Siegen. Jugendliche von 12 bis 17 Jahren können im Apollo Siegen von Profis der Dance Company Theater Osnabrück lernen. Eine Aufführung ist auch geplant.

Auch das ist neu im Apollo: Kulturinteressierten die Möglichkeit zu geben, Bühnenkünstler bei der Vorbereitung zu ihrem Auftritt erleben zu können. So wie am Samstagnachmittag, als Tanzbegeisterte eingeladen sind, den Tänzerinnen und Tänzern der Osnabrücker Dance Company bei ihrem Aufwärmprogramm für ihr anschließendes Tanztheater „EastWest“ zu beobachten. Und die Osnabrücker sind begeistert, wie viele Siegener diese Einladung angenommen haben.

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Es beginnt mit Streck- und Dehnungsübungen, die jeder/jede machen kann, wie er/sie möchte. Dann kommt Laszlo ins Spiel. Er bestimmt die anschließenden Bewegungen, tanzt sie vor, gibt den Rhythmus. „Enjoy and have fun“, ruft er. Da die Beteiligten aus vielen Ländern kommen, ist ihre Umgangssprache wie auch in anderen Tanz-Compagnien Englisch. Sprünge schließen sich an, zunächst jeder für sich, dann in Formationen, schließlich alle. Eine Tänzerin macht dieses Aufwärmen nicht mit, streckt und dehnt sich individuell. Später stellt sich heraus, dass sie auch im Programm eine besondere Rolle spielt. Nach 20 Minuten ist der erste Teil des Worm-Ups geschafft. Alle Körper- und Muskelpartien sind auf Betriebstemperatur. Was allen aus dem Team gemeinsam ist: Die Tänzerinnen und Tänzer sind sehr jung und haben eine gründliche klassische Ballettausbildung genossen.

Eva-Maria Trütschel und Intendant Markus Steinwender freuen sich über das große Publikumsinteresse an den Angeboten der Dance Company Theater Osnabrück im Apollo-Theater Siegen.
Eva-Maria Trütschel und Intendant Markus Steinwender freuen sich über das große Publikumsinteresse an den Angeboten der Dance Company Theater Osnabrück im Apollo-Theater Siegen. © Wolfgang Leipold | Wolfgang Leipold

Apollo Siegen: Tanztheater vereint Menschen aus verschiedensten Ländern zu perfektem Team

Schon die Wortschreibung zeigt: Zwischen dem Osten und dem Westen gibt es keine Kluft. Zumindest nicht kulturell: Da bewegen sich fünf Tänzerinnen und vier Tänzer, jede(r) aus einem anderen Land, begleitet von Musikern und einer Sängerin aus Syrien, einem Pianisten aus Russland, einem Sprecher aus Deutschland zur Choreografie von Marguerite Donlon aus Irland, der das Tanztheater so unendlich viel verdankt. Sie kombiniert traditionellen Tanz mit moderner Bewegungssprache und lässt Neues entstehen, das alles Trennende vergessen lässt. Eine Komposition aus Bewegung, Musik, Farben, die die Besucher am Samstag im ausverkauften Apollo begeistert und sie, wenn sie es nicht schon sind, zu feurigen Liebhabern des Tanztheaters macht.

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Zum von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Tanzland-Konzept gehörte auch der Workshop „Antanzen“. Da die Zahl der Bewerber auf zehn begrenzt war, musste die Teilnehmerliste schnell geschlossen werden. „Durch die kleine Gruppe von Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren konnte die Tanzpädagogin aus Osnabrück individuell auf alle eingehen“, sagt Eva-Maria Trütschel vom Apollo, die Organisatorin des Workshops, und bedauert, dass sich keine Jungen angemeldet hatten. Intendant Markus Steinwender freut sich besonders, dass die Tanzprofis der Dance Company aus Osnabrück auch noch den Sonntag nutzen, um ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Siegener Tanzschulen in „Masterclasses“ zu trainieren. Und auch, dass diese zum Abschluss der Spielzeit am 8. Juni bei einem Tanz-Projekt im Siegener Herrengarten beteiligt sein werden.

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