Rüthen. .

Es ist eher die Ausnahme als die Regel, dass politische Gremien die Arbeit der Verwaltung loben. Doch genau dies war im Schul- und Sozialausschuss am Mittwochabend der Fall. Einhelliges Lob kam aus allen Richtungen dafür, dass sich die Experten im Rathaus bereits frühzeitig Gedanken darüber gemacht haben, wie es mit der Maximilian-Kolbe-Schule weitergehen soll und nicht erst, wenn das Jahr 2020 näher rückt. In acht Jahren, so hat es die Landesregierung festgelegt, läuft das Modell der Verbundschule aus und sie wird in eine Sekundarschule überführt. Nur ist – wie berichtet – die Maximilian-Kolbe-Schule zu klein, um alleine die Vorgaben der Dreizügigkeit mit einem Klassenrichtwert von 25 Schülern zu erfüllen.

„Man könnte sagen, 2020 ist lange hin. Doch es geht darum, möglichst frühzeitig die Weichen zu stellen“, führte Ausschussvorsitzender Georg Eickhoff in die Thematik ein. Und er nannte gleich auch die beiden Hauptziele: 1. Die Sicherung des Schulstandortes Rüthen, 2. Der reibungslose Übergang von der Verbund- zur Sekundarschule. In Stein meißeln ließe sich dieser Satz: „Es ist wichtig auf den Zug aufzusteigen, wenn er noch steht. Auf einen fahrenden Zug aufzuspringen, ist dagegen eine gefährliche Angelegenheit.“

Dem folgend lösten die Sprecher aller Parteien unisono das Billett in Richtung Zukunft der Maximilian-Kolbe Schule, wobei mehrfach der Hinweis kam, dass jedes Kind, dass an der Verbundschule angemeldet sei bzw. werde, auch an dieser Schulform seine Schullaufbahn beenden könne. „Darin besteht absolute Sicherheit“, betonte beispielsweise Jürgen Augustinowitz (CDU). Das Betonen dieses Bestandsschutzes war auch Werner Kroll (FDP) wichtig: „Wir wollen schließlich keine Ängste bei Eltern und Schülern schüren.“

Einstimmig erteilte der Schulausschuss der Verwaltung die gewünschte Vollmacht, „mit Nachbarkommunen Kooperationsgespräche zur Bildung einer gemeinsamen Sekundarschule zu führen“. An kreisübergreifende Gespräche sei dabei aber nicht gedacht, wie Bürgermeister Peter Weiken erklärte, ebenso wenig gebe es Ausschlusskriterien. „Wir schauen ganz unverbindlich in alle Richtungen“, beantwortet er eine entsprechende Frage von Ditmar Kruse (SPD). Mehr als nur ein Zufall aber dürfte gewesen sein, dass Josef Pieper, bei der Stadt Warstein zuständig für Schulangelegenheiten, die Sitzung verfolgte. Auch in Warstein wird das Thema Sekundarschule konkreter (siehe dazu den Bericht auf Seite 3).

Positiv beurteilt wurde auch der mobile Anbau an der Nikolausschule. Bei der Besichtigung erinnerte Georg Eickhoff daran, wie kontrovers der Ausschuss darüber diskutiert hatte. Jetzt stehen die Container – und die Schulgemeinde ist damit nicht nur hoch zufrieden, sondern überglücklich darüber. „Wir sind sehr froh, dass alle Schüler und Lehrer an einem Ort sein können“, betonte Schulleiterin Annegret Retaiski. Als der Anbau nach den Sommerferien in Betrieb genommen wurde, sei man überrascht gewesen, „weil er noch viel besser ausgefallen ist als alle dachten“. Bodentiefe Fenster und Jalousien davor – das hat kein anderer Raum der Schule. Die Folge: „Alle wollen hier rein“, so Annegret Retaiski. Umschichtig klappt dies auch, denn der komplette Musikunterricht und der Englischunterricht finden in dem Anbau statt. Außerdem wird er multifunktional für Lesungen und Theateraufführungen genutzt.

Doch drei Eingangsklassen

Wahrscheinlich muss die Nutzungsdauer über das Jahr 2014 hinaus verlängert werden. Anders als zunächst gedacht werde im nächsten Schuljahr doch mit drei Anfängerklassen gestartet, berichtete die Schulleiterin. Als einen Grund dafür nannte sie Anmeldungen auch aus anderen Ortsteilen, so aus Oestereiden, weil die Eltern die an der Nikolausschule angebotene Ganztagsbetreuung nutzen wollten.