Netphen. Vor dem Abriss und dem Norma-Neubau wird die Post Flüchtlingsunterkunft – vorübergehend, bis der erste Container in Deuz bezogen werden kann.

Die Stadt Netphen bringt im ehemaligen Post-Verteilzentrum Geflüchtete unter. „Aufgrund der akuten Dringlichkeit durch verstärkte Zuweisungszahlen geflüchteter Menschen“ sei die Stadtverwaltung gezwungen ist, in Teilen des Gebäudes kurzfristig zwei bis drei Familien unterzubringen, bestätigte die Verwaltung auf Anfrage dieser Zeitung.

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„Dies soll kein dauerhafter Zustand bleiben, sondern eine Übergangslösung, bis die ersten, vom Rat der Stadt Netphen beschlossenen Containerstandorte zur Unterbringung von Personen bereit sind.“ Das werde Anfang Juli der Fall sein. Die Georg-Heimann-Halle sollte nicht erneut als Notunterkunft genutzt werden. Sie werde nach den Sommerferien dringend für den Schulsport benötigt, zumal des Gymnasium nun mit fünf 5. Klassen ins neue Schuljahr startet.

Schon seit 2014 im Besitz der Stadt Netphen

Erst 1989 war die Post in dem damaligen Neubau eröffnet worden, sie wurde bereits zehn Jahre später wieder geschlossen. Seitdem war der Bereich hinter der Schalterhalle als Verteilzentrum genutzt. Schon 2014 nahm die Stadt ihr Vorkaufsrecht wahr und erwarb den Gebäudekomplex von einem luxemburgischen Immobilienfonds. Nach Ablauf des Mietvertrags ist die Post nun ausgezogen, das neue Verteilzentrum befindet sich auf dem Gelände der früheren Anton-Diehl-Gruppe an der Unteren Industriestraße. 2021 gelangte auch das zuletzt vom Johanneswerk mit seiner Tagesklinik genutzte ehemalige Martinsheim durch Vorkaufsrecht in Stadtbesitz; auch dieses Gebäude wird derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

So soll der Neubau auf dem bisherigen Post-Gelände aussehen.
So soll der Neubau auf dem bisherigen Post-Gelände aussehen. © Stadt Netphen | Planungsbüro Bosch

Norma-Erweiterung wird nicht verzögert

Aktuell läuft die Planung für die Erweiterung des Norma-Discountmarkts; dazu wird das ehemalige Postgebäude abgerissen. „Die Planungen der Stadtentwicklung und des Investors werden dadurch in keinem Falle verzögert oder verhindert“, betont die Stadtverwaltung. Der Investor befinde „sich aktuell in der Prüfung bezüglich Stellplätzen und Gebäudeausnutzungen.“ Daran schließe sich die Anpassung des Bebauungsplanes an. Vor nunmehr gut einem Jahr hatte die Politik der Idee eine Absage erteilt, die erforderlichen Stellplätze auf dem dritten Parkdeck des Rewe-Marktes nachzuweisen und dafür einen Ablösebetrag zu zahlen. Das, so die Sorge, könne dazu führen, dass die Bewohner diese Parkplätze nicht nutzen und stattdessen vor dem Discountmarkt parken – dessen Kundschaft dann das Nachsehen hätte. Anregung aus dem Rathaus: über eine Tiefgarage nachdenken.

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