Warstein. . Die CDU Warstein und die WAL fordern in Stellungnahmen den Ausbau der Windkraft auf der Haar statt im Arnsberger Wald.
- CDU und WAL veröffentlichen unabhängig voneinander Stellungnahmen zur Windkraft
- Beide wollen einen Windpark im Arnsberger Wald verhindern
- Stattdessen sollen auf der Haar Anlagen aufgerüstet und neu gebaut werden
Dass die Haar als Vogelschutzgebiet komplett für den Ausbau der Windkraft ausgeschlossen ist, kritisieren jetzt unabhängig voneinander der CDU-Stadtverband Warstein und die Warsteiner Liste (WAL) in jeweiligen Stellungnahmen.
„Der Haarstrang als idealer Standort für Windkraftanlagen muss wieder zur Verfügung stehen“, fordert die CDU in einem Positionspapier zur Windkraft. Fast gleichlautend argumentiert die WAL: „Aufgrund erhöhter Windhöffigkeit und landschaftlicher Vorprägung durch Windenergieanlagen wäre dieses Gebiet für Repowering, aber auch für den Ausbau prädestiniert.“
Beide politischen Gruppierungen wollen damit den Bau eines Windparks im Arnsberger Wald verhindern. Die Stellungnahmen im Einzelnen:
CDU
„Der Ausbau der Windkraft im Wald wird ein großes Thema im Landtagswahlkampf im kommenden Jahr“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Buschhoff. Entsprechend scharf greift der Stadtverband in seinem Papier die Vorgaben aus Düsseldorf an: „Die rot-grüne Landesregierung will den Wald ,opfern’, weil sie ihre selbstgesteckten hohen Ziele im Hinblick auf den durch Windenergie erzeugten Stromanteil anders nicht erreicht.“
CDU-Fraktionsvize Dirk Störmann sieht hingegen keine Notwendigkeit für Windparks in Waldgebieten: „Denn Warstein hat die Ziele für den Ausbaustandard 2020 schon heute erreicht.“ Als eines der waldärmsten Bundesländer müsse Nordrhein-Westfalen den Erholungswert der wenigen zusammenhängenden Forstgebiete zudem ganz oben anstellen.
Nach Ansicht der CDU Warstein ist die Belastung der gesamten Region zu groß. „Von 54 000 Hektar landesweit sollen 18 000 Hektar in Südwestfalen und 840 Hektar im Stadtgebiet Warstein als Flächen für Windkraftanlagen zur Verfügung stehen“, heißt es in der vom Stadtverbandsvorsitzenden Wolfgang Schneider verfassten Stellungnahme, „dies ist eindeutig eine Überforderung unserer Region und unserer Stadt.“
Doch auch Warstein müsse einen Anteil an der Energiewende tragen, räumt die CDU ein – aber nicht auf dem Rennweg, sondern auf der Haar. Schon rein rechtlich könne ein Vogelschutzgebiet nicht per se für neue Anlagen ausgeschlossen werden: „Das Schutzgut Mensch hat immer Vorrang vor anderen Schutzgütern.“
WAL
Nur in den Details unterscheidet sich die Stellungnahme der WAL. Auch die Warsteiner Liste betont den Wert des Warsteiner Waldes als Naherholungsgebiet und fordert daher, „die pauschale Ausweisung der Haar als Vogelschutzgebiet auf den Prüfstand“ zu stellen und dort damit neue oder größere Anlagen zuzulassen. „Stieße man bei den Planungen für einen bestimmten Bereich auf sensible Vogel- oder Fledermausarten“, erklärt die WAL weiter, „könnte dem Artenschutz im Einzelfall dennoch ausreichend Rechnung getragen werden.“
Angriffe auf die Landesregierung bleiben aus, stattdessen gibt es sogar Lob: „Wir begrüßen es, dass Bezirksregierung und Regionalrat Arnsberg aufgrund der zahlreichen Einwendungen nun doch den Anpassungsbedarf sehen.“ Wo neue Windenergieanlagen errichten werden, müsse am Ende ohnehin der Stadtrat entscheiden dürfen – da sind sich CDU und WAL wiederum einig.