Soest. Lebensgefährliche Kopfverletzungen hat ein 50-Jähriger bei einer Schlägerei auf der Soester Allerheiligenkirmes erlitten. Unter Tatverdacht steht ein 18-Jähriger, der auf dem Volksfest bereits kurze Zeit zuvor in eine Auseinandersetzung verwickelt war. Gegen ihn hatten die Veranstalter am Donnerstag bereits ein Platzverbot ausgesprochen. Die Schlägerei war der erste schwere Vorfall am zweiten Tag der Traditionskirmes in Westfalen.

Laut Polizei kam es gegen 20.30 Uhr am Donnerstagabend im Bereich des Getränkestandes „ Karussellbar“ in der Walburgerstraße zu einem handfesten Streit mit mehreren Beteiligten. Ein 50-jähriger Mann aus der Gemeinde Möhnesee wird in die Schlägerei verwickelt. Ob zufällig oder bewusst, kann die Polizei bislang noch nicht mitteilen. Im Laufe der Auseinandersetzung geht der Mann zu Boden und zieht sich dabei schwere Kopfverletzungen zu.

Die Erstversorung erfolgt durch den Notarzt, der lebensgefährliche Verletzungen diagnostiziert. Mit einem Rettungshubschrauber wird das Opfer deshalb umgehend in eine Klinik nach Münster geflogen. Der Tatverdächtige wird kurz danach auf dem Kirmesgelände festgenommen. Es handelt sich nach Angaben der Polizei um einen 18-jährigen Soester. Gegen ihn ist bereits eine Stunde zuvor an einem Autoscooter auf dem Kirmesgelände ein Platzverweis ausgesprochen worden. Auch hier war er an einer Schlägerei beteiligt.

Da die Hintergründe der Gewaltat zunächst nicht ganz klar waren, schaltete sich die Mordkommission Dortmund ein. Die weiteren Ermittlungen und Vernehmungen wurden inzwischen von der Kriminalpolizei in Soest übernommen. Sie sucht nach Zeugen, die den Vorfall auf der Kirmes beobachtet haben, und der Polizei namentlich noch nicht bekannt sind. Diese sollten sich umgehend mit dem ersten Kriminalkommissariat in Soest unter der Telefonnummer 02921-91000 in Verbindung setzen.

Der traditionelle Pferdemarkt und der Donnerstagnachmittag in Soest verliefen ruhig. Im Laufe des Abends kam es zu einigen Einsätzen wegen Körperverletzungsdelikten und Widerstand gegen Polizeibeamte. Sieben Personen wurden in das Polizeigewahrsam eingeliefert. Ebenfalls gegen sieben Personen wurden Platzverweise ausgesprochen. Die Schlägerei mit dem lebensgefährlich Verletzten war der bislang schlimmste Zwischenfall auf der noch bis Sonntag dauernden Allerheiligenkirmes.