Siegen. Arbeitsagentur Siegen richtet Blick auf Beschäftigungssituation von Frauen: Die sind in der IT-Branche nach wie vor reichlich unterrepräsentiert
Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen erneut leicht angestiegen, gegenüber den Februar 2023 stieg die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent, „Es herrscht weiterhin winterliche Stimmung auf dem Arbeitsmarkt“, heißt es in der Pressemitteilung der Arbeitsagentur, „de facto ist es auf dem Siegener Arbeitsmarkt zu einem Stillstand gekommen.“ Der Anstieg der Arbeitslosigkeit, wie schon im Vormonat abzulesen war, sei größtenteils auf die Jugendlichen zurückzuführen, die nach der Berufsausbildung auf die Siegener Arbeitsagentur zukommen und in der Regel rasch in eine Anschlussbeschäftigung vermittelt werden.
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Zum internationalen Tag der Frauen am 8. März bietet die Siegener Arbeitsagentur bietet unter dem Titel „Frauen und IT? Ja, bitte!“ von 9.30 bis 12.30 Uhr eine Infoveranstaltung im Berufsinformationszentrum (BiZ) an, die Frauen ermutigen soll, in der IT Fuß zu fassen. Im Ausbildungsjahr 2022/2023 kamen in beiden Kreisen, Siegen-Wittgenstein und Olpe, auf 1602 offerierte Ausbildungsplätze lediglich 88 Bewerberinnen. Der Anteil der Frauen an Beschäftigung im MINT-Bereich stagniere auf niedrigem Niveau, stellt die Arbeitsagentur fest.
Bei Minijobs und Teilzeit sind Frauen in der Mehrheit
Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Siegener Arbeitsagentur: „Wir freuen uns, dass der Frauen-Anteil an der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erneut gestiegen ist. Neben der finanziellen Sicherheit, die Frauen sich damit selbst, jetzt und auch für die Zukunft, bieten, stellt ihr hoher Beschäftigungsanteil einen wichtigen Teil der Lösung, mit Blick auf den weiter wachsenden Fachkräftebedarf, dar.“ 20 Prozent aller Frauen arbeiten allerdings im Helferbereich. „Hier sehen wir noch viel Potenzial, was es zu heben gilt.“ Auch die Gruppe der ausländischen Frauen weist deutliche Wachstumsquoten auf. 9,3 Prozent mehr Frauen als im Vorjahr schafften den Sprung in eine Erwerbstätigkeit.
Von allen Minijobs sind 65,7 Prozent weiblich besetzt. Auch die Teilzeitbeschäftigung bleibt überwiegend ein weibliches Beschäftigungsmodell. In beiden Kreisen, Siegen-Wittgenstein und Olpe, arbeiten von 100 Teilzeit-Beschäftigten anteilig 82 Frauen in Teilzeit. Der Anteil weiblicher Beschäftigter an der Vollzeitbeschäftigung liegt dagegen bei 28,7 Prozent. Stephanie Krömer weiß aus vielen Gesprächen mit Unternehmen: „Die Firmen tun ihr Möglichstes, sich um flexible Beschäftigungsmodelle zu bemühen. Bewerberinnen und Bewerber tun gut daran, offen und klar ihre Vorstellungen und Verfügbarkeiten zugleich zu kommunizieren.“
Erziehung und Betreuung sind Hemmnisse
Zwei Drittel der arbeitslosen Frauen verfügen über keine abgeschlossene Ausbildung. Auch stellen Erziehungs- und Betreuungsaufgaben unverändert ein Arbeitslosigkeitsrisiko und Vermittlungshemmnis dar. Schülerinnen entscheiden sich häufiger als Schüler für einen weiteren Schulbesuche nach der 10. Klasse. Nur 38 Prozent der Ausbildungsinteressierten sind weiblich. Dabei hielten sich leider die Stereotype hinsichtlich typisch weiblicher und männlicher Beschäftigung hartnäckig: „In Schulen des Gesundheitswesens sind 75 Prozent der Schülerschaft weiblich. Unser Anspruch lautet daher in unserer Beratungsarbeit mit den Jugendlichen stärkenorientiert und klischeefrei zu unterstützen“, so Stephanie Krömer.
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