefunden hatten. Was bringt die Sekundarschule in Warstein? – Diese Frage stand im Mittelpunkt des Informationsabends.
Viele Lehrer im Publikum
In erster Linie waren es Lehrer, denen Christian Salomon als Abteilungsleiter des Bereiches „Schule“ in der Bezirksregierung Arnsberg die Fakten und Möglichkeiten rund um die Sekundarschule vortrug. Eine Schulform, die frühestens zum Schuljahr 2014/2015 in Warstein realisierbar sein könnte - so das Fazit des Abends.
Schulstandort in Belecke
„Die Ansprüche an eine Schule sind andere geworden“, so Salomon, „wir brauchen heute eine Schule, in der Kinder möglichst lange lernen, bis sie sich entscheiden müssen, ob sie Abitur machen wollen oder einen qualifizierten Abschluss für den Übergang in eine Ausbildung erreichen möchten.“ Mit der Sekundarschule, die am Schulstandort in Belecke ihren Platz finden würde, könne man diesen Bedürfnissen gerecht werden.
Kooperation mit Oberstufe ermöglicht Abitur
Einen Antrag auf eine eben solche Sekundarschule hatte die SPD-Fraktion im Mai diesen Jahres an den Rat der Stadt gestellt. Anders als in den bestehenden Haupt- und Realschulen lernen die Schüler an der Sekundarschule gemeinsam, unabhängig davon, ob sie einen Haupt- oder Realschulabschluss oder sogar das Abitur anstreben.
Denn auch das ist an der Sekundarschule möglich, da zur Gründung dieser Schulform eine verbindliche Kooperation mit der Oberstufe eines Gymnasiums vorliegen muss. „Eltern, die ihr Kind an einer Sekundarschule anmelden, haben die Garantie, dass ihr Kind, wenn es seine Leistungen erlauben, das Abitur machen kann“, betonte Christian Salomon.
Teilstandorte in Kooperation mit anderen Kommunen denkbar
75 Anmeldungen aus der eigenen Gemeinde braucht die Sekundarschule, um an den Start gehen zu können. Eine Zahl, die zu erreichen sei, wenn man auch bereit sei, interkommunal zusammen zu arbeiten. Als Sekundarschule mit „vertikaler Teilung“ könne eine solche Schule Standortsicherheit für mehrere kleine Kommunen mit wenigen Schülern geben, rechnete Salomon vor: „An einem Standort könnte es dann eine drei- an dem anderen eine zweizügige Schule geben, die gemeinsam eine Sekundarschule bilden.“
Antrag muss vom Rat an die Bezirksregierung
Bevor die Sekundarschule in Warstein Realität wird, muss die Stadt allerdings einen Schulentwicklungsplan vorlegen, eine Elternbefragung durchführen und ein eigenständiges pädagogisches Konzept ausarbeiten. Erster Schritt auf dem Weg dorthin ist die Entscheidung im Rat , ob die Stadt überhaupt einen Antrag auf eine Sekundarschule am Standort Belecke bei der Bezirksregierung stellen möchte.
Um 2013 bereits an den Start gehen zu können, müsste ein solcher Antrag bis Ende November eingehen - unrealistisch angesichts der notwendigen Vorarbeiten.
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