Warstein.
Die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ greift am kommenden Mittwoch, 12. Januar, den Fall der getöteten Bettina Rahrig aus Belecke auf. „Die Leiche im Senffeld“ hat die Produktionsfirma „Securitel“ aus München dieses Beitrag betitelt.
Von einer vielleicht letzten Chance, das mysteriöse Verbrechen aufzuklären, will Staatsanwältin Dr. Sandra Müller-Steinhauer aus Arnsberg nicht sprechen: „Das geht mir eine Spur zu weit. Richtig ist aber, dass wir uns von der Ausstrahlung einiges versprechen.“
Landwirt entdeckte Leiche
Die 45-jährige Frau aus Belecke war am 9. Februar des vergangenen Jahres von einem Landwirt auf einem Senffeld in Lippstadt-Esbeck entdeckt worden. Bereits drei Wochen vorher hatte ihr Mann sie als vermisst gemeldet, nachdem sie am 19. Januar von einem Kinobesuch in Lippstadt nicht zurückgekehrt war. Im dortigen Cineplex hatte sie sich mit Freunden treffen wollen.
Konkrete Hinweise, ob Bettina Rahrig das Kino überhaupt erreicht hat oder ob sie ihrem Mörder schon vorher begegnet ist, hat die Polizei nicht. Alle Aufrufe in der Bevölkerung sind mehr oder weniger ergebnislos geblieben.
Auch deshalb spricht die Produktionsfirma, die den Fall in Spielszenen nachgedreht hat, von einem äußerst „mysteriösen Verbrechen“. „Das“, so Produzentin Ina-Maria Reize, „ist in der Tat ein außerordentlich verwickelter Fall, der viele Rätsel aufgibt. Deshalb ist er für uns auch besonders interessant.“
Bundesweit verfolgt die „Securitel Film- und Produktionsgesellschaft“ die Berichterstattung über Verbrechen und steht zudem in engem Kontakt zu den Polizeidienststellen und der Staatsanwaltschaft. Aus der Fülle dieser Informationen werden für jede Sendung von „Aktenzeichen XY...ungelöst“ exemplarisch einige Fälle herausgesucht, in Spielhandlungen verpackt und die Bevölkerung so um Hinweise gebeten. Der Fahndungs-Erfolg ist dabei gewaltig.
Hoffen auf XY-Effekt
Auch Staatsanwältin Dr. Sandra Müller-Steinhauer setzt auf diesen XY-Effekt: „Der Fall Rahrig ist sicherlich außergewöhnlich. Durch Aktenzeichen XY hoffen wir uns einen neuen Schub.“ Jede noch so kleine Beobachtung, die in diesem Zusammenhang gemacht wurde, kann helfen. Denn faktisch ist der Fall mehr oder weniger „ausermittelt“, wie es im Jargon der Ermittler heißt. Auch die Staatsanwältin bestätigt: „Derzeit liegen uns alle Untersuchungsergebnisse vor.“
Die Sendung wird am Mittwoch, 12. Januar, um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.