Warstein.

In einem bewegenden Festakt ist am Samstag im Festsaal der LWL-Kliniken die Städtepartnerschaft der Stadt Warstein mit der italienischen Stadt Pietrapaola offiziell besiegelt worden.

Vielleicht waren es Szenen wie diese, als der damalige Sowjet-Präsident Michael Gorbatschow 1987 seinen visionären Traum vom „Europäischen Haus“ formulierte: Nach zehn Jahren Städtefreundschaft besiegelten Bürgermeister Manfred Gödde und sein italienischer Amtskollege Giandomenico Ventura mit ihren Unterschriften den Pakt zwischen zwei Städten, die zwar mehrere hundert Kilometer, nicht aber die bedingungslose Einstellung zu Europa trennen.

Viele Bürger kamen zum Festakt in den Festsaal der LWL-Kliniken.
Viele Bürger kamen zum Festakt in den Festsaal der LWL-Kliniken. © WP

Und so war es denn auch immer wieder das Bild vom „Europäischen Haus“ und von der „Europäischen Familie“, das diesen beeindruckenden und in jeder Beziehung gelungenen Festakt prägte.

Pietro Vitale etwa, unermüdlicher Antreiber im Freundeskreis Warstein-Pietrapaola, sprach von einem „gesunden Fundament“, auf das man aufbauen könne. Und er blickte nach vorn: „Dies ist nicht der Moment, um nur einen Rückblick auf Erreichtes zu halten, sondern auch die Stunde des Aufbruchs zu neuen Zielen.“

„Im Kindergarten anfangen“

Bei diesen neuen Zielen wird der Jugend eine ganz besondere Rolle zukommen. Das betonte auch der frischgebackene Bürgermeister aus Hebden Royd, Mayor Scott Trickett, der mit vielen Ideen und Vehemenz die Kontakte zwischen den Städten beleben will: „Wir müssen schon in den Kindergärten und Grundschulen damit anfangen.“ Welchen Stellenwert der Festakt insgesamt genießt, lässt sich auch daran ablesen, dass sowohl das französische St. Pol als auch das sächsische Wurzen gemeinsam mit Hebden Royd teilnahmen.

Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Warstein: Bürgermeister Manfred Gödde mit Dottore Matteo de Luca und Giandomenico Ventura.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Warstein: Bürgermeister Manfred Gödde mit Dottore Matteo de Luca und Giandomenico Ventura. © WP

Moderator Wolfgang Heppekausen hatte gleich zu Beginn der von einem „lebendigen Europa“ und dabei einen stimmungsvollen Höhepunkt offenbar schon erahnt: Spontan griffen die italienischen Gäste in Person von Franco und Salvatore Pugliese zu Gitarre und Mundharmonika und rockten mit ausgelassener kalabrischer Volksmusik den Saal. Zuvor hatten Sopranistin Anne Becker und Pianistin Anne Gazivoda die Feier stilvoll umrahmt.

Ausgelassene Stimmung

Angesichts einer insgesamt ausgelassenen und fröhlichen Stimmung formulierte denn auch Bürgermeister Manfred Gödde hoffnungsfroh: „Europa lebt! Wir dürfen uns durch Probleme - wie etwa die Schuldenkrisen in Griechenland - nicht entmutigen lassen.“