Warstein/Möhnetal. . Die Warsteiner Politik ist sich offenbar einig: Ende des Monats soll eine von allen im Rat vertretenen Parteien unterschriebene Resolution vorliegen - gegen einen Windpark im Arnsberger Wald.

  • Partei-übergreifende Resolution befindet sich in Abstimmung
  • Stellungnahme soll dem Regionlarat vorgelegt werden
  • Schutz der Wanderwege ein Schwerpunkt-Thema

Mit einer Resolution der im Warsteiner Rat vertretenen Parteien wollen die heimischen Politiker eindeutig Stellung gegen einen möglichen Windpark im Arnsberger Wald beziehen: Ende Oktober soll eine Stellungnahme vorliegen, die den Windpark ablehnt und die alle Stadtverbandsvorsitzenden der jeweiligen Parteien unterschrieben haben.

Am Rande des Dämmerschoppens des SPD-Ortsvereins Möhnetal nannten SPD-Stadtverbandsvorsitzender Holger Deimer und sein Fraktions-Chef Gerd Flaig im Gespräch mit der WESTFALENPOST erste Details: „Das Signal ist eindeutig und wir sind uns partei-übergreifend einig: Wir wollen den Arnsberger Wald schützen. Dadurch, dass das Thema von der Tagesordnung des Regionlrates Ende September auf die nächste Sitzung Anfang Dezember verschoben wurde, haben wir nun sechs bis acht Wochen Zeit, uns dieses Themas intensiv anzunehmen“, so Flaig.

Die nun erarbeitete Stellungnahme aller im Warsteiner Rat vertretenen Parteien soll sowohl dem Regionalrat Arnsberg als auch seinen Beratern vorgelegt werden. Der Regionalrat wird sich in seiner letzten Sitzung des Jahres am Donnerstag, 8. Dezember, mit dem „Sachlichen Teilplan Energie“ des Regionalplanentwurfs befassen – und damit auch über die Details einer Regelung für die Freigabe möglicher Flächen für Windkraftanlagen im Wald sprechen.

Schutz der Wanderwege im Fokus

In der Warsteiner Resolution, die derzeit in den jeweiligen Stadtverbänden zur Fein-Abstimmung liegt, geht es unter anderem um den Schutz der Wanderwege. „Es heißt zwar jetzt, dass die Premium-Wanderwege keine Nachteile durch mögliche Windkraftanlagen im Wald erleiden sollen, aber das ist uns noch nicht weit genug“, erklärt Gerd Flaig, „es müssen auch unsere alten, traditionellen Wanderwege wie der Plack- oder der Rennweg geschützt werden.“ Auch die Freihaltung von Blickachsen und der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt finden sich in der Resolution wieder, deren Tenor eindeutig ist: Die Warsteiner Politik möchte keine Windkraftanlagen im heimischen Wald dulden.

Bürgerinitiative erfreut

„Die Aussage ist nicht: Wir sind gegen Windkraft. Wir möchten sie nur nicht im Wald, weil dort kostbarer Raum zerstört wird“, betont SPD-Stadtverbandsvorsitzender Holger Deimer gegenüber der WP. Er war es auch, der auf die Bürgerinitiative „Windpark im Arnsberger Wald – nicht mit uns!“ zugegangen war und sie eingeladen hatte, auf dem Dämmerschoppen des SPD-Ortsvereins Möhnetal Informationen an interessierte Bürger zu verteilen. „Ja, wir wollten eine Plattform für die Bürgerinitiative schaffen, denn wir als Ortsverein identifizieren uns mit den Zielen der Initiative“, so Deimer zu seinen Beweggründen, „mit der Einladung möchten wir eine Gelegenheit schaffen, dass sich die Bürger informieren können.

Hubert Struchholz als Vorsitzender der Initiative war erwartungsgemäß dankbar für dieSE Gelegenheit: „Wir brauchen den direkten Dialog mit den Bürgern. Gerade hier in Sichtigvor hatte man bisher das Gefühl, dass noch nicht jeder realisiert hat, dass er auch betroffen sein könnte.“ Die angekündigte Resolution aller Parteien begrüßt Struchholz: „Wir freuen uns, dass die Politik uns den Rücken stärken will. Damit hatten wir so schnell nicht gerechnet.“