Mülheim.
Die Zukunft des Mülheimer Klosters konkretisiert sich immer mehr. Kloster-Besitzer Joachim Ney erklärte jetzt exklusiv gegenüber der WAZ-Mediengruppe, dass alle Details bereits zu Papier gebracht seien. Entsprechende Bauanträge werden unverzüglich an die Behörden weitergeleitet.
Einen Namen verriet Ney der WAZ-Mediengruppe noch nicht. Wohl aber, dass der gesamte Besichtigungs - und Verhandlungsprozess - auch unter Mitwirkung der Stadtverwaltung und des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege - als „äußerst positiv“ zu bezeichnen sei. Ney: „Wir müssen nun die Genehmigung für das geplante Vorhaben abwarten.“
Im Juli hatte Immobilien-Kaufmann Ney erklärt, das Kloster verkaufen zu wollen - mit dem kleinen Zusatz, der Bevölkerung vor Ort trotzdem erhalten bleiben zu wollen. Diese hatte gegen Neys ursprüngliche Pläne protestiert. Der Immobilienfachmann wollte damals ein Kolumbarium mit rund 1000 Urnenplätzen im Kloster einrichten.
Im August hatte Joachim dann erklärt, das historische Gebäude in Zusammenarbeit mit der Westdeutschen Grundstückauktion AG (WDGA) versteigern zu wollen. Versteigert werden sollte das Erbbaurecht für das Grundstück mit dem Schloss, das laut Auktionskatalog am 31. Dezember 2108 endet. Der Erbbauberechtigte wäre berechtigt, mehrere Bauwerke zu errichten, zu haben oder zu belassen.
Für weitere 300.000 Euro könnte sich der Käufer auch das Eigentum am Erbbaugrundstück übertragen lassen. Der Erbbauzins beträgt 2000 Euro monatlich.
Ney erklärte im Sommer, die Rentei und die Werkstatt auf dem Klostergelände in jedem Fall erhalten zu wollen. Neys Plan B, für den Fall, dass niemand das Kloster kaufe: „Dann bleibt es dabei, die Flügel in Eigentumswohneinheiten umwandeln zu lassen.“
In einer ersten Auktion der WDGA am 17. September im Kölner Hotel Hilton bot niemand auf die Immobilie, die mit einem Mindestgebot von 125 000 Euro angeboten wurde. WDGA-Auktionator Gabor Kaufhold erklärte damals gegenüber der WAZ-Mediengruppe, dass die Immobilie vor allem für Gewerbetreibende interessant sei, weil der Erbbauzins dann steuerlich berücksichtigt werden könne.
In der Zwischenzeit führte Ney in enger Abstimmung mit der WDGA mehrere Interessenten durch die Klostermauern. Nun geht das Projekt Klosterverkauf in die finale Phase.
Ney: „Es sieht insgesamt sehr gut aus.“ In Kürze wird der Immobilienfachmann die Pläne vorstellen.
Es dreht sich was am Sichtigvorer Kreisel. In unserer Berichterstattung vom vergangenen Samstag hatten wir bereits erklärt, dass Willi Gröblinghoff wenige Meter vom Kloster entfernt gern einen medizinischen Versorgungsstützpunkt für das Möhnetal errichten würde. Allerdings ist das ein Projekt, das sich Gröblinghoff und sein „AktivForum 65+“ sozusagen allein auf die Fahne geschrieben haben - die Unterstützung des ersten Ansprechpartners, der Stadtverwaltung, fehlt nämlich.
Die Verwaltung geht derweil mit härteren Maßnahmen gegen Gröblinghoff vor. Der Unternehmer soll den abbruchreifen Gasthof Schöne endlich statisch absichern. Bürgermeister Manfred Gödde hatte erklärt, dass er sich wünschen würde, dass Gröblinghoff das Objekt endlich aus dem Denkmalschutz herausnehmen und abreißen solle.