Brilon. . Die Polizei erteilt den 14- bis 17-jährigen Jugendliche, die beim Briloner Schützenfest gewalttätig geworden sind und eine Gruppe Jungschützen angegriffen haben, ein Kirmes-Verbot. „Das ist für den Hochsauerlandkreis wohl einmalig“, erklärt Polizei-Sprecher Ludger Rath.

Wenn am Freitagnachmittag um 16 Uhr der Kirmesrummel in der Briloner Innenstadt beginnt, ist für sechs Heranwachsende die Michaelis-Kirmes schon gelaufen: Der Leiter der Polizeiwache Brilon, Richard Stappert, hat den 14- bis 17-jährigen Burschen unterschiedlichster Nationalität, die am Briloner Schützenfest an der Halle gewalttätig geworden sind und in der Strackestraße eine Jungschützen-Gruppe angegriffen und mit deren Holzgewehren zusammengeschlagen haben, ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot erteilt.

Das Verbot gilt bis einschließlich Montag für den gesamten Veranstaltungsraum der Kirmes, einschließlich der unmittelbar angrenzenden Nebenstraßen sowie für alle Gaststätten und Festzelte. Der Verbotszeitraum beginnt mit der täglichen Öffnungszeit der Kirmes und endet jeweils am nächsten Tag um 6 Uhr.

Nicht nur beim Schützenfest auffällig geworden

Die sechs jungen Burschen seien - so die Polizei - über die Schützenfest-Vorfälle hinaus „durch entsprechende Aggressions- und Gewaltdelikte wie zum Beispiel Körperverletzungen“ polizeilich in Erscheinung getreten.

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Wegen dieser dokumentierten Gewaltbereitschaft sieht die Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis es „als dringend notwendig an, mit diesem Verbot - gestützt auf das Polizeigesetz NRW- ein deutliches Zeichen zu setzen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Und: „Gewalt und Randale werden nicht geduldet und haben Folgen für die Täter!“ Das Signal soll sich aber auch an alle anderen Besucher der Michaelis-Kirmes, um so friedliche und für alle vergnügliche Kirmestage sicherzustellen.

Zu der Verbotsverfügung gehört die Festsetzung eines - so die Polizei - „empfindlichen Zwangsgeldes in Höhe von mehreren hundert Euro“. Das wird fällig, wenn sich jemand aus dem Sextett nicht an das Verbot hält und erwischt wird. In letzter Konsequenz ist sogar die vorübergehende Festnahme möglich.

Polizei bei der Michaelis-Kirmes verstärkt im Einsatz

Die Briloner Polizei ist an den Kirmestagen mit zusätzlichem Personal im Einsatz und wird diese Kirmes-Verbote überwachen. Zudem ist der Sicherheitsdienst verstärkt worden. Mit ähnlichen Präventionsmaßnahmen sei, so Ludger Rath, auch beim Briloner Schützenfest im nächsten Jahr zu rechnen.