Siegen. Arbeitsmarkt Siegen und Unternehmen: Belastet von Krisen und Konjunkturflaute. Immerhin entspannt sich die Lage. Agentur: Da geht noch viel mehr
Der Arbeitsmarkt in Siegen-Wittgenstein und Olpe zeigt eine Aufwärtstendenz. „Nachdem es in den zurückliegenden Monaten an Dynamik gemangelt hatte, schmilzt der Bestand an Arbeitslosen im März leicht ab“, teilt die Agentur für Arbeit Siegen mit. Die Zahl im Agentur-Bezirk sank im Vergleich zum Vormonat um 151 auf 12.441 Menschen. Das bedeutet einen Rückgang um 1,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,3 Prozent leicht unter der von Februar (5,4 Prozent).
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„Natürlich freuen wir uns über dieses positive Vorzeichen in diesem Monat“, kommentiert Stephanie Krömer, Leiterin der Siegener Arbeitsagentur. „Zudem finden bemerkenswert viele Frauen ihren Weg zurück in Arbeit. Auch das Angebot an Stellen wächst leicht, statt weiter zu stagnieren.“ Im Kreis Siegen-Wittgenstein haben Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber 413 neue Stellen gemeldet, im Kreis Olpe 239. Dies seien „in Summe 652 frische Jobchancen. Und dennoch: Wir bleiben in unseren Erwartungen verhalten optimistisch. Denn wir wissen, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Betriebe in der Region weiterhin auf eine Belastungsprobe stellen.“
Arbeitsmarkt Siegen: Krisen und Konjunkturflaute belasten Unternehmen
Die Unternehmen seien „krisengezeichnet und von der anhaltenden Konjunkturflaute betroffen“, täten aber „was sie können, um ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Perspektive zu bieten“. Die Agentur wolle in dieser Situation ihrer Linie treu bleiben, „auch und gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten eines gut zu tun – die Region beraten“, so die Leiterin.
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Eine weitere Chance für den Arbeitsmarkt und die Unternehmen sieht Stephanie Krömer in der Arbeitsmarktintegration von ukrainischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Geflüchteten aus weiteren Herkunftsländern. Helfen soll hier unter anderem der „Job-Turbo“. Dieses spezielle Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales steht im Mittelpunkt einer Aktionswoche vom 22. bis 28. April, die die Siegener Arbeitsagentur gemeinsam mit den Jobcentern Siegen-Wittgenstein und Olpe ausrichtet.
Siegen: Fachkräftemangel bleibt ein Thema – Integration soll hier helfen
„Anhand von guten Beispielen“ soll deutlich werden, „wie arbeitsmarktliche und damit auch gesellschaftliche Integration gut gelingen kann“, heißt es in der Ankündigung. „Den Integrationskurs frisch absolviert und oftmals schon in der Heimat gut ausgestattet mit fachlichen Kenntnissen, bilden diese Personen ein wichtiges Gut für unseren Arbeitsmarkt“, betont Stefanie Krömer. „Wir setzen alles daran, damit es uns gelingt, diese Ressource für unsere Region zu erschließen.“ Personelle Engpässe dürften „bei solch einem unerschlossenen Potential im besten Fall kein Thema mehr sein“.
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Dieser Ansatz erfordere natürlich „Mut zur Lücke, nämlich dann, wenn die Menschen sprachlich noch nicht hundertprozentig fit sind und im Job noch entsprechendes Vokabular aufsatteln müssen“, ergänzt Christoph Sczudlik, Geschäftsführer im Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein. „Das verlangt beiden Seiten viel ab. Aber es lohnt sich.“ So begegne man bestehenden Hindernissen ganz pragmatisch. Und falls nicht die Sprache das Problem ist, sondern noch fehlende fachliche Kenntnisse, greife wie für alle anderen Beschäftigten auch das „Qualifizierungschancengesetz“. Auf dessen Grundlage können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer parallel zur Arbeit fehlende berufliche Kenntnisse erwerben.
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