Helberhausen. Schon im nächsten Jahr geht es in der Helberhausener Ortsmitte los. Viele Wünsche werden erfüllt –aber einer wohl nicht.
Gut besucht war die Kapellenschule in Helberhausen: Zur Bürgerversammlung hatte der Kapellenverein eingeladen. Thomas Bublitz begrüßte Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis, die für die Stadtentwicklung zuständige Fachdienstleiterin Martina Hamann und Tom Heidel vom Fachdienst Bautechnik, der die Projektleitung für die Neugestaltung der Ortsmitte Helberhausen übernimmt. „Die Entwicklung unserer Dörfer liegt auch mir besonders am Herzen – denn nicht nur Hilchenbach selbst, sondern insbesondere in den kleinen Dörfern spielt sich das tägliche Leben ab“, sagte Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis.
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Mitglieder des Kapellenvereins und der anderen Ortsvereine haben Ideen in den Plan eingebracht, der vom Siegener Stadtplanungsbüro Loth ausgearbeitet wurde und der nun verwirklicht werden soll. 600.000 Euro stellt die Stadt dafür in diesem und im nächsten Jahr bereit, vom Land wird dazu ein Zuschuss von 250.000 Euro erwartet.
Bis 2007 wurden noch Kinder in der Schule mitten in Helberhausen unterrichtet. Das 1940 errichtete und 1965 erweiterte Schulhaus war zuletzt Dependance der Florenburg-Grundschule - die nicht mehr gebraucht wurde, als der Hauptstandort vom Kirchweg (heute: Klimawelten) in das Gebäude der ehemaligen Wilhelm-von-Oranien-Hauptschule auf den Schulberg verlegt wurde. Eine ganze Weile wurde die Idee verfolgt, aus der Schule ein Bürgerhaus zu machen - bis die evangelische Kirchengemeinde beschloss, sich von ihrer Kapellenschule zu trennen, die bis 1940 Volksschule war. Sie ist nun das neue Bürgerhaus, betrieben von dem Kapellenverein, der der Kirchengemeinde 2021 die Kapelle abkaufte. Im selben Jahr wurde die Schule abgerissen.
Die Kita
2017 gab Christof Nies Gastwirtschaft und Bäckerei auf, ein neuer Nutzer für das Haus fand sich nicht. 2019 kauften 17 Helberhäuser die Immobilie und ließen sie abreißen. „Das war eine verrückte Story, denn wenn wir das nicht gemacht hätten, wüssten wir nicht, was aus dem Gasthof und dem Gelände wird“, erinnert Thomas Bublitz. Die Gruppe hatte viele Ideen: Wohnungen für Senioren, die an das Abendfrieden-Heim angebunden werden könnten, eine Wohnanlage oder Einfamilienhäuser …
Es kam anders: Die Gesellschaft „Helberhäuser Bürger“ stellt das Grundstück auf der anderen Seite der Ferndorfstraße zunächst für die neue Großtagespflegestelle „Löffelzwerge“ zur Verfügung, die dort bis 2023 betrieben wurde. Und nun wird dort - und nicht, wie lange Zeit geplant, auf dem ehemaligen Schulgrundstück - auch Helberhausens neue Kita gebaut. Bauherr ist die „Kira Tannenwald e.G.“ mit Sitz in Bad Laasphe, die von Stephan Henrich und Christian Bernshausen geführt wird, die unter anderem auch das Allenbacher Wohnviertel Alte Filzfabrik und in Kreuztal den Neubau für die Kreishandwerkerschaft errichten. Betreiber der Vier-Gruppen-Kita Helli, die bereits im Provisorium an der Hilchenbacher Bruchstraße gestartet ist, sind die Alternativen Lebensräume (ALF).
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Die Dorfplätze
Auf dem Gelände hinter der Kapellenschule entsteht nun ein kleiner Dorfplatz mit einer Tribüne sowie einem neu gebauten Pavillon. Von dort soll es über eine aus Sitzstufen bestehende Treppenanlage zum großen Dorfplatz auf dem ehemaligen Schulgelände. Ein Teil davon wird mit einem Spielplatz und zahlreichen Spielgeräten, Bäumen und Wildblumeninseln ausgestattet.
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Bleibt der Sportplatz, der lange Zeit zugleich auch Schulhof war. Der könnte entweder in der jetzigen Größe erhalten oder zu einem Multifunktionsspielfeld mit Sprunggrube, Kugelstoßanlage, Boulebahn und Boulderwand verkleinert werden. Die TSG Helberhausen, deren Turnhalle neben dem ehemaligen Schulgrundstück steht, würde gern den ganzen Sportplatz behalten, der derzeit auch als Bolzplatz von den Jugendlichen des Dorfs genutzt wird. Der Wunsch des TSG-Vorsitzenden Andreas Roth, den Sportplatz in der bestehenden Größe und Lage mit einem neuen Tartanbelag auszustatten, wird aber aus Sicht von Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis an den deutlich höheren Kosten und der geringeren Wahrscheinlichkeit der Genehmigung von Fördermitteln scheitern. Deshalb wollen die Beteiligten die verbleibende Zeit bis zur Abgabe des Fördermittelantrages am 15. April nutzen, um noch Optimierungen der Sportstätten in den bestehenden Planungen vorzunehmen.
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