Siegen. . Premiere auf dem Campus Hölderlinstraße der Uni Siegen: Hier befindet sich der erste Hörsaal auf dem Haardter Berg, der auf moderne LED-Technik umgerüstet wurde. Seit Kurzem flimmern an der Decke keine Leuchtstoffröhren mehr. Stattdessen sind 64 LED-Leuchten installiert, die wiederum den Saal zu einer Art Lichtlabor machen.
Mit 160 Plätzen gehört der Raum zu den größeren auf dem Campus. Durchschnittlich zehn Stunden am Tag ist er belegt. Zudem sorgt eine in Teilen verzwickte Architektur dafür, dass natürliches Licht gleichmäßig in alle Ecken kommen würde. Die neuen Leuchten verbrauchen laut Hochschule etwa halb so viel Strom wie herkömmliche Lichter.
Vor der Umrüstung sei der Stromverbrauch über zwei Wochen gemessen worden. Anschließend noch einmal. Der Unterschied: 50 Prozent. Auf der Stromrechnung tauchten nach Angaben der Universität noch 200 Kilowattstunden auf.
Auf der Agenda von Uni und Versorger steht jedoch nicht nur der Energieverbrauch, sondern auch das, was gemeinhin als Wohlfühlfaktor bezeichnet werden würde. Professor Karsten Kluth, Institut für Produktionstechnik, und seine Arbeitsgruppe „Arbeitswissenschaften und Ergonomie“ begleiten die helle Seite akademischen Lernens wissenschaftlich. Er untersucht, welche Auswirkungen die LED-Beleuchtung auf Lernklima und Ergonomie im Hörsaal hat.
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Unter anderem sollen Studenten erläutern, wie sie die neue Technik empfinden. Daraus gewinnen die Forscher Erkenntnisse, die sich RWE zunutze machen will. „Das können wir auf unsere Besprechungsräume, Büros und dergleichen übertragen“, sagt RWE-Vertreterin Astrid Petermann.
Projekt einer Kooperation von Uni Siegen und RWE
Die Installation und wissenschaftliche Begleitung von 64 LED-Leuchten ist ein Projekt einer formalen Kooperation von Hochschule und Versorger, betonen beide. 20 000 Euro zahlte RWE für die Lampen. Für die Zukunft, heißt es sind weitere gemeinsame Aktivitäten geplant. In einem weiteren Vorhaben sollen Gebäude aus der Luft vermessen werden, und zwar thermografisch. Zudem sollen auf diese Weise Schäden an Photovoltaikanlagen erkannt werden.