Warstein/Hirschberg. . Die Vorsitzende des Forstausschusses zeigt sich optimistisch, dass es noch in diesem Jahr zum Waldfrieden in Warstein kommt. Weniger Schäden
- Die Vorsitzende des Forstausschusses ist beim Thema Waldfrieden optimistisch
- Andrea Schulte sieht höhere Abschussquote als notwendig an
- Gespräche zwischen Jägern, Forstleuten, Politik und Verwaltung haben begonnen
Die Vorsitzende des städtischen Forstausschusses, Andrea Schulte, hat sich optimistisch gezeigt, dass noch in diesem Jahr im Warsteiner Forst der Waldfrieden einkehrt. Die Gespräche zwischen Forstleuten, Jägern, Politik und Verwaltung hätten am vergangenen Mittwoch begonnen.
Ziel ist gemeinsames Konzept
Alle vier Parteien müssten unterschreiben. Ziel sei ein gemeinsames Konzept, das allen Interessen gerecht werde. „Dafür muss aber jede Seite Kröten schlucken“, betonte Schulte auf Anfrage der WESTFALENPOST.
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Gleichzeitig müsste nach Meinung der Vorsitzenden die Abschussquote im Stadtwald noch einmal erhöht werden. Dies lege jedenfalls die so genannte Scheinwerferzählung durch die Forstleute nahe, die während einer gemeinsamen Waldbegehung unter anderem im Hevetal bei Hirschberg zum Thema Verbiss- und Schälschäden und ihre Verhütung Anfang Mai vorgestellt worden war.
50 Stück Rotwild erlegt
Danach sind seit 2014 auf rund 600 Hektar des Stadtwaldes 418 Stück Wild erlegt worden: 50 Stück Rotwild, 304 Stück Sikawild und 64 Rehe. Dennoch sei aktuell mehr Wild im Wald als im vergangenen Jahr. „Es ist immer noch viel zu viel Wild im Wald, wir müssen das dringend weiter reduzieren“, betonte auch Andrea Schulte. Dies beziehe sich weniger auf Rot-, sondern vielmehr auf Sikawild, das sich in Warsteins Wäldern rasant vermehre.
Belastung verbessert
Der Waldbegehung zufolge hat sich die Belastung des Pflanzenbestandes durch Wildverbiss im Warsteiner Stadtwald infolge der bereits erhöhten Abschussquote zwar deutlich verbessert, aber es gebe noch keinen Grund zur Entwarnung, hatte Forstamtsleiter Edgar Rüther konstatiert. Nach den Kyrill-Schäden war die Verjüngung des Pflanzenbestandes wegen der Verbiss- und Schälschäden ins Stocken geraten. Die jungen Knospen gelten als Leckerbissen vor allem für das Schalenwild.
Erbitterter Streit
Seit Jahren tobt ein auch in der Öffentlichkeit ausgetragener erbitterter Streit um die Abschussquoten von Jagdpächtern in ihren Revieren, die von vielen Forstleuten als zu niedrig angesehen werden, um Verbiss- und Schälschäden im Wald zu reduzieren. Dadurch werde dessen Wert gemindert, die Schäden gingen in die Millionen.
Gemeinsame Linie
Im Februar dieses Jahres hatte die Warsteiner Jägerschaft einen Versuch gestartet, zu einer gemeinsamen Linie zu kommen. Dieser war aber wegen andauernder Unstimmigkeiten zum Thema Regiejagd oder Jagdverpachtung gescheitert. Bürgermeister Thomas Schöne hatte die Versammlung unter Protest verlassen (wir berichteten).
Stufe 2 gestartet
Im Drei-Stufen-Plan des Bürgermeisters sei man mit den am vergangenen Mittwoch begonnenen Gesprächen in Stufe 2 eingetreten, sagte Schulte. Die Beteiligten seien an einem Tisch. Nun gelte es gemeinsam Konzepte zu entwickeln für revierübergreifende Jagd und für neue Pachtverträge. Diese Begriffe müssten in der breiten Öffentlichkeit erklärt werden.
Erkennbarer Fortschritt
Einen erkennbaren Fortschritt sieht Andrea Schulte bereits: „Es ist schon ruhiger geworden um das Thema Wild und Wald in Warstein.“ Es gebe mittlerweile weniger öffentliche Diskussionen. Viel von der früheren Aufregung habe sich bereits gelegt.
Am häufigsten ist die Fichte vertreten
Am häufigsten im Warsteiner Stadtwald kommt die Fichte vor. Der Bestand an Fichten macht rund die Hälfte der Waldfläche aus. Umstritten ist die Fichte deshalb, weil sie wegen ihrer flachen Wurzeln bei Sturm relativ rasch umkippt und weil sie zu sauren Böden beiträgt.