Pietrapaola. Sommerliche Temperaturen, leckeres italienisches Essen und klasse Live-Musik: Schöner kann man mit Freunden nicht feiern. Gemeinsam mit Teilnehmern aus den weiteren Partnerstädten aus England und Frankreich zelebrierten Warstein und Pietrapaola ihre Freundschaft am Samstag mit einem großen Fest.

Das war so recht ein Fest nach dem Geschmack der Warsteiner: Alle Genüsse des „bella vita italiana“, des guten Lebens in Italien, tischten die Gastgeber den Besuchern aus Warstein, St. Pol und Hebden Royd auf. Zuvor hatte Luciano Pugliese seinen Amtskollegen Manfred Gödde sowie die Delegation aus St. Pol und Hebden Bridge in sein Bürgermeisteramt in der Altstadt zum offiziellen Empfang eingeladen.

Mit einem herzlichen „Benvenuti a Pietrapaola“ begrüßte Pugliese die Ehrengäste. Er sei „stolz, eine Delegation aus Europa zu empfangen“, sagte er und gab einen kurzen Einblick in die Geschichte. So war Pietrapaola ursprünglich ein Dorf, das von der Landwirtschaft lebte, Weintrauben, Oliven, Obst und Gemüse für den eigenen Bedarf anbaute oder auch Ziegenkäse herstellte. 1970 begannen einige Bürger, Häuser am Meer zu bauen. Von da an wurde es ein touristisches Dorf mit etwa 1400 Einwohnern in beiden Teilen.

Europa verbindet die Menschen

Der „andere Hausherr“, wie Pugliese seinen „Freund Manfred“ bezeichnete, stellte den europäischen Gedanken heraus: „In Europa gibt es viele finanzielle Probleme. Trotzdem: Ohne Europa haben wir keine Zukunft,“ betonte Manfred Gödde. Vor Ort können das nur die Menschen und Vereine leisten, „und wir spüren hier Herz und Seele der Menschen hier im Dorf“. Mit einem Treffen wie diesem „repräsentieren wir hier Europa im Kleinen“. Er dankte vor allem den Organisatoren vor Ort um Francesco Talarico, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, und Franco Capalbo, die mit vielen Helfern dafür sorgten, „dass die Freundschaft lebt“.

Den Dank für die Einladung sprachen Bürgermeisterin Christine Davenport und ihr Assistent Greg Pemberton für die Delegation aus England aus, die mit 14 Teilnehmern angereist war. Am Europatreffen nahmen auch acht Franzosen teil; Claude Roussez, erste Bürgermeister-Stellvertreterin, und René Grandsir, dritter Stellvertreter, überbrachten die Grüße aus St. Pol. Anschließend stießen alle mit Sekt darauf an, dass es gelungen war, das seit 2007 geplante Treffen endlich zu realisieren.

Italienische Spezilitäten am Abend

Dann wurde es laut in dem sonst sehr stillen und idyllischem Bergdorf. Mit zünftiger Marschmusik – die Stadtkapelle Pietrapaola zog vornweg – spazierten die rund 140 Gäste durch die engen Gassen und konnten sich ein Bild vom Leben der Menschen machen. An einer historischen Nachbarschaftsbackstube mit kleinen Kostproben scharfer Sardella auf frischem Hefebrot gab es einen kleinen Zwischenstop, ehe auf der Piazza Mancini, dem zentralen Platz, dann eine große Auswahl calabresischer Spezialitäten serviert wurde. Cullurelly (Hefegebäck), Salciccia (Wurst), Caciocavallo (Käse) und Peperonata (würziges Gemüse), dazu ein Fass lokalen Rotweins ließen sich alle gern schmecken. In gemütlichen Runden unter freiem Himmel saßen die europäischen Freunde noch lange beisammen, ehe sie mit Bussen die zwölf Kilometer Serpentinenstrecke wieder zurück in die neue Stadt am Meer brachte.