Warstein. .

Die Zukunft der Theateraula in Belecke wird Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit in den kommenden Monaten intensiv beschäftigen. Nachdem die verschiedenen Varianten am Mittwoch in einer Sitzung erstmals öffentlich vorgestellt wurden, wird sich die Politik nun über die Möglichkeiten unterhalten - und anschließend Farbe bekennen müssen.

Es war ein Satz, der den Freunden der Aula Mut gemacht hat: „Die Renovierung der Theateraula ist trotz Haushaltssicherungskonzept im Etat darstellbar. Aber eines ist klar: Je größer der Aufwand, desto schwieriger wird das.“ Eine Spannbreite zwischen 150 000 Euro für einen ersatzlosen Abriss bis hin zu 4,7 Millionen Euro für einen Neubau hatte Architekt Hannes Knickenberg aufgerufen.

Die Wahrheit liegt möglicherweise in der Mitte: Für etwa 2,3 Millionen Euro könnte die Aula saniert und um eine zukünftige Nutzung als Mensa ergänzt werden. „Dann hätten sie ein multifunktionales Bauwerk, das vielen Nutzungsmöglichkeiten gerecht werden würde“, erklärte Knickenberg. Eine weitere, fast eine Million teure Option ist die technische und energetische Sanierung des Gebäudes.

Eine Entscheidung, welche der vorgestellten Varianten nun zukunftsweisend und für die Stadt finanzierbar ist, fällt auch deswegen schwer, weil es keine verlässliche Prognose ist, wie das Schulzentrum zukünftig aufgestellt sein wird und wie viele Schüler es besuchen werden. Fest steht, dass es sicherlich nicht mehr eine Trennung in Haupt- und Realschule geben wird. Wahrscheinlicher ist eine künftige Nutzung als Sekundarschule. Doch bis das entschieden wird, wird es vermutlich noch einige Zeit dauern.

Zeit, die man für eine Entscheidung in Sachen Aula nicht hat. Hier soll nach Möglichkeit noch deutlich vor der Sommerpause eine Entscheidung fallen.

Dass die Aula für die Schule ein ganz wichtiger Faktor ist, hat Hauptschulleier Marcus Schiffer gestern im Gespräch mit unserer Zeitung noch einmal deutlich betont: „Wir nutzen sie praktisch wöchentlich. Sie ist ein ganz wichtiger Baustein unserer pädagogischen Ausrichtung.“ Sie sei nicht nur wichtig als ein Platz für Kultur, sondern auch als Platz für Bildung.

Ähnlich sieht das Jürgen Jaschke, Leiter der Realschule: „Wir haben ja schon vor einiger Zeit unser Ansinnen formuliert, dass wir die Aula brauchen und können diesen Wunsch nur erneuern. Wir brauchen sie regelmäßig bei der Umsetzung unseres pädagogischen Programms.“

Jaschke hat aber auch Verständnis dafür, dass sich Politik und Verwaltung mit einer Entscheidung schwertun: „Die große Unbekannte ist die Zukunft des Schulzentrums und die damit verbundene Entwicklung der Schülerzahlen. Hier brauchen wir verlässliche Angaben.“

Michael Römer, Vorsitzender der Kulturinitiative hat den Ausführungen von Knickenberg ebenfalls hochinteressiert gelauscht: „Das war schon alles sehr interessant. Wichtig ist, dass jetzt endlich Fakten auf dem Tisch sind, mit denen man sich auseinandersetzen kann.“ Bei diesem Prozess möchte sich die Initiative gerne nachhaltig einbringen: „Jetzt kommt die Zeit, in der kreative Ideen für Lösungen gefragt werden. Und die haben wir. Das macht Hoffnung.“