Siegerland. Mehr als zwei Drittel der Kleinsten sind vor dem dritten Geburtstag in der Kita. Die größte Gruppe so lang wie möglich: 45 Stunden pro Woche-
5456 Betreuungsplätze für Kinder von drei Jahren bis zur Einschulung stehen im nächsten Kindergartenjahr in den zehn vom Kreisjugendamt versorgten Kommunen in Siegen-Wittgenstein zur Verfügung (die Stadt Siegen hat ein eigenes Jugendamt).
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
Angemeldet wurden dafür bisher 5360 Kinder – mehr als die 5302 in dieser Altersgruppe, die im Oktober 2023 überhaupt ihren Wohnsitz im Jugendamtsbezirk hatten. Von den 4027 unter Dreijährigen wurden 1792 angemeldet, vergeben werden können 1964 Plätze in Kitas und Tagespflegen. Das geht aus dem neuen Bedarfsplan hervor, den der Jugendhilfeausschuss jetzt verabschiedet hat. Insgesamt ist die Zahl der Kinder leicht rückläufig.
Auch der Halbtags-Kindergarten wird wieder attraktiv
In der Tagespflege werden derzeit 456 Kinder betreut, davon sind 56 Kinder über drei Jahre oder Schulkinder, alle anderen jünger als drei Jahre. Neben den einzelnen Tagespflegepersonen gibt es 15 Großtagespflegestellen für je bis zu neun Kinder mir fest angestelltem Personal und weitere elf, die von privaten Zusammenschlüssen von Tagespflegepersonen betrieben werden.
Immer mehr Kinder werden immer früher angemeldet: 2016/17 gingen 55 Prozent der Ein- und Zweijährigen in eine Kita oder Tagespflege, im nächsten Jahr werden es schon 70,2 Prozent sein. Mittlerweile wird für 47,4 Prozent der unter Dreijährigen eine Betreuungszeit von 45 Stunden in der Woche in Anspruch genommen, ein doppelt so großer Anteil wie 2009. Die maximale Betreuungszeit wird für 42,8 Prozent der älteren Kinder gebucht, vor der Pandemie war dieser Anteil sogar auf bis zu 46,4 Prozent gestiegen. Wieder attraktiver geworden ist anscheinend der Halbtags-Kindergarten. 13,3 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen sind nur 25 Stunden pro Woche in der Kita, 2008 waren es nur 6.3 Prozent.
Das ist die Situation im Siegerland
Burbach: Die Versorgungsquoten betragen 104,1 Prozent für die über Dreijährigen, 70,8 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 45,7 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. Die DRK-Kita Oberdresselndorf soll von zwei auf drei Gruppen erweitert werden. „Darüber hinaus ist eine langfristige Lösung für die DRK-Übergangs-Kita Hickengrund erforderlich“, heißt es in dem Plan. Der in Holzhausen aufgestellte Container war mit Schimmel befallen und wurde abgebaut. Die Kinder besuchen jetzt die Kita Hickengrund. Außerdem will das DRK im nächsten Jahr eine Waldgruppe eröffnen.
Freudenberg: Die Versorgungsquoten betragen 101,4 Prozent für die über Dreijährigen, 82,1 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 51,3 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. Die dritte Gruppe des neuen „Friedensnests“ ist in Betrieb gegangen. Bedarf für zusätzliche Plätze gibt es nicht. Besonderheit in Freudenberg ist die Hortgruppe für Schulkinder im Familienzentrum Sternenzelt in Büschergrund.
Auch interessant
Hilchenbach: Die Versorgungsquoten betragen 100,0 Prozent für die über Dreijährigen, 88,2 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 56,7 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. In Helberhausen bekommt die ALF-Kita Helli ein neues Haus, das 2025 eröffnet werden soll und in der dann auch die bisherige Großtagespflegestelle Löffelzwerge aufgeht. „Helli“ wird dann vier Gruppen haben. Die Übergangseinrichtung in der Hilchenbacher Bruchstraße wird 2024 um eine dritte Gruppe für unter Dreijährige erweitert, die bisherigen „Löffelzwerge“, die bereits im Herbst 2023 aus Helberhausen umgezogen sind.
Kreuztal: Die Versorgungsquoten betragen 104,2 Prozent für die über Dreijährigen 70,0 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 45,0 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. Allenfalls für unter Dreijährige könnte Bedarf für weitere Betreuungsplätze entstehen. Auch hier gibt es in der Villa Schübel eine Hortgruppe für Schulkinder. Die Wald-Kita Wiesenwichtel in Ferndorf des Waldritter-Vereins ist im vorigen Jahr in Betrieb gegangen. Im August soll in Eichen die ALF-KIta Löwenzahn ihren Neubau mit vier Gruppen beziehen.
Auch interessant
Netphen: Die Versorgungsquoten betragen 101,7 Prozent für die über Dreijährigen, 77,5 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 49,2 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. Die katholische Kita Regenbogen in Werthenbach ist von zwei auf zweieinhalb Gruppen erweitert worden. Die DRK-Kita Wunderland, bisher im Container am Freibad Deuz und mittlerweile auf drei Gruppen erweitert, soll im Frühjahr 2025 in die neu im ehemaligen Hauptschulgebäude entstehende Vier-Gruppen-Kita umziehen.
Neunkirchen: Die Versorgungsquoten betragen 99,2 Prozent für die über Dreijährigen, 59,7 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 38,6 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. Die DRK-DRK-Kita Altenseelbach soll weiter 5,5 Gruppen haben, die Erweiterung der DRK-Kita Salchendorf könne „nicht umgesetzt werden“, heißt es in dem Plan. Möglicherweise wird noch eine Großtagespflegestelle eingerichtet.
Auch interessant
Wilnsdorf: Die Versorgungsquoten betragen 105,1 Prozent für die über Dreijährigen, 95,0 Prozent für die Ein- und Zweijährigen und 57,6 Prozent für alle unter unter Dreijährigen. Die Dependance der Caritas-Kita Herz Jesu Niederdielfen wird weitergeführt. Das Jugendamt rechnet damit, dass in Rinsdorf und Wilden weitere Plätze für über Dreijährige geschaffen werden müssen.
+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++