Netphen. Die Stadt Netphen hat die ehemalige Tagesklinik gekauft. Hier steht, was an dieser Stelle entstehen könnte.
Das Gebäude der ehemaligen Tagesklinik in der Talstraße in Netphen wurde offiziell an die Stadt Netphen übergeben. Das hat die Stadtverwaltung am Freitag mitgeteilt.
Das ehemalige Martinsheim war zuletzt von der Klinik Wittgenstein des Johanneswerk für eine psychiatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik gemietet worden. Die Einrichtung ist ins Dreis-Tiefenbacher Telekom-Gebäude umgezogen. Die Stadt Netphen hat von ihrem Vorverkaufsrecht Gebrauch gemacht, um sich Spielräume für eine Weiterentwicklung des Netphener Zentrums und Neugestaltung der Innenstadt offen zu halten.
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Derzeit beschäftigt sich der „Arbeitskreis Tagesklinik und Innenstadt“, bestehend aus Vertretern von Verwaltung und Politik, mit möglichen Nutzungsszenarien für das leer stehende Gebäude. „Unser stetiges Ziel ist es, die Stadt Netphen zu einem attraktiven Wohnort für alle Generationen zu machen. Das Gebäude der ehemaligen Tagesklinik bietet viel Entwicklungspotenzial“, sagt Bürgermeister Paul Wagener.
Platz für größeren Discountmarkt
Für eine Übergangszeit will die Stadt die Räume für Jugendarbeit, Vereine und Schulen zur Verfügung stellen. Auf dem Tisch liegt der Antrag der CDU-Fraktion,in dem Gebäude den offenen Ganztag der beiden Grundschulstandorte Nieder- und Obernetphen anzusiedeln– zumindest so lange, bis über eine Erweiterung der Grundschulgebäude oder einen Umzug auf den Kreuzberg entschieden ist, falls die Sekundarschule von dort zum Gymnasium auf die Haardt umzieht.
Danach könnte das Gelände in eine größere Fläche einbezogen werden, auf die sich der bisherige Discountmarkt ausdehnen könnte. Das könnte ab 2023 passieren – dann läuft der Mietvertrag der Post für ihr Verteilzentrum ab. Dieses Gebäude am Neumarkt, das erst Ende der 1980er Jahre auf dem Grundstück der ehemaligen Talschule entstanden ist, hat die Stadt einer luxemburgischen Fondsgesellschaft abgekauft. Die Stadt hat ein Vorkaufsrecht für nahezu das gesamte Ortszentrum. Im integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) werden aber auch ein „multimediales Museum“ und Co-Working-Spaces als Nutzung für das ehemalige Kinderheim vorgeschlagen.
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Konzept für Innenstadt
Derzeit arbeitet die Stadt an einem Innenstadtentwicklungskonzept. Dazu soll zunächst in der zweiten Jahreshälfte ein überarbeitetes Einzelhandelskonzept vorgelegt werden. An der anschließenden Planung sollen sich Bürger beteiligen können. Die Stadt will auch Immobilienbesitzer bei ihren eigenen Planungen begleiten. Möglich wird die Runderneuerung des Zentrums, weil die bei der letzten Neugestaltung im 2003/04 unter anderem für den Rathausplatz nach Netphen geflossenen Fördermittel nicht mehr gebunden sind – die Stadt kann also wieder bauen, ohne Zuschüsse zurückzahlen zu müssen.
Erste Veränderungen sind längst sichtbar: Auf dem ehemaligen Schotterparkplatz entsteht das „Quartier Talstraße“ mit Wohnungen und Praxen, eine Erweiterung Richtung Rewe-Markt ist nun auch möglich. Und die Talstraße wurde am Hufeisenplatz dicht gemacht: Sie ist ab dort Fußgängerzone mit Straßencafé.
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