Mülheim.

Die Zukunft des Mülheimer Klosters entscheidet sich in 24 Tagen in gehobenem Ambiente. Im Kölner Hotel Hilton kommt das historische Gebäude unter den Hammer. Das Mindestgebot für das Kloster, das noch in Besitz von Immobilien-Kaufmann Joachim Ney ist, beträgt 125 000 Euro.

Nachdem Besitzer Joachim Ney bereits Anfang Juli gegenüber unserer Zeitung erklärt hatte, sich von dem Gebäude trennen zu wollen, wird es jetzt konkret. Die Westdeutsche Grundstückauktion AG (WDGA), die das Kloster in Neys Auftrag versteigern wird, führt es bereits in ihrem Katalog für den 17. September. Das Schloss Kommende Mülheim ziert sogar das Titelblatt.

Versteigert werden soll ein Erbbaurecht für das Grundstück mit dem Schloss. Es endet am 31. Dezember 2108. Der Erbbauberechtigte wird laut Katalog berechtigt sein, mehrere Bauwerke zu errichten, zu haben oder zu belassen. Zusätzliche Option: Für weitere 300 000 Euro kann sich der Käufer auch das Eigentum am Erbbaugrundstück übertragen lassen. Der Erbbauzins beträgt 2000 Euro monatlich.

In einem Exklusiv-Gespräch mit unserer Zeitung erklärte Besitzer Joachim Ney nun, dass er die Rentei und die Werkstatt auf dem Klostergelände in jedem Fall erhalten wolle. Einen kleinen Seitenhieb an Teile der Mülheimer Öffentlichkeit kann sich Ney in diesem Zusammenhang nicht verkneifen: „Ich werde der Umgebung auf jeden Fall erhalten bleiben.“

Auch für den Fall, dass niemand das Kloster ersteigere, hat Ney vorgesorgt: „Dann bleibt es bei dem Plan, die Flügel in Eigentumswohneinheiten umwandeln zu lassen. Zwei Interessenten habe ich dafür bereits“, so Ney.

Der Plan sieht laut Auktionskatalog eine Aufteilung in sieben Flügel und 13 Wohneinheiten vor. Gesamtwohnfläche: rund 1700 Quadratmeter.

Bezüglich der Mindestgebot-Summe von 125 000 Euro macht sich Ney keine Sorgen: „Wenn mir das zu wenig gewesen wäre, hätte ich es nicht gemacht.“ In den nächsten Tagen werde es bereits erste Besichtigungen des Klosters geben, so Ney.

Gabor Kaufhold, WDGAAuktionator, schreibt der Immobilie einen hohen emotionalen Wert zu: „Das Objekt ist etwas für Liebhaber. Und interessant für Gewerbetreibende, weil der Erbbauzins dann steuerlich berücksichtigt werden kann.“ So käme zum Beispiel auch ein Event-Unternehmen als Käufer in Frage.

Die Auktion ist öffentlich. Es gibt keine Bieternummern. Wer nicht persönlich erscheinen kann, kann der WDGA auch Bietaufträge zukommen lassen, 0221/277 266 0 oder per E-Mail an info@wdga-ag.de. Auktionsbeginn ist am 17. September um 12 Uhr im Kölner Hilton Hotel, Marzellenstraße 13-17.